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051 - Duell mit den Ratten

051 - Duell mit den Ratten

Titel: 051 - Duell mit den Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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Gefahr. Meine Familie wird es nie vergessen, daß ich sie verraten habe. Irgendwann einmal werden sie einen meiner Brüder ausschicken, mich zu bestrafen.«
    »Was hat denn das mit diesem Fall zu tun?« rief Dorian erregt, mäßigte seine Stimme aber sofort wieder. »Warum, um alles in der Welt, willst du die Gefahr herausfordern? Was hält dich denn hier noch, wenn die Kinder in Sicherheit sind?«
    Coco starrte ins Leere.
    »Es stehen auch noch andere Menschenschicksale auf dem Spiel«, murmelte sie. »Für dich zählt nur das eine: so viele Dämonen wie nur möglich zur Strecke zu bringen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Aber das ist nicht richtig. Du wirst umdenken müssen, Dorian, wenn du nicht selbst zu einem Dämon werden willst. Du mußt erkennen, daß es in erster Linie darum geht, Menschen zu retten. Ich muß ständig an Miß Skeates denken. Wenn ich ihr irgendwie helfen kann, dann will ich es tun. Und dafür sehe ich eine echte Chance. Deshalb bleibe ich hier.«
    Dorian schwieg eine Weile, dann sagte er resigniert: »Ich habe befürchtet, daß du deinen Dickschädel durchsetzen und hierbleiben würdest. Deshalb habe ich einige Maßnahmen zu deinem Schutz getroffen. Obwohl mir dieser Crump kaum von der Seite gewichen ist, gelang es mir, im Schloß einige Dämonenbanner zurückzulassen. Wenn du in Bedrängnis gerätst, von den Dämonen verfolgt oder bedroht wirst, dann kannst du dich in den Schutz der Dämonenbanner begeben.«
    Er beschrieb ihr ein halbes Dutzend Stellen innerhalb des Schlosses, wo er Pentagramme, Kruzifixe und andere Dämonenbanner zusammen mit Hilfsmitteln der Weißen Magie angebracht hatte.
    »Es gelang mir auch, in deinem Zimmer eine Pistole zu deponieren, die mit geweihten Silberkugeln geladen ist«, fuhr er fort. »Sie befindet sich in der Mittellade deines Schreibtisches. Hoffentlich benötigst du sie nicht.«
    »Danke, Dorian«, sagte Coco. »Ich glaube, jetzt wird es Zeit für dich, zu gehen. Wenn wir noch länger zusammenbleiben, schöpft man womöglich noch Verdacht. Mein bester Schutz ist immer noch, wenn man mich nicht mit dem Dämonen-Killer in Zusammenhang bringt.«
    »Hoffentlich begehst du keine Dummheit, Coco«, meinte Dorian. »Ich werde auf jeden Fall einen meiner Leute, der das Internat beobachten soll, in die Dark Eagle Woods abstellen. Darüber hinaus werde ich Don herausschicken. Er soll von nun an jede Nacht Wache bei dir halten. Nein, keine Widerrede! Von diesem Entschluß lasse ich mich nicht abbringen. Don kann mich zumindest ständig auf dem laufenden halten. Mehr kann ich im Augenblick nicht für dich tun, Coco.«
    Er verabschiedete sich von ihr wie von einer Fremden und wandte sich dem Schloß zu. Als er nur noch wenige Schritte davon entfernt war, sah er hinter dem Fenster der Direktion das Gesicht einer Frau. Er erkannte es sofort wieder, obwohl es durch eine lange Narbe entstellt war.
     

     
    Cohen und Powell erwarteten Dorian Hunter. Sie bestiegen schweigend den Rover und fuhren los. Cohen saß hinter dem Steuer. Als sich Powell an Dorian wenden wollte, winkte dieser ab. Er wußte sowieso schon, daß sie keine Spur von Cocos Vorgängerin gefunden hatten und beschäftigte sich bereits mit viel wichtigeren Dingen.
    Er war überzeugt, daß die Frau hinter dem Direktionsfenster Irene Reuchlin gewesen war. Und vom ersten Moment an stand eines für ihn unumstößlich fest: Die Direktorin des Kollegium Isacaaron war die Frau auf dem Ölbild, das der unbekannte Künstler bei dem Trödler erstanden hatte. Ein Irrtum war ausgeschlossen. Dafür war die Übereinstimmung viel zu groß.
    Diese Erkenntnis überwältigte Dorian. Sie ließ eine Reihe interessanter Schlußfolgerungen zu und zeigte Aspekte auf, die Dorian während der Fahrt nach London zu durchdenken gedachte.
    Besagtes Damenporträt war an die zweihundert Jahre alt. Wenn es Irene Reuchlin darstellte – und davon war Dorian hundertprozentig überzeugt – dann mußte sie mindestens über zweihundert Jahre alt sein. Und das wiederum bedeutete, daß sie eine Hexe war.
    Diese Erkenntnis bestätigte Cocos Vermutung. Aber etwas ganz anderes war für Dorian in diesem Zusammenhang von Bedeutung. Er wußte, daß Dämonen in Abhängigkeit zu ihren Bildnissen gerieten. Das hieß mit anderen Worten, wenn mit dem Bild etwas passierte, dann erlitt der Dämon dasselbe Schicksal. Das war ein Grund, warum sich Dämonen weder malen noch fotografieren ließen. Ihre Bilder lebten nämlich ebenso wie sie. Es bestand eine

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