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0513 - Ein Platz für Verdammte

Titel: 0513 - Ein Platz für Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verhandlungen mit dem Funkoffizier, trat auch diesmal die Plophoserin als Sprecher für die Besatzung der GATOS BAY auf.
    „Sie heißen Aidala Montehue", begann Oberst Tiesch das Verhör. „Sind Sie auf einem wissenschaftlichen Gebiet tätig?"
    „Ich bin Medizinerin", antwortete Aidala und fügte hinzu: „Mein Spezialgebiet ist die Transplantationschirurgie."
    „Ist es nicht eigenartig, daß eine Medizinerin einen Stützpunkt der Solaren Abwehr leitet?" wunderte sich Oberst Tiesch.
    „Das habe ich nicht behauptet", erwiderte Aidala. „Der Kommandant der ,Sternzentrale Blue-Süd' ist Cheborparczete Faynybret und stammt aus dem Volk der Cheborparner. Wir nennen ihn einfach den CheF."
    „Sie sprechen von Ihrem Chef, als wäre er noch am Leben", meinte Oberst Tiesch. „Ist er nicht in der Lage, selbst Rede und Antwort zu stehen? Ich meine - ist er verdummt?"
    Aidala merkte die Falle und lächelte spöttisch. „Verdummt? Als Mentalstabilisierter? Nein, der CheF ist geistig völlig auf der Höhe Nur - er ist eben Cheborparner. Wissen Sie über das Aussehen der Cheborparner Bescheid?"
    Oberst Tiesch warf einen Blick auf seine Unterlagen. „Die Cheborparner entwickelten sich aus Huftieren. Na und ..?"
    „Der CheF hat schlechte Erfahrungen im Umgang mit Menschen gemacht", erklärte Aidala. „Manche Menschen, besonders jedoch Verdummte mit ausgeprägten Urinstinkten, sehen in ihm den Leibhaftigen. Deshalb hielt er es für klüger, mir die Kontaktaufnahme zu übertragen."
    „Ich bin weder verdummt, noch abergläubisch", sagte Oberst Tiesch gereizt. „Wenn Sie wirklich Wert darauf legen, einzufliegen, dann bewegen Sie Ihren Kommandanten dazu, ans Bildsprechgerät zu kommen."
    Aidala wechselte einige Worte mit jemandem, der außerhalb des Bildwinkels neben ihr stand, dann wandte sie sich wieder Oberst Tiesch zu.
    „Der CheF wird persönlich mit Ihnen sprechen, wenn Sie solchen Wert darauf legen", sagte Aidala. „Aber vielleicht wäre es besser, wenn Sie Ihre Leute vom Bildschirm fernhielten."
    Oberst Tiesch wollte ärgerlich werden, sagte dann aber nur: „Es ist niemand in der Nähe."
    Er fand das ganze Getue einfach lächerlich.
    Aber als er wieder auf den Bildschirm blickte, stockte ihm beinahe der Atem. Dort war ein Gesicht zu sehen, wie er es von altterranischen Illustrationen kannte. Die spitzen Hörner, die rotglühenden Augen und der v-förmige „satanisch" grinsende Mund vereinten sich zu einer echten Teufelsfratze.
    „Sind Sie nun zufrieden?" erkundigte sich der Cheborparner mit aufreizend heller Stimme.
    „Ich bin überwältigt", gestand Oberst Tiesch. „Aber Ihre Anwesenheit an Bord der GATOS BAY ist für mich noch kein Beweis, daß Sie nicht mit Admiral Tai-Hun zusammenarbeiten."
    „Oberst", begann der Cheborparner, „ich weiß nicht, ob Ihre Vorsicht übertrieben oder gerechtfertigt ist. Aber ich mache Ihnen einen Vorschlag. Lassen Sie uns mit der GATOS BAY in Quinto-Center einfliegen. Das Schiff ist ein Frachter und dementsprechend schwach bewaffnet. Nach der Landung werden wir uns Ihnen ausliefern und jedem gewünschten Verhör stellen. Sie haben dabei nichts zu verlieren. Für uns wäre es jedoch eine unbeschreibliche Erleichterung, wenn wir das fast manövrierunfähige Schiff verlassen könnten."
    Oberst Tiesch überlegte eine Weile und kam zu dem Schluß, daß er kein Risiko einging, wenn er Einflugerlaubnis erteilte.
    „In Ordnung, ich werde dem Schleusenkommando Anweisung geben, daß man Sie mit einem Traktorstrahl einholt."
     
    3.
     
    Nachdem Admiral Cadro Tai-Hun das Ultimatum gestellt hatte, wandte er sich der zehnköpfigen Gruppe zu, die sich mit ihm in der Offiziersmesse befand.
    Es war eine bunt zusammengewürfelte Gesellschaft, bestehend aus einem Ertruser, einem Epsaler, einem Ara, einem Siganesen, einem Paroner, einer Tliagotin, einem Plophoser, einem Gandrugier, einem Akonen und einem Vulposen.
    So unterschiedlichen Völkern sie angehörten, so verschieden ihre Mentalität auch war, eines hatten sie gemeinsam: sie waren von der allgemeinen Verdummung nicht betroffen. Ihre Vergangenheit war abenteuerlich, das Schicksal hatte sie über verschlungene Pfade zusammengeführt, doch sie hofften auf eine gemeinsame Zukunft. Sie waren alle von dem gleichen Gedanken besessen, nämlich dem Chaos in der Milchstraße zu entfliehen.
    Diesen Wunsch hatten sie nicht aus eigener Initiative hervorgebracht, sondern erst Admiral Cadro Tai-Hun hatte ihn in ihnen geweckt. Jetzt kamen sie nicht

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