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051 - Die Hexe und ihr Henker

051 - Die Hexe und ihr Henker

Titel: 051 - Die Hexe und ihr Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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haben sehr viel Zeit. Sprechen wir inzwischen von etwas anderem. Reden wir über Lady Agnes, die damals noch hin und wieder an Lord Jeremys Seite zusehen war. Wurden Sie von ihr gut behandelt?«
    »Selbstverständlich.«
    »Sie soll sehr kränklich gewesen sein. Wie dachte Lord Jeremy darüber?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Wissen Sie es nicht, oder wollen Sie nur nicht darüber reden?«
    »Das können Sie sich aussuchen«, sagte der Butler frostig.
    »Gut«, sagte Leplat. »Gut, wie Sie meinen. Waren Sie dabei, als Lady Agnes starb?«
    »Nein.«
    »Aber Sie befanden sich im Schloß.«
    »Ja, doch Lord Jeremy ließ mich nicht zu ihr.«
    »Warum nicht?«
    »Er wollte es eben nicht, und mir war sein Wunsch heilig.«
    »War er sehr traurig, als seine Frau das Zeitliche segnete?«
    »Er beweinte ihren Tod nicht.«
    »Weil das nicht nötig war«, sagte Gareth Leplat mit erhobener Stimme. »Sie wurde zwar in der Familiengruft beigesetzt, aber der Lord hatte seine Frau nicht verloren. Wir wissen, wie sie weiterlebte, nicht wahr, Mr. Jameson?«
    Der Bucklige schwieg. Sergeant Rodwell wies auf die Schreibmaschine und blickte den Inspektor fragend an. Leplat schüttelte den Kopf, und George Rodwell schrieb nicht mit.
    »Ich kann das alles zwar nicht begreifen, muß aber von der Tatsache ausgehen, daß Lady Agnes ein Vampir war«, sagte der Inspektor. »Es heißt, daß diese Wesen sich von Blut ernähren. Woher bekam es Lady Agnes?«
    »Das ist mir nicht bekannt«, behauptete F. C. Jameson.
    »Kam es nie dazu, daß Lady Agnes Ihr Blut haben wollte?«
    »Nein.«
    »Wieso nicht? Sie sind ein Mensch. Oder sind Sie das nicht mehr? Ehrlich gesagt, es würde mich nicht wundern.«
    Wieder schwieg der Bucklige.
    »Wo holte sich die Vampirin ihre Opfer?« fragte Inspektor Leplat. Er fuhr sich durch das schüttere Haar. »Meine Güte, was für verrückte Fragen ich stellen muß. - Ich warte auf Ihre Antwort, Mr. Jameson. Holte Lord Jeremy Menschen aufs Schloß? Was geschah mit den Leichen? Wenn ich richtig informiert bin, wird derjenige zum Vampir, der von einem Blutsauger getötet wurde. Hat Kaddo das unterbunden?«
    Jameson ignorierte den Inspektor. Er schaute zum Fenster hinaus.
    »Okay«, sagte Gareth Leplat seufzend. »Vielleicht bekomme ich darauf eine Antwort: Was wissen Sie über Kaddos dämonische Umtriebe? In mehr als vierzig Jahren muß einiges zusammengekommen sein.«
    »Ich habe davon nie etwas bemerkt.«
    Der Inspektor lachte. »Jetzt lügen Sie, Jameson.«
    »Sie können mir nicht das Gegenteil beweisen!«
    »Sie wußten, daß Kaddo in Farley Walpos Gestalt schlüpfte.«
    »Auch das können Sie nicht beweisen.«
    »Ich hänge Ihnen Vorschubleistung und Beihilfe zum Mord an Melissa Farr an. Begünstigung, unterlassene Anzeigepflicht, Mitwisserschaft… Fürs erste reicht das.«
    »Damit kommen Sie nicht durch«, entgegnete Jameson. »Ihre Behauptung steht gegen meine, und mit meinem Geständnis würde ich an Ihrer Stelle nicht rechnen, denn das bekommen Sie nicht.«
    »Ach, wissen Sie, ich sagte es schon: Wir haben unglaublich viel Zeit und in Zukunft nichts Besseres zu tun, als Sie mit Fragen zu löchern. Glauben Sie nicht, daß Ihnen das eines Tages auf die Nerven gehen wird? Dies ist der ungewöhnlichste Fall meiner Karriere. Offen gestanden, ich bin froh, daß es einen zweiten dieser Art niemals geben wird. Diesen aber werde ich restlos klären, das habe ich mir in den Kopf gesetzt. Wir haben hier ein Archiv mit gewissenhaft sortierten Akten. Sergeant Rodwell und ich werden sie gründlich durchackern. Viele ungeklärte Ereignisse werden uns dabei aufstoßen, und Sie werden die Güte haben, dazu Stellung zu nehmen.«
    »Sie werden auf meine Mitarbeit verzichten müssen«, entgegnete Jameson hart.
    »Das sagen Sie heute und morgen - und vielleicht auch noch übermorgen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie in einer oder zwei Wochen immer noch so standhaft sein werden.«
    Der Bucklige musterte Gareth Leplat mit einem verächtlichen Blick. »Ihr Optimismus ist völlig unbegründet.«
    »Sie werden reden - irgendwann«, sagte der Inspektor zuversichtlich. »Bis dahin sind Sie unser Gast. Kaum zu glauben, daß unsere Zelle auch mal benützt wird. Sergeant, führen Sie Mr. Jameson in seine Suite.«
    George Rodwell stand auf und kam um seinen Schreibtisch herum. Er legte dem Buckligen die Hand auf die Schulter, die dieser unwillig abschüttelte.
    »Kommen Sie, Jameson«, sagte der Sergeant.
    »Ich hätte meine

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