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051 - Duell mit den Ratten

051 - Duell mit den Ratten

Titel: 051 - Duell mit den Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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Blair«, erklärte Chapman. »Er starb in den Armen seiner Eltern, als diese ihn aus einem Internat in den Dark Eagle Woods holten. Er war ziemlich abgemagert und muß viele Entbehrungen hingenommen haben. Die Todesursache wurde mit einem Herzversagen angegeben. Du siehst, es klingt ganz harmlos. Wir hätten auch keinen Finger gerührt, wenn Phillip uns nicht darauf gestoßen hätte. So sind wir der Sache nachgegangen.«
    »Und – was ist dabei herausgekommen?«
    »Wir waren vorsichtig, aber allmählich hat sich ein abgerundetes Bild herauskristallisiert. Joeys Eltern gaben uns die ersten Anhaltspunkte.«
    Chapman gab die Geschehnisse wieder, die sich im Kollegium Isacaaron abgespielt hatten, als die Blairs ihren Sohn abholten. Er faßte sich kurz, vergaß aber keine wichtigen Einzelheiten.
    »Die Art, wie der Junge gestorben ist, wies auf die Existenz eines Dämons in dem Internat hin. Der O.I. schaltete sofort. Er verhinderte, daß Mr. Blair den Fall an die Öffentlichkeit brachte, konnte aber nicht verbieten, daß die Eltern der anderen Kinder unterrichtet wurden. Es wäre nicht zu verantworten gewesen, die Kinder weiterhin im Internat zu lassen und sie dem Einfluß des Dämons auszusetzen. So wurde den Eltern gesagt, daß ihre Kinder in Gefahr wären, und es blieb ihnen überlassen, sie nach Hause zu nehmen oder nicht. Fast alle Eltern haben die Warnung ernst genommen. Zur Zeit sind nur noch neun Kinder im Internat.«
    »Ich dachte, es sei noch nicht heraus, ob es sich um ein Dämonennest handelt«, warf Dorian ein. »Das war keine Lüge«, entgegnete Chapman. »Wir sind ziemlich sicher, daß nur ein Dämon dort am Werk ist. Der Aussage von Joeys Eltern nach, könnte es sich dabei um einen der Zöglinge handeln, der Prosper Fludd heißt. Und von ihm droht Coco bestimmt keine Gefahr.«
    »Weiter!« verlangte Dorian.
    »Wir wollten uns natürlich die Sekretärin angeln, die den Blairs den Tip gegeben hatte«, erzählte Chapman, »aber damit hatten unsere E.I.s keinen Erfolg. Es stellte sich heraus, daß Miß Skeates sofort nach diesem Zwischenfall kündigte. Sie reiste noch am gleichen Tag ab. Dieser Fehlschlag brachte Coco dann auf die Idee, sich um den Posten der Sekretärin zu bewerben. Der O.I. hatte nichts dagegen. Er besorgte ihr falsche Papiere, die auf den Namen Claudia Swanson lauten, und recht eindrucksvolle Referenzen. Coco bekam die freie Stelle.
    Du siehst, Dorian, es ist alles ganz harmlos. Coco soll nur herausfinden, wer der Dämon ist. Und das so, daß sie keinen Verdacht erregt. Sie soll ihn weder aufscheuchen noch etwa gar zur Strecke bringen. Sie ebnet das Terrain für dich.«
    Dorian machte ein verkniffenes Gesicht. »Wie oft hast du inzwischen Verbindung zu ihr aufgenommen?«
    »Sie ist erst vier Tage dort. Dreimal habe ich sie des Nachts aufgesucht.«
    »Und?«
    »Coco ist in ihren Nachforschungen noch nicht sehr weit gekommen. Bisher konnte sie erst wenige Personen aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen.«
    »Aber wenn nur ein einzelner Dämon da ist, dann müßte sie doch dessen Ausstrahlung spüren?« warf Dorian ein.
    »Du vergißt, daß Coco vorsichtig sein muß«, gab Chapman zu bedenken. »Sie darf sich keine Blöße geben, um nicht erkannt zu werden. Einige Personen nimmt sie jedoch genauer unter die Lupe. Dazu gehört der Zögling Prosper Fludd, der erst zwölf Jahre, aber schon ein richtiges Scheusal ist, wie Coco versichert, dann ein Lehrer, der zumindest durch und durch pervers ist, und die Direktorin. Auch andere Personen haben sich verdächtig benommen. Vielleicht kann ich schon bei meinem nächsten Besuch mehr erfahren.«
    »Die Sache gefällt mir nicht«, sagte Dorian. Er war wütend auf den O.I., daß er Coco nicht von diesem Einsatz zurückgehalten hatte. Wenn Don die Situation auch noch so sehr verharmloste, für ihn stand fest, daß sich Coco in große, Gefahr begeben hatte. Am liebsten hätte er sie aus dem Internat geholt, aber dadurch wäre der Dämon wahrscheinlich nur gewarnt worden. Und die Gefahr für Coco hätte sich bestimmt vergrößert. Es stand ihm auch nicht zu, Coco zu bevormunden. Er konnte nur versuchen, das Beste aus dieser verfahrenen Angelegenheit herauszuholen und Coco, so gut es ging, zu unterstützen.
    »Hoffentlich erfährst du bei deinem nächsten Besuch mehr von Coco, damit wir endlich zuschlagen können«, sagte
    Dorian. »Solange sie gezwungen ist, dieses gefährliche Spiel zu treiben, werde ich keine ruhige Minute haben.«
     

     
    Coco

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