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0512 - Der lachende Tod

0512 - Der lachende Tod

Titel: 0512 - Der lachende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kirche von Barle-duc, bis wieder jemand kam und ihn weckte.
    Spöttisch hatte Sid Amos, das aufgefangene Herz festhaltend, den Lachenden Tod darauf hingewiesen, wie einfach es doch für ihn wäre, den Lachenden wieder zu verbannen, und auf diese Demütigung reagierte der Lachende Tod allergisch. Als Teri jetzt dem Beispiel Amos’ folgte, war er nicht mehr in der Lage, sich zu beherrschen.
    Den Arm, in dessen Hand er sein Herz hielt, schlang er jetzt blitzschnell um ihre Taille, um sie an sich gepreßt zu halten, und die freie Hand stieß flach unter ihr Kinn. Nur eine schnelle Ausweichbewegung des Kopfes rettete Teri davor, daß der Lachende Tod ihr einfach das Genick brach. Ihr Knie fuhr hoch, traf - nur reagierte der Lachende Tod nicht wie ein normaler Mann an seiner Stelle. Er verpaßte ihr eine schallende Ohrfeige. Da bekam sie seinen Arm zu fassen, drehte sich in seinem Griff, und im nächsten Moment hebelte sie ihn mit einem Jiu-Jitsu-Griff über sich hinweg. Als er vor ihr auf den Boden prallte, glaubte sie ihn zerbersten und Knochen und verwesende Fleischfetzen durch die Luft fliegen zu sehen - aber er blieb heil! Unwahrscheinlich schnell federte er wieder vom Boden hoch, hielt sein Herz immer noch fest umklammert in der linken Hand und wollte sich erneut auf Teri werfen, um abrupt zu verharren.
    Er lachte wieder!
    »Du bist von teuflischer Gerissenheit«, stieß er hervor. »Fast hättest du mich dazu gebracht, daß ich dich schnell töte…«
    Teri sprang. Aus dem Stand wirbelte sie auf ihn zu, an ihm vorbei, brach ihm im blitzschnellen Zupacken den linken Arm und versuchte dabei, das Herz aus seiner Faust zu reißen. Was mit Magie nicht ging, mußte doch mit physischer Kraft funktionieren! Das Herz war seine Schwachstelle, und die mußte Teri ausnutzen…
    Der Lachende drehte sich mit ihr, streckte blitzschnell eines seiner Beine in einem schier unmöglichen Winkel aus und brachte es dabei in ihre Sprungbahn, obgleich sie schon an ihm vorbei war. Gleichzeitig versetzte er ihr mit der freien Hand einen kräftigen Stoß.
    Sie schaffte es nicht, ihm das Herz zu entreißen. Sie stürzte, schlug auf den Boden und rollte sich über die Schulter ab. Der Tod stand breitbeinig und lachend halb über ihr. Sie trat ihm gegen die Beine, schaffte es tatsächlich, ihn zu Fall zu bringen, aber er war schneller wieder auf den Beinen als sie selbst.
    Die wenigen Menschen, die aus einiger Entfernung Zeugen der Auseinandersetzung wurden, sahen in ungläubigem Staunen nur, wie das hübsche, goldhaarige Mädchen verrückte Tanz-und Sprung- und Sturzbewegungen vollzog. Daß es ein Kampf war, ahnten sie nicht einmal, aber Teri begriff, daß sie auf diese Weise nicht mit dem Lachenden Tod fertig wurde. Ihre Druiden-Magie wirkte gegen ihn nicht, und mit Körperkraft konnte sie ihm auch nichts anhaben - seine Armknochen, die sie ihm in ihrem blitzschnellen Angriff eher versehentlich gebrochen hatte, waren unglaublich schnell wieder zusammengewachsen und verheilt!
    Hier waren stärkere Geschütze gefragt!
    Sie konnte ihn nicht so einfach unschädlich machen, um damit sein Morden zu beenden! Wie wollte man auch den Tod töten?
    Schon wieder griff er nach ihr. Sie wich zurück, um im gleichen Moment mit ihrer Druiden-Kraft den zeitlosen Sprung auszulösen. Sie mußte fliehen, um besser vorbereitet zurückzukehren; schließlich wußte sie ja jetzt, mit wem sie es zu tun hatte, und vielleicht gab es in Professor Zamorras riesigem Archiv oder im Saal des Wissens des Zauberers Merlin Hinweise auf diese ungeheuerliche Kreatur!
    Im zeitlosen Sprung verschwand sie genauso unvermittelt im Nichts, wie sie in diesem Dorf aufgetaucht war.
    ***
    Zamorra brach der Schweiß aus. Mit dem Überfall der Käfer war er vom Regen in die Traufe geraten. Jeden Moment konnten die kräftigen Beißzangen der Bestien tiefer als durch den Spinnenkokon schneiden…
    Narr! klang eine lautlose Stimme in seinem Bewußtsein auf. Willst du Insektenfutter werden, obgleich du die Lösung schon kennst? Dann bist du meiner wirklich nicht wert!
    »Unter Selbstüberschätzung hast du Blechscheibe wohl noch nie gelitten, wie?« stieß Zamorra sarkastisch hervor. Sein Amulett hatte sich wieder einmal bemerkbar gemacht, die Zauberscheibe Merlins, in der sich eine Art künstliches Bewußtsein bildete, das mit der Zeit immer ausgeprägter wurde. Meist erging es sich aber nur in orakelhaften Rätselsprüchen, wie die alte Sibylle von Cumae sie nicht besser hätte in Worte

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