Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
051 - Die Sklaven des Vampirs

051 - Die Sklaven des Vampirs

Titel: 051 - Die Sklaven des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Lächeln eines Mannes, der völlig im Bann dieser Stunde und des Anlasses stand, nahm er aus den schmutzigen Fingern des ehemaligen Winzers ein Weinglas entgegen.
    Konnte er es wagen, diesen ersten Begrüßungsschluck zu trinken, ohne sich neuen unbekannten Gefahren auszusetzen?
    Er beschloss, lieber etwas zu vorsichtig zu sein als eine Spur zu leichtsinnig, und hob das Glas.
    »Auf das Wohl unseres Gastgebers!«, sagte er laut.
    Die anderen stimmten in diesen Trinkspruch mit ein. Wenn Dorian einen Verbündeten in dem bevorstehenden Kampf haben würde, dann war es Arruzzu, der finstere Sarde.
    Der Winzer-Vampir bebte innerlich vor Erregung, das erkannte Dorian, während er vorsichtig am Wein roch, einen winzigen Schluck probierte und dann einen Teil des Inhalts unbemerkt in eine dunkle Ecke laufen ließ. Der Winzer blickte von einem seiner hingerissenen Opfer zum anderen und trank selbst ein ganzes Glas leer.
    »Meine Herren, sehen Sie sich selbst um! Später diente dieses Gewölbe im großen Krieg als Pulvermagazin, dann als Versteck für Verwundete. Bei den Kämpfen wurde die Mühle beschossen und brannte ab. Niemand hat sie jemals wieder aufgebaut. Einer meiner Ahnen begann hier in der Gegend Weinstöcke zu pflanzen. Das war vor zweihundertdreißig Jahren.«
    Die insgesamt acht Männer – sieben Gäste und Lacroix – schienen in eine immer bessere Stimmung zu geraten. Der Vampir beantwortete Fragen, erklärte, wozu welche Geräte dienten, verteilte Proben von anderen Weinen und nahm Dorian das Glas aus der Hand, als er sah, dass es leer war.
    »Nicht so schnell, Pierre!«, sagte der Dämonenkiller mit schwerer Zunge. »Ich bin schon jetzt überwältigt. Ich bin kein Säufer, müssen Sie wissen.«
    »Simon wird Sie heimbringen. Sie können an diesem denkwürdigen Tag ruhig etwas berauscht sein«, widersprach Lacroix und brachte das Kunststück fertig, trotz zusammengekniffener Lippen lustig und charmant zu sein. De Baeve und Pascal gingen auf einen der gotischen Nebenstollen zu.
    »Dort finden Sie nichts Aufregendes!«, rief ihnen Pierre nach.
    Eine Reihe total verschmutzter Glühbirnen erhellte, abgesehen von den Kerzen, das Gewölbe nur unvollständig.
    »Macht nichts. Hier ist alles interessant und aufregend. War noch niemals in einem solchen Keller. Wäre das nichts für Ihre Freundin, Reed? Sie würde zittern, und Sie könnten sie trösten.«
    Er lachte schrill und meckernd. Einen Augenblick lang wünschte Dorian ihm die Hölle an den Hals, dann bereute er diese Aufwallung.
    Er erwiderte lachend: »Sie stellen sich das alles zu einfach vor, de Baeve. Die englischen Mädchen sind schwer zu erobern.«
    »Sie müssen es ja wissen.«
    Lacroix lenkte ab, indem er einen Krug hochhob und ausrief: »Das ist ein Wein, der zwischen unserem einfachen Trunk und dem Wein liegt, den Sie anbieten.«
    »Kommen Sie, Pascal!«, rief von Schallfeldt laut.
    Er war nicht betrunken, aber von der gelösten Atmosphäre angesteckt. Der Dämon arbeitete raffiniert, dachte Dorian Hunter.
    »Sofort.«
    Während er wieder einen Schluck Wein an die Wand schüttete und dabei fast fürchtete, dass das Geräusch ihn verraten würde, versuchte Dorian die Anordnung und Ausdehnung dieser Gemäuer auszumachen. Fünf Querstollen gingen vom großen Keller ab, in dem sie sich befanden; alle auf der linken Seite; rechts schien kein einziger Ausgang zu sein. Er riskierte es, nahm sein Glas hoch und wanderte langsam nach hinten. Er ging von dem großen Fass zu der alten Kelter, von einem riesigen Flaschenregal zu einem Turm aus verschieden großen Bottichen, bis er das Ende des großen Gewölbes vor sich sah. Das Licht und die Stimmen der Männer wurden undeutlicher und schwächer. Dorian drehte sich um und hatte nach fünf Schritten den ersten Querstollen an seiner rechten Seite erreicht. Grabesluft wehte ihm entgegen.
    Er blieb stehen und glaubte einen schwachen Lichtschein zu erkennen. In der gleichen Sekunde hörte er aus einer anderen Richtung einen schwachen Schrei. Aber es konnte auch ein Geräusch gewesen sein, das von einem der Besucher verursacht worden war.
    Er wagte es noch nicht, weiter vorzudringen und sich abzusondern; noch nicht. Er musste noch warten, denn er wusste zu wenig. Bisher hatte er nur Lacroix als Vampir identifizieren können. Aber er ahnte, dass sie hier lauerten, rechts von ihm und womöglich noch an anderen Stellen.
    Langsam ging er weiter, schüttete den Wein aus und blieb vor dem zweiten Querstollen stehen. Er starrte

Weitere Kostenlose Bücher