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051 - Duell mit den Ratten

051 - Duell mit den Ratten

Titel: 051 - Duell mit den Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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vorher alle ihre Sachen zusammengepackt. Ja, sie hatte es so eilig, daß sie nicht einmal ihre Gehaltsabrechnung abwartete. Ich fürchte, daß wir Ihnen nicht weiterhelfen können. Ist ihr etwas zugestoßen?«
    »Das eben wollen wir herausfinden«, sagte Dorian. »Die Nachforschungen haben ergeben, daß sie von niemandem mehr gesehen wurde, nachdem sie das Internatsgebäude verlassen hat. Ist das nicht seltsam, Mr. Crump?«
    Crump hob die Schultern.
    »Da bin ich überfragt. Schließlich habe ich mit Kriminalfällen nichts zu tun. Andererseits finde ich es gar nicht seltsam, wenn sich niemand daran erinnert, sie beim Verlassen des Internats gesehen zu haben. Sie war nicht gerade eine aufregende Erscheinung, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    Dorian ging auf den vertraulichen Ton nicht ein.
    »Personen verschwinden nicht so ohne weiteres spurlos. In neun von zehn Fällen steckt ein Verbrechen dahinter. Wir haben alle Bekannten von Miß Skeates ausgefragt und auch ihrer früheren Zimmerwirtin einen Besuch abgestattet. Miß Skeates hat sich nirgends blicken lassen. Deshalb vermuten wir, daß sie sich noch hier befindet.«
    »Das ist doch absurd, Mr. Hunter!« rief Crump belustigt. »Warum sollte sich Miß Skeates hier verstecken, wo sie doch mit allen Mitteln fort wollte?«
    »Warum wollte sie das denn?« fragte Dorian.
    »Es gefiel ihr eben nicht bei uns. Ich weiß nicht, ob sie einen besonderen Grund hatte.«
    »Wußten Sie, daß Miß Skeates Joey Blairs Eltern anrief und verlangte, daß sie ihren Sohn unter allen Umständen aus dem Internat holen sollten?« fragte Dorian und beobachtete den Lehrer dabei. »Nein, davon habe ich keine Ahnung«, sagte Crump überrascht.
    Dorian war überzeugt, daß er log, aber er ließ es sich nicht anmerken. Wenn Coco sich nicht irrte und ihre Vermutung, die sie Don gegenüber ausgesprochen hatte, zutraf, dann war Theophil Crump ein Dämon. Das Verhör mit ihm würde nichts einbringen, und Dorian führte es nur pro forma weiter.
    »Wissen Sie, ob Miß Skeates Feinde hatte?« fragte Dorian.
    Crump lächelte. »Natürlich konnte sie nicht jeder so gut leiden, wie zum Beispiel Mike Lundsdale, aber ich glaube nicht, daß man so weit gehen sollte, zu behaupten, daß hier irgend jemand ihr Feind gewesen wäre.«
    »Es ist doch aber immerhin denkbar, daß Mrs. Reuchlin ihr grollte«, gab Dorian zu bedenken. »Schließlich hat Miß Skeates die Blairs dazu veranlaßt, ihren Sohn aus dem Internat zu nehmen und dadurch eine Lawine ins Rollen gebracht, die Mrs. Reuchlin finanziell und auch beruflich schädigte. Genau betrachtet ist Miß Skeates dafür verantwortlich, daß auch die anderen Eltern ihre Kinder abholten.«
    Theophil Crump lächelte spöttisch. »Wenn Miß Skeates die Frau Direktor verleumdete, so hätte Mrs. Reuchlin tatsächlich einen Grund, ihr zu grollen. Aber welchen Schluß ziehen Sie daraus?« Dorian gab keine Antwort. Er wollte das Gespräch so schnell wie möglich beenden und mit der Hausdurchsuchung beginnen.
    »Würden Sie die Güte haben, uns durch das Haus zu führen, Mr. Crump?« fragte Dorian.
    Er wollte verhindern, daß sich der Dämon aus dem Staub machte und die Gefangene an irgendeinen sicheren Ort brachte, während sie einen anderen Teil des Schlosses durchsuchten.
    »Ich möchte jeden Winkel des Gebäudes sehen, vom Keller bis zum Dachstuhl.«
    Crump stöhnte. »Das wird eine ziemlich zeitraubende Exkursion werden.« Er schüttelte den Kopf. »Ich verstehe immer noch nicht, warum sich der Geheimdienst bei der Suche nach Miß Skeates eingeschaltet hat.«
    Dorian erwiderte den Blick des Dämons und sagte: »Glauben Sie mir, Mr. Crump, es hat schon seine Berechtigung, daß sich meine Abteilung dieses Falls angenommen hat.«
    Crumps Augen blitzten spöttisch.
    »Sie tun ja reichlich geheimnisvoll, Mr. Hunter. Wo wollen Sie nun mit der Hausdurchsuchung beginnen? Im Keller oder auf dem Dachboden?«
    »Auf dem Dachboden.«
     

     
    Coco hatte die von Mrs. Reuchlin gewünschte Aufstellung schon beinahe fertig, als Theophil Crump, ohne anzuklopfen, in ihr Büro kam.
    »Diese Geheimdienstleute krempeln das Unterste nach oben«, meinte er stöhnend. »Eine widerliche Bagage. Sie begnügen sich nicht damit, das gesamte Gebäude zu durchschnüffeln, sondern verhören auch noch jeden, der ihnen über den Weg läuft. Sie machen nicht einmal vor den Kindern halt.« »Und?« fragte Coco.
    Crump hob die Schultern. »Dieser Hunter hat natürlich herausbekommen, daß Judy – ich

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