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0513 - Ein Platz für Verdammte

Titel: 0513 - Ein Platz für Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    „Ich komme sofort", versprach der CheF und unterbrach die Verbindung.
    Bevor er die Kabine verließ, überprüfte er noch den Sitz seiner Kombination. Diese Angewohnheit stammte noch aus der Zeit, da er den SolAb-Stützpunkt „Sternzentrale Blue-Süd" befehligte.
    Nun existierte diese Station nicht mehr, der Rest der Mannschaft hatte sich an Bord der GATOS BAY retten können.
    Sie hofften, mit dem Frachtschiff Quinto-Center zu erreichen und dort Unterstützung zu finden und ihre Hilfe anbieten zu können. Zwar wußten sie nicht, wie die Lage im Hauptquartier der USO war, doch erschien es ihnen als logische Schlußfolgerung, daß es dort genügend Lebewesen gab, die von der Verdummung verschont geblieben waren. Immerhin war ihnen bekannt, daß es sich bei sehr vielen USO-Spezialisten, egal welchem galaktischen Volk sie entstammten, um Mentalstabilisierte handelte.
    Und Mentalstabilisierte waren bekanntlich von der allgemeinen Verdummung nicht betroffen worden.
    Der CheF wollte auf den Korridor hinaustreten, überlegte es sich aber anders, als er einen der Verdummten draußen auf dem Korridor erblickte. Er war sich seiner Wirkung auf Menschen vollauf bewußt, die in ihm mehr oder weniger die Inkarnation des Teufels sahen.
    Cheborparczete Faynybret, wie der CheF mit vollem Namen hieß, war nämlich weder ein Mensch, noch gehörte er einem artverwandten Volk an. Er war Cheborparner und besaß eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem aufrechtgehenden Ziegenbock. Für Terraner, in denen immer noch ein uralter Aberglaube tief verwurzelt war, hatte er das Aussehen eines Satyrs - des Teufels! Obwohl die Terraner kosmisch denken gelernt hatten und grundsätzlich jede non-humanoide Lebensform akzeptierten, konnten sie sich eines gewissen Unbehagens nicht erwehren, wenn sie mit einem Cheborparner konfrontiert wurden, der aussah wie der Teufel aus der Überlieferung.
    Jetzt, während der Verdummung, war die Wirkung des Cheborparners auf die Terraner noch verblüffender. Der CheF hatte die Konsequenzen daraus gezogen und vermied jeden voreiligen und unverhofften Kontakt. Er bereitete die Menschen zuerst psychologisch auf sein Aussehen vor, bevor er ihnen gegenübertrat. Er ging selbst den Verdummten an Bord der GATOS BAY nach Möglichkeit aus dem Weg, obwohl sie vor der Katastrophe unter ihm gearbeitet hatten. Er zeigte sich ihnen nur, wenn es sich nicht anders machen ließ.
    In diesem Fall zog er es vor, zu warten, bis der Verdummte außer Sichtweite war.
    Der CheF erreichte mit einiger Verspätung die Kommandozentrale. Die zwei restlichen Immunen waren bereits vor ihm eingetroffen.
    „Zum Teufel mit dieser morschen Sternenkiste", schimpfte Hotchka Omolore gerade.
    Cheborparczete Faynybret zuckte zusammen, als hätte man seinen Namen gerufen.
     
    *
     
    Hotchka Omolore war ein großer, massig gebauter Terraner mit brandrotem Haar. Er stand im Range eines Captains der Solaren Abwehr und hatte eine Ausbildung als Transmitter-Ingenieur genossen. Er war mürrisch und hatte an vielem zu nörgeln.
    Als er merkte, daß der Cheborparner die Kommandozentrale betreten hatte, machte er ein betroffenes Gesicht.
    „Tut mir leid, CheF", sagte er. „Das mit dem Teufel ist mir so herausgerutscht."
    Es war bezeichnend, daß er sich bei dem Cheborparner entschuldigte und nicht bei dem Mädchen, in dessen Gegenwart er geflucht hatte.
    Aidala Montehue war die rauhe Sprache der Männer gewöhnt.
    Sie hatte lange genug als Medizinerin in der „Sternzentrale Blue-Süd" ihren Dienst versehen, um nicht mehr bei jedem Kraftausdruck zu erröten.
    Sie stand hinter Gaddard Pen-Tuku, der einigermaßen ratlos am Pult mit den Notsteueranlagen saß. Sie war von zierlicher Gestalt, mittelgroß, trug das dunkle Haar kurzgeschnitten und besaß einen zartbraunen Teint. Obwohl von Plophos stammend, hatte sie etwas von einer Inderin an sich. Sie konnte in einem Moment unnahbar und verschlossen sein und im nächsten vor Fröhlichkeit überschäumen.
    „Es scheint nun ernst zu sein", empfing sie den Cheborparner."Allerdings", erklärte Gaddard Pen-Tuku. „Ich habe euch wohl kaum aus Übermut zusammengetrommelt. Sehen Sie selbst, CheF. Der Atomreaktor liefert ausreichend Energie, alle Sektionen des Maschinenraums stehen unter Spannung - trotzdem zeigen die Armaturen einen Leistungsabfall des Waringschen Kompensationskonverters an. Wenn die Werte noch weiter sinken, haben wir in wenigen Minuten den kritischen Punkt erreicht, an dem uns der

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