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0512 - Der lachende Tod

0512 - Der lachende Tod

Titel: 0512 - Der lachende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und hatte er nicht eben Magie gespürt, mit der diese Frau von einem fernen Ort her kommend hier erschienen war? Silbermond-Magie?
    Zeitloser Sprung?
    Vielleicht war es genau das, was ihm helfen konnte. Ein Überschreiten der Grenze im körperlosen Zustand.
    Von plötzlichem Vergnügen erfaßt, warf er sein Herz noch höher in die Luft, fing es wieder auf und jonglierte noch riskanter. Er lachte und schritt auf die Silbermond-Druidin zu. Eine Katze floh, das Grauen spürend, das ihn begleitete. Das sterbliche Geschöpf, das ihn bis zu diesem Moment begleitet hatte, war nicht mehr von Interesse für ihn - und starb.
    Der Lachende Tod zeigte nur noch Interesse für Teri Rheken! Sie sollte seine künftige Begleiterin werden!
    ***
    Plötzlich kam die verwirrende Drehbewegung wieder zum Stillstand. Zamorra war dem Schicksal dankbar dafür. Die Welt kreiste zwar mit hoher Geschwindigkeit weiter um ihn herum, aber die körperliche Drehung an sich wurde nicht mehr fortgesetzt.
    In seinem Zustand brauchte er eine Weile, bis die Tatsache an sein Wachbewußtsein drang. Wieso drehte die Spinne ihn und den Kokon nicht weiter, obgleich diese Hülle aus unzerreißbaren Fäden noch nicht geschlossen war?
    Da waren auch wieder die schabenden und knackenden Geräusche, die er vorhin schon einmal wahrgenommen hatte.
    Instinktiv bemühte er sich, aus dem Kokon zu kriechen. Diesmal hinderte ihn nichts und niemand daran. Der Druck, mit dem die Greifglieder der schäferhundgroßen Spinne ihn festgehalten hatte, war verschwunden. Mühsam richtete er sich auf, kam aber nur bis auf die Knie und nicht höher, weil das Universum einfach nicht aufhören wollte, um ihn herum zu rotieren.
    Er schwankte, kippte, stützte sich mit den Händen auf.
    Er sah Schatten, die sich bewegten.
    Schatten, die etwa so groß wie Dackel waren… und viele!
    Eine ganze Armee dieser schnellbeweglichen, dackelgroßen Schattenwesen schien es zu geben, von denen die Schab- und Knackgeräusche ausgingen, wie Zamorra jetzt erkannte. Das Rotieren ließ nach. Die schwarzen, knackenden Dinger waren Käfer!
    Große Käfer mit kräftigen Beißzangen…
    Zamorra versuchte zu rechnen. Entweder war er inzwischen noch weiter geschrumpft und besaß längst nicht mehr Handspannenlänge, sondern war endgültig zum Däumling geworden, oder alles, was sich in Baba Yagas Hühnerbeinhütte Ungeziefer schimpfte, zeichnete sich durch Übergröße aus! Wenn er diese Käfer auf »normalgroße« Verhältnisse umrechnete, gab es auf der ganzen Erde kein Insekt, das diese Größe erreichte. Käfer, die so groß waren wie eine Kinderhand, hatte er in Südamerika schon gesehen, aber damit war die äußerste Grenze des Wachstums auch schon erreicht.
    Auch diese Biester mußten viel größer sein.
    Verflixt, warum kam er nicht richtig aus dem Kokon frei? Der schien noch enger gesponnen zu sein, als er glaubte, und auch noch Klebekraft an der Innenseite zu besitzen. Zamorra spürte zwar keinen Kleber, aber es war, als würde ihn eine unsichtbare Hand festhalten, als er sich zu befreien versuchte.
    Er hielt inne und dachte an sein Feuerzeug. Half es, wenn er versuchte, den Kokon abzufackeln, oder schrieb er sich damit nur sein eigenes Todesurteil?
    Er sah nach der Spinne und den Käfern.
    Ein paar Dutzend der schwarzen Biester waren es, die über die Spinne herfielen. Mit ihren Beißzangen schnitten sie sie förmlich auseinander. Stinkendes Sekret floß aus den Schnitten im Chitinpanzer. Außerhalb ihres Netzes war die Spinne so gut wie hilflos. Zwei Käfer lagen reglos vor ihr mit geborstenem Panzer; bei ihnen hatte die Spinne noch zubeißen und ihr Gift in die Körper spritzen können. Aber das half ihr nichts. Die Übermacht der anderen, die sie völlig überrascht haben mußte, zerkleinerte ihre borstigen dürren Beine und trennte den verdickten Hinterleib auf.
    Die Chance für Zamorra - wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte… nur kam er nicht aus diesem verdammten Kokongespinst heraus!
    Da entwickelten drei der für ihn dackelgroßen Käfer Interesse für das Gespinst. Mit ihren Zangen begannen sie es aufzuschneiden.
    Aber von der falschen Seite her.
    Und bestimmt nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern weil sie einfach willkommene Beute ohne Anstrengung übernehmen wollten.
    Eben hatte Zamorra es nur mit einem Gegner zu tun gehabt - mit der Spinne.
    Jetzt waren es ein paar Dutzend…
    ***
    Boris Saranow verzog das Gesicht. Jetzt schmerzte nicht nur seine Seite, sondern auch sein

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