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0512 - Hard-Rock-Zombie

0512 - Hard-Rock-Zombie

Titel: 0512 - Hard-Rock-Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gleich acht, wenn du gehst. Wir befinden uns auf einem Abbruchgelände, wo noch allerlei Zeug herumliegt. Steine, Trümmer, Hindernisse. Du wirst es schon merken.«
    Ich hob die Beine beim Gehen gut an. Es wurde tatsächlich zu einem Hindernislauf für uns. Auf geradem Weg konnten wir nicht gehen. Vor uns rollten, tanzten und wallten die Schwaden. Manchmal fuhr ein leichter Windstoß in sie hinein. Dann formten sie sich zu immer neuen Figuren, die gespenstischen Wesen aus jenseitigen Geisterwelten glichen.
    Suko blieb stehen. Er ging dicht vor mir. Trotzdem schien sich seine Gestalt aufzulösen, so dicht war die Suppe.
    »Ist was?«
    »Ich höre Musik!«
    »Welcher Art?«
    »Nicht mein Fall. Das ist hämmernder Rock!«
    »Dann könnte Tiger Diabolo schon da sein!«
    »Keine Ahnung.«
    »Geh vor!«
    Wir waren noch mehr auf der Hut. Zudem mußten wir damit rechnen, daß die Skinheads Wachen aufgestellt hatten, die ihr Home absicherten. Bisher war uns noch niemand über den Weg gelaufen.
    Das blieb auch dann noch so, als wir etwas aus dem Nebel auftauchen sahen, das an manchen Stellen schimmerte und an anderen wiederum sehr dunkel war.
    »Feuerstühle!« Suko lachte. »In Reih und Glied aufgestellt. Da sage mir noch einer, Skinheads haben keine Ordnung.«
    »Aber auch nur bei ihren Motorrädern. Ansonsten erlebst du bei ihnen das Chaos.«
    Mich wunderte nur, daß sie keine Wachen bei ihren Feuerstühlen aufgestellt hatten.
    Suko sah das nicht so eng. »Du hast mir von diesem Hard-Rock-Zombie berichtet. Wenn die Bande tatsächlich so sehr auf ihn fixiert ist, will doch jeder dabei sein, wenn Tiger Diabolo erscheint, und nicht hier draußen Wache schieben. Außerdem schützt der Nebel die Öfen.«
    Wir hatten einen Weg gefunden, der uns direkt zum Ziel brachte.
    Allmählich schälte sich auch die Scheune aus dem Dunst. Vielmehr ihre breite Vorderseite.
    Der Name Scheune war etwas untertrieben. Vor uns lag eine Fabrikhalle. Für die Skinheads mochte es eine Scheune sein, für mich nicht. In zwei Jahren würde sie an dieser Stelle nicht mehr stehen. Vielleicht fanden wir dann ein Theater oder ein Kino.
    Suko hatte es eiliger als ich. Er ging wieder vor. Ich gab ihm Deckung.
    Mein Partner wußte Bescheid. Ich hatte ihn über die Gefährlichkeit der Skinheads aufgeklärt und noch einmal intensiv über den Mann mit der MPi gesprochen.
    Aristide hieß er. Ein ungewöhnlicher Name. Ebenso ungewöhnlich wie der gesamte Mann.
    Kam er aus Frankreich oder aus einem anderen Land? Er war wie ein Phantom in Soho erschienen und schon jetzt so etwas wie eine Legende in diesem Viertel.
    Vor mir erklang ein bekanntes Zischen. Suko hatte es ausgestoßen.
    Er war gleichzeitig stehengeblieben und winkte mit der rechten Hand. Ich war sofort bei ihm.
    »Da, sieh dir das an!«
    Mein Freund deutete zu Boden, wo sich ein dunkler Fleck vom Untergrund abhob, der den Umriß eines Menschen aufwies. Beim Bücken sah ich den kahlen Schädel.
    »Das ist wahrscheinlich einer der Aufpasser!«
    »Und einen Schritt weiter liegt der zweite.«
    Ich verließ mich auf Sukos Worte und schaute erst gar nicht nach.
    »Wer kann es gewesen sein?«
    Mein Freund wischte Feuchtigkeit aus seinem Gesicht. »Ich denke an deinen neuen Bekannten.«
    »Aristide.« Ich nickte. »Der Ansicht bin ich auch.«
    »Sie sind beide nicht tot. Man hat sie mit Schlägen außer Gefecht gesetzt. Er ist also kein Killer.«
    »Sicherlich nicht. Ich frage mich aber, wer er ist. Welches Motiv leitet ihn. Er muß Tiger Diabolo verdammt stark hassen, daß er sich mit einer ganzen Bande anlegt.«
    »Wie stehen die Skinheads genau zu Tiger?«
    Ich hob die Schultern. »Meiner Ansicht nach ist er eine Art von Leitfigur für sie. Er gibt ihnen die Kraft, die sie für ihre verdammten Ziele brauchen.«
    Suko knetete sein Kinn. »Das sieht nicht gut aus.«
    »Meine ich auch.« Es hatte keinen Sinn, noch länger zu warten und zu diskutieren. »Sehen wir uns die Sache mal näher an. Rein müssen wir schließlich.« Durch das Fenster sahen wir Licht. Einen schwachen Schein, der kaum nach draußen drang.
    »Feuer ist das nicht«, sagte ich leise.
    »Dann gehst du davon aus, daß unser Freund noch nicht erschienen ist?«
    »Genau.«
    Wir waren weitergegangen und hatten eine Tür entdeckt. Nein, das war schon mehr ein Tor. Es bestand aus zwei Hälften, war aus grau angestrichenem Metall, an dem die Tropfen in langen Bahnen nach unten rannen.
    Alles war feucht, klamm und naß. Auf meinem präparierten Trench

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