Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0512 - Hard-Rock-Zombie

0512 - Hard-Rock-Zombie

Titel: 0512 - Hard-Rock-Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
auf seine Seite zu ziehen. Verstehen Sie? Er hat Helfer bekommen.«
    »Was hat die Bande vor?«
    »Terror!« flüsterte er. »Sie will den Terror. Sie will gnadenlos sein. Sie will die Kontrolle über Soho bekommen, auf welche Weise auch immer. Und wenn sie es schafft, gibt es hier Tote und…« Er sprach nicht mehr weiter. Statt dessen ballte er seine Hand zu einer scharfknochigen Faust. »Ich muß ihn einfach fassen!«
    Mit diesem Aristide stimmte etwas nicht, das hatte ich mittlerweile herausgefunden. »Sie zeigen sich sehr engagiert, als hätten sie persönliche Motive.«
    »Das stimmt.«
    »Welche sind es?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich werde sie Ihnen nicht sagen. Mr. Sinclair. Verlassen Sie sich darauf, daß ich persönliche Gründe habe, die man akzeptieren muß.«
    So einfach wollte ich mich nicht aus dem Spiel drücken lassen.
    »Was hat Ihnen dieser Tiger Diabolo angetan?«
    »Sie können fragen, was Sie wollen, Sinclair. Sie bekommen von mir keine Antwort. Ich möchte Sie trotz allem warnen. Tiger Diabolo ist allein meine Sache.«
    Ich drückte die Zigarette aus und schüttelte den Kopf. »Mr. Aristide oder wie immer Sie heißen mögen, es geht einfach nicht an, daß Sie als Rächer durch Soho laufen und darauf warten, daß Ihnen ein bestimmter Mensch vor die Mündung Ihrer Maschinenpistole läuft, damit Sie den erschießen können.«
    »Er ist kein Mensch!«
    »Akzeptiert. Dennoch sind Sie zu einem Jäger geworden. Ich denke da an die Skinheads!«
    »Habe ich ihnen ein Haar gekrümmt?« fragte er scharf. »Habe ich das getan?«
    »Nein!«
    »Was sprechen Sie dann von Rache? Ich rede von einer Aufgabe, die erledigt werden muß!«
    »Noch haben Sie den Skinheads nichts getan. Wie wäre es gewesen, wenn sie zurückgeschossen hätten?«
    »Das wäre Pech für sie gewesen, um eine genaue Antwort zu geben.«
    »Und es hätte Tote gegeben.«
    Er lehnte sich zurück und verzog die Mundwinkel. »Hätte Sie das denn gestört, Sinclair?«
    »Verdammt stark sogar!«
    »Weshalb? Diese Menschen sind Parasiten, sie…«
    »Moment!« Diesmal unterbrach ich ihn. »Sie mögen Parasiten sein und auch auf der Seite des Hard-Rock-Zombies stehen, aber Sie haben ein wichtiges Wort gesagt. Es sind Menschen, verstehen Sie? Das Menschsein ist nach wie vor das höchste Gut auf Erden!«
    »Sie hätten Prediger werden sollen.«
    »Das hat damit nichts zu tun. Vielleicht habe ich eine andere Moral als Sie oder mir diese Moral glücklicherweise noch bewahren können. Ich hasse Typen, die rotsehen und schießen oder mordend durch dunkle Straßen laufen. Diese Zeiten sind vorbei. Den Wilden Westen hat es hier nicht gegeben.«
    »Doch, in einer anderen Form!«
    »Mag sein, aber früher.«
    Aristide schaute mich an. Er hatte die Augenlider halb geschlossen. Was hinter seiner Stirn vorging, konnte ich beim besten Willen nicht erraten. Der Gesichtsausdruck gab nichts preis.
    »Haben Sie es sich überlegt?«
    Er stand auf und nahm die MPi an sich. Es war eine tschechische Waffe der Marke Skorpion. Nicht sehr groß, dafür ungemein handlich und sehr treffsicher.
    »Sie wollen weg?«
    »Ja, ich werde gehen.«
    »Sie fürchten nicht, daß man Ihnen auflauern könnte?«
    »Ich kann mich wehren und auch Skinheads in die Schranken weisen, Mr. Sinclair.«
    »Mag sein. Aber Sie haben sich auch Sloane und Rudy, diese beiden Großstadt-Hyänen, zu Feinden gemacht. Und die sind gefährlicher als die Skinheads. Heute sind sie allein erschienen. Beim nächsten Mal bringen sie Verstärkung mit.«
    Aristide hob die Schultern. Er lächelte mir kalt zu und nickte den Wirtsleuten zum Abschied zu. Dann schritt er fast gemächlich auf die Tür zu.
    Keiner hielt ihn auf. Wir starrten ihm nach und sahen, wie er sich noch einmal umdrehte.
    »Vielen Dank für das Wasser. Wenn ich Geld hätte, ich hätte Ihnen auch die Renovierung bezahlt. Mal sehen, was sich noch ergibt.«
    Dann ging er.
    Die Tür schwappte hinter ihm zu. Es kam mir vor, als hätte es ihn gar nicht gegeben, als hätten wir eine flüchtige, trotzdem intensive Begegnung mit einem Geist gehabt.
    Paolo dachte ähnlich. »Habe ich geträumt?« fragte er. »Ist das alles gar nicht wahr?«
    Ich stand auf. »Nein, Paolo, Sie haben nicht geträumt. Wir alle haben nicht geträumt. Leider.« Ich näherte mich Kitty, die unbeweglich in einer Ecke stand und erst jetzt die Arme sinken ließ. Ich faßte nach ihrer Hand und führte sie an den Tisch, an dem ich auch mit Aristide gesessen hatte.
    »Geht es

Weitere Kostenlose Bücher