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051 - Duell mit den Ratten

051 - Duell mit den Ratten

Titel: 051 - Duell mit den Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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meine, Miß Skeates – ihren Papagei zurückgelassen hatte. Jetzt sind Sie an der Reihe, Miß Swanson. Hunter erwartet Sie im Park. Wenn Sie einen guten Rat haben wollen: Lassen Sie sich von diesen Kerlen nur nicht einschüchtern! Verhalten Sie sich ihnen gegenüber ablehnend, forsch und kühl!«
    »Danke, Mr. Crump.«
    »Wie oft muß ich Ihnen denn noch sagen, daß Sie mich Theo nennen sollen. Alle tun es, sogar die Zöglinge. So komme ich am besten mit ihnen aus.« Coco lächelte ihm zaghaft zu. Das war nicht einmal geschauspielert, denn sie fühlte sich tatsächlich unsicher und wußte nicht recht, wie sie sich verhalten sollte.
    Als sie an Crump vorbei wollte, fragte dieser: »Ist die Chefin noch auf ihrem Zimmer?«
    »Ich vermute es«, sagte Coco. »Bei mir hat sie sich jedenfalls noch nicht gemeldet.«
    »Hoffentlich läßt Hunter wenigstens sie in Ruhe«, murmelte er, und es klang aufrichtig.
    Coco verließ das Schloß. Als sie ins Freie trat, sah sie Dorian am Waldrand auf sie warten. Er war allein. Sie ging gemessenen Schrittes auf ihn zu. Obgleich sie äußerlich ruhig wirkte, waren ihre Nerven zum Zerreißen angespannt.
    »Tut mir leid, daß ich Sie nochmals belästigen muß, Miß Swanson«, empfing Dorian sie. »Aber es gibt da noch einige Unklarheiten. Ich hoffe vor allem, daß Sie mir etwas über den Verbleib von Miß Skeates Papagei sagen können.«
    »Wir können uns ungestört unterhalten«, sagte Coco leise. »Es ist niemand da, der uns belauschen könnte. Dämonen sind ganz sicher nicht in der Nähe. Es war klug, daß du mich nach draußen gerufen hast. Im Schloß haben die Wände Ohren und Augen. Man ist dort keine Sekunde unbeobachtet. Hattet ihr Erfolg?«
    Dorian schüttelte den Kopf.
    »Wir haben nichts gefunden«, sagte er. »Wir haben jeden Quadratmeter des Dachbodens unter die Lupe genommen, fanden Miß Skeates jedoch nicht. Ja, es gab nicht einmal Spuren, die darauf hinwiesen, daß hier jemals jemand gefangen gehalten wurde. Ist es möglich, daß du dich geirrt hast, Coco?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ausgeschlossen. Ich bin sicher, daß ich keiner Täuschung zum Opfer gefallen bin. Miß Skeates war nur wenige Meter von mir entfernt – und sie war aus Fleisch und Blut.« »Dann hat man sie inzwischen fortgebracht«, meinte Dorian. »Im Schloß ist sie bestimmt nicht mehr. Wir haben dort alle Räume untersucht – bis auf die Zimmer von Mrs. Reuchlin. Aber ich glaube nicht, daß sie so leichtsinnig ist, die Gefangene bei sich unterzubringen. Wir haben auch den Keller genau durchstöbert. Die reinste Folterkammer, aber wir fanden weder Geheimgänge noch verborgene Verliese.«
    »Habt ihr euch auch schon im Park umgesehen?« fragte Coco.
    »Ich habe Cohen und Powell damit beauftragt, aber ich glaube nicht, daß sie Erfolg haben werden. Die Dämonen haben zu viele Möglichkeiten, Gefangene verschwinden zu lassen, wenn sie nicht wollen, daß wir sie finden.«
    »Dann war das Unternehmen ein Fehlschlag«, meinte Coco niedergeschlagen. »Es tut mir so leid um Miß Skeates. Wenn du gesehen hättest, Dorian, wie sie von diesem Jungen gequält wurde!«
    »Ich fürchte, daß dir ein ähnliches Schicksal droht, Coco. Ich habe mit den Lehrern und Bediensteten gesprochen. Es sind alles verkorkste Typen, von denen du keine Hilfe zu erwarten hast.«
    »Hast du auch Mike Lundsdale kennengelernt?« fragte sie. »Er hat Miß Skeates geliebt.«
    »Der Mann ist völlig mit den Nerven herunter«, erwiderte Dorian. »Er kann dir im Ernstfall so wenig helfen wie die anderen. Willst du nicht mit mir kommen, Coco? Es würde keine Schwierigkeiten bereiten, dich mitzunehmen. Ich könnte sagen, daß ich dich für ein weiteres Verhör nach London mitnehmen muß. Das würde keinen Verdacht erregen. Und wenn du nicht mehr hier bist, dann sind mir nicht mehr die Hände gebunden. Ich könnte in einer großangelegten Aktion die gesamte Satansbrut ausräuchern.«
    »Was wird aus den Kindern, Dorian?«
    »Ich habe mich mit ihren Eltern in Verbindung gesetzt. Sie haben versprochen, sie noch heute von hier abholen zu lassen. Allerdings nur die fünf Kinder, die du für unschuldig befunden hast. Zu den Eltern der vermeintlichen Dämonenkinder habe ich keinen Kontakt aufgenommen. Das hätte auch wenig Sinn gehabt und uns womöglich noch verraten. Du siehst, es besteht für dich keine Veranlassung mehr, noch länger hierzubleiben. Du bist in Gefahr, Coco.«
    »Wo bin ich das nicht?« fragte sie. »Ich lebe doch ständig in

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