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0512 - Hard-Rock-Zombie

0512 - Hard-Rock-Zombie

Titel: 0512 - Hard-Rock-Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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machen wir es so. Erst nehme ich mir die Kleine vor, dann können sich unsere Freunde hier ein wenig umschauen.«
    Die Skinheads fingen an zu johlen. Sie freuten sich auf ihre »tolle«
    Aufgabe.
    In mir war der Zorn zu einer regelrechten Flamme geworden. Der Vergleich vom innerlichen Kochen traf haargenau zu. Die andere Seite führte mir meine Hilflosigkeit deutlich vor Augen.
    Trotzdem gab ich nicht auf und suchte nach einer Chance, die ich leider nicht fand.
    Dafür genoß Rudy seine Position. »Da wäre dann noch der Bulle«, sagte er kichernd, »er hat doch eine so große Klappe gehabt. Einem Bullen habe ich mein Monogramm noch nicht eingeritzt.«
    »Das wirst du auch lassen, Rudy!« erklärte Sunshine Sloane. »Wir nehmen ihn mit. Für ihn habe ich mir schon etwas ausgedacht. Wir werden ihn mitnehmen. Ich bin gespannt, ob er flexibel ist und sich auch zwischen den Skinheads wohl fühlt.« Der Sprecher wandte sich an die Bande. »Wenn wir unsere Aufgabe hier erledigt haben, räumt ihr innerhalb von fünfzehn Sekunden auf. Schafft ihr das?«
    »Kein Problem!« erwiderte der mit der hohen Stimme. Er schien wohl ihr Anführer zu sein. Im Gegensatz zu seiner Stimme stand der Körper. Bullig und kompakt. Der Skinhead mußte vormals schwarze Haare gehabt haben. Jedenfalls sahen seine Augenbrauen aus wie zwei Balken. Die Lippen wirkten aufgeworfen. Sie erinnerten mich an die Hälften gedrehter Gummischläuche.
    »Dann fang an, Rudy!«
    »Nein!« keuchte Kitty, »bitte…«
    »Sei ruhig, Herzchen!« Rudy nahm das Messer von ihrem Hals weg, um die Klinge vor das Gesicht zu führen.
    »Machen Sie sich nicht unglücklich!« fuhr ich ihn an. »Noch sind Sie nicht mit einem Mord belastet!« Ich ging einfach auf ihn zu, aber Sloane reagierte gedankenschnell.
    Er zog meine Beretta hervor und richtete sie auf mich. »Keinen Schritt weiter, Bulle!«
    Ich stoppte. Der Mann hatte in einem Tonfall gesprochen, der keinen Zweifel an seinen Absichten ließ. Er würde auch schießen.
    Rudy lachte noch einmal, bis ihm plötzlich das Lachen auf den Lippen gefror.
    Nur ich stand so günstig und hatte sehen können, daß jemand lautlos die Tür aufgestoßen hatte.
    Ein Mann erschien.
    Ich kannte ihn. Es war der mit der Baskenmütze und der langen, dunklen Jacke.
    Er sah fast aus wie bei unserer ersten Begegnung. Doch er trug eine Maschinenpistole bei sich, und seine Worte tropften in Rudys Lachen hinein.
    »Es reicht! Wenn ihr nicht verschwindet, verwandle ich dieses Lokal in ein Schlachtfeld…«
    ***
    Die Stille hätte man greifen können. Sie war plötzlich da, und ein jeder hatte den Befehl gehört.
    »Weg von dem Mädchen!«
    Rudy drehte den Kopf. Er sah die MPi und wußte, was das zu bedeuten hatte. Diese Waffe konnte selbst jemand bedienen, der sie zuvor noch nie in der Hand gehalten hatte. Er brauchte nur auf Dauerfeuer zu stellen und sich zu drehen.
    War das die Rettung in letzter Sekunde gewesen?
    Kitty taumelte auf mich zu. Sie sah aus, als würde sie fallen. Ich griff zu und schob sie an mir vorbei.
    Schon wieder war ich zum Statisten degradiert worden. Diesmal jedoch stand der Regisseur auf meiner Seite. Er hatte sich links neben der Eingangstür aufgebaut und hielt die Waffe ziemlich lässig, ein Zeichen, daß er doch damit auch umgehen konnte.
    Seine Augen waren kalt und wie zwei graue Steine. Das Gesicht wirkte geschnitzt, die Lippen bildeten einen Strich. Auf seiner Stirn sah ich eine Narbe.
    »Du schon wieder?« sagte Sloane, der die Überraschung erst jetzt verdaut hatte.
    Der Mann mit der Baskenmütze kümmerte sich nicht um seine Bemerkung. Er wandte sich an Kitty und mich. »Auf den Boden mit euch!« fuhr er uns an. »Los, macht schon! Legt euch hin!«
    Kitty wollte nicht so recht. Deshalb packte ich sie und zog sie nach unten.
    Kaum lagen wir flach, als die Hölle losbrach. Der Fremde hatte sie mit etwas anderen Worten versprochen, und dieses Versprechen setzte er in die Tat um.
    Er schoß.
    Das harte Peitschen der Schüsse hörte sich an wie ein mörderisches Stakkato. Ich lag halb über Kitty, preßte sie auf den Boden und dachte mit Schrecken daran, was dieser Mann mit der Baskenmütze da tat.
    Es war ungeheuerlich.
    Ich hörte die Schreie, das Trampeln von Füßen, die harten Einschläge der Geschosse in Wände und Decke. Ich konnte sehen, wie die Garben wanderten, den Putz sowie die Tapeten aufrissen.
    Dazwischen schrie der Schütze wie ein Wilder.
    Und dann war es still.
    Die Hölle hielt den Atem an.
    Keine

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