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051 - Die Sklaven des Vampirs

051 - Die Sklaven des Vampirs

Titel: 051 - Die Sklaven des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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erfrischten sich ein wenig. Dorian warf sich quer über das Bett, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und dachte über alles nach. Er wusste, dass dies kein vergeblicher Einsatz sein würde, aber er konnte das Ausmaß des Schreckens noch nicht abschätzen.

    Als er gegen acht Uhr den Gastraum betrat, hatte sich alles verändert. Der große Raum war bis auf wenige leere Plätze voller Menschen. Es waren zwei deutlich getrennte Gruppen.
    In der Nähe des Kamins saßen fünf Personen an einem langen Tisch. Das waren die eingeladenen Gäste des Weinhändlers. Zwischen ihnen und den Dorfbewohnern, die entlang der Theke saßen und sich leise unterhielten, gab es eine deutliche Trennungslinie. Die Dorfbewohner rückten von der kleinen Gruppe ab und kehrten den Gästen den Rücken zu.
    Cooper, Miss Dale und Wilson saßen nebeneinander, ihnen gegenüber hatten zwei Männer Platz genommen. Dorian stellte sich mit seinem falschen Namen vor und erfuhr, dass es sich um einen deutschen Fabrikanten – von Schallfeldt – und um einen Pariser Bankier – Herrn Pascal – handelte. Sie glichen irgendwie den beiden anderen Männern – über fünfzig, weißhaarig oder fast kahl, sorgfältig und teuer gekleidet. Sie fühlten sich, bis auf die junge Frau, unbehaglich und ausgeschlossen.
    »Zwei neue Auserwählte also«, stellte Dorian fest.
    Viel mehr würden es nicht werden.
    Simon, der sich dem Tisch näherte, hörte seine Bemerkung und sagte, unbehaglich dreinblickend: »Es kommen noch zwei Herren. Zwei Zimmer sind noch bestellt. Ein Herr aus Italien und einer aus Belgien.«
    »Was kann Ihre Küche anbieten, Simon?«, fragte Dorian.
    Die Männer an diesem Tisch dachten offenbar nur an die bevorstehende Weinprobe. Sie waren unsicher und merkten, dass die hier vertretene Dorfbevölkerung sie nicht mochte und als Eindringlinge betrachtete. Der Wirt hingegen behandelte sie wie hohen Staatsbesuch.
    »Hier!«, sagte Simon. »Irene hat eine Karte geschrieben. Sie ist nicht lang, aber wir kochen gut.«
    »Das weiß ich«, erklärte Dorian mit sparsamem Lächeln.
    Die Spannung im Raum wurde immer spürbarer. Dorian suchte aus, die anderen hatten schon ihre Bestellung aufgegeben.
    Von Schallfeldt beugte sich zu Simon hinüber und sagte in hartem Schulfranzösisch: »Haben Sie nicht zufällig eine Flasche Lacroix-Wein?«
    Maurice Simon grinste breit und rieb sich die Nase. »Sie kennen doch die Bedingungen von Pierre. Selbst wenn ich eine Flasche haben würde … Sie verstehen?«
    Enttäuscht wandte sich von Schallfeldt wieder seinem Rotwein zu.
    Wilson unterhielt sich mit Cooper. Mit halbem Ohr hörte der Dämonenkiller dem Gespräch zu. Seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf die etwa fünfundzwanzig anderen Gäste. Es waren ausschließlich Männer mit den verwitterten Gesichtern von Landarbeitern, feuchter Kleidung, großen und rissigen Händen und langsamen Bewegungen. Immer wieder starrte einer von ihnen hinüber zu der anderen Gruppe.
    Kurz darauf stand das Essen auf dem Tisch. Dorian hatte aus der Unterhaltung zwischen Cooper und Wilson heraushören können, dass sie im Grund nichts über Lacroix wussten; das galt auch für die anderen, schloss er daraus.
    Mitten im Essen hob er den Kopf, warf Susan einen Blick zu und fragte: »Geht es Ihnen eigentlich auch so wie mir? Die Bedingungen, die Lacroix uns gestellt hat …«
    Wilson nickte und erklärte mit Nachdruck: »Das sind natürlich gute Verkaufstricks. Reine Reklamegags, aber wirkungsvoll. Wir dürfen nicht einmal unseren besten Freunden sagen, dass wir hier eingeladen sind.«
    »Er erreicht damit«, fuhr Cooper fort und trank missmutig einen Schluck von dem gewöhnlichen Rotwein, »dass wir dem großen Augenblick förmlich entgegenzittern. Er kennt seine Weinliebhaber genau, dieser schlaue Fuchs.«
    Dorian hütete sich, etwas zu sagen. Sie waren alle todgeweiht, ohne es im Geringsten zu ahnen. Die Blicke der Dorfbewohner sagten ihm genug.
    »Es ist eindeutig ein Gunstbeweis«, stellte Pascal fest. »Ich als Franzose muss sagen, dass wir mit unseren Weinen normalerweise keinen solchen Wirbel machen.«
    Das heulende Motorrad kam näher. Der Fahrer bremste vor dem Gasthaus. Die Unterhaltung der Männer wurde etwas lauter. Bei Dorian spannten sich alle Muskeln an. Er witterte irgendwelche außergewöhnlichen Vorgänge.
    »Gunstbeweis?«, echote von Schallfeldt vorwurfsvoll und schüttelte seinen schmalen Kopf. »Für diesen Preis pro Flasche könnte ich gut auf solche

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