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0513 - Ein Platz für Verdammte

Titel: 0513 - Ein Platz für Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zeigte sein scharfes Gebiß.
    „Der Wolf ist kein Menschenfresser", sagte er. „Er stammt vom Menschen ab und sieht in ihm seinesgleichen - auch wenn es umgekehrt nicht der Fall ist. Sie können auf mich und meine Artgenossen bauen, Admiral."
    Die 146 Paradiessucher erreichten die Männer von Quinto-Center. Oberst Tiesch trat einige Schritte vor, und Admiral Tai-Hun kam ihm entgegen. Sie entboten einander den militärischen Gruß der USO, dann erklärte Oberst Tiesch mit dröhnender Stimme: „Es ist mir eine Ehre, Sie als Gast auf Quinto-Center begrüßen zu dürfen. Ich werde alles in meinen Kräften Stehende tun, damit Sie sich für die Dauer Ihres Aufenthaltes hier wohl fühlen."
    Obwohl Admiral Tai-Hun um gut zwei Köpfe kleiner war als der Ertruser, litt seine Erscheinung nicht durch diesen Größenunterschied. Er trug seine Gala-Uniform und strahlte Selbstbewußtsein und Würde aus. Er ging sofort zum Angriff über.
    „Ich habe Ihre Aufforderung, Quinto-Center zu betreten, nicht als Einladung für einen kurzen Besuch aufgefaßt, Oberst, sondern als Kapitulation vor der Vernunft. Ich denke nicht daran, Quinto-Center zu verlassen, wenn es Ihnen paßt. Meine Leute und ich, wir werden solange hierbleiben, bis wir die Mannschaft von Quinto-Center zu unseren Ideen bekehrt haben - oder bis man uns von einer gegenteiligen Meinung überzeugt hat. Aber das ist gewiß nicht der Fall."
    In Oberst Tieschs Gesicht begann es zu arbeiten. Aber er beherrschte sein Temperament.
    „Ich habe Sie nach Quinto-Center eingeladen, Admiral, weil ich Ihnen die Chance geben wollte, Ihre Pläne und Absichten darzulegen", sagte er mit erzwungener Ruhe. „Aber ich muß Sie daran erinnern, daß ich alleinige Befehlsgewalt in Quinto-Center ausübe. Roi Danton ist mein Stellvertreter, dessen Wort während meiner Abwesenheit das gleiche Gewicht zukommt wie meinem Befehl. Sollte ich Anzeichen von aufrührerischer Tätigkeit bei Ihren Leuten feststellen, dann erlischt die von mir gewährte Gastfreundschaft. Sie und Ihre Leute bekommen Unterkünfte zugewiesen, die Sie nur während der Dauer der Verhandlungen oder mit einer Sondererlaubnis verlassen ..."
    „Halt!" unterbrach Admiral Tai-Hun scharf. „Sie sprechen von Gastfreundschaft und stellen im gleichen Atemzug Bedingungen, die einer Gefangenschaft gleichkämen. Selbstverständlich verlange ich für mich und meine Leute absolute Bewegungsfreiheit!"
    Es hatte den Anschein, als würde Oberst Tiesch die Beherrschung verlieren. Seine Hand hatte sich automatisch auf den Griff seines Paralysators gelegt, der im Halfter an seinem Gürtel steckte.
    In diesem Augenblick hätte es nur eines winzigen Anstoßes bedurft, um die Katastrophe auszulösen. Bevor es jedoch dazu kommen konnte, trat Roi Danton vor und stellte sich zwischen die beiden Kontrahenten.
    Er wandte sich an Admiral Tai-Hun. „Ich achte Sie als Soldat und Mensch sehr, Admiral", sagte er. „Ich weiß, daß Sie nichts verlangen oder unternehmen würden, was Sie nicht voll und ganz verantworten könnten. Deshalb versichere ich Ihnen, daß niemand auf Quinto-Center Ihre Absichten als verwerflich, menschenfeindlich oder kriminell einstuft. Wir sind nur anderer Meinung. Aber ebenso wie wir Ihre Einstellung tolerieren, verlangen wir auch von Ihnen Toleranz. Sie wissen, daß zu allen Zeiten auf Quinto-Center besondere Gesetze herrschen - und eines dieser Gesetze verlangt, daß die Bewegungsfreiheit des einzelnen bis zu einem gewissen Grad eingeschränkt wird. Jetzt gibt es in Quinto-Center achttausend Verdummte. Ich überlasse es Ihrer Phantasie, sich auszumalen, was passieren würde, wenn hier jeder tun und lassen könnte, was er für richtig hält. Es ist also eine Frage der Disziplin, wenn von Ihnen und Ihren Leuten verlangt wird, sich an gewisse Verordnungen zu halten."
    Der Admiral senkte den Blick. Als er wieder aufblickte, sah er Torston kurz an. Dann sagte er: „So gesehen, haben Sie wohl recht", sagte er. „Wir werden selbstverständlich - im gleichen Maße wie die Mannschaft von Quinto-Center - persönliche Einschränkungen auf uns nehmen.
    Aber hüten Sie sich, uns wie Gefangene zu behandeln!"
     
    *
     
    Vandian Torston triumphierte. Nun war es doch noch geglückt, die ZAMORRA-THETY in Quinto-Center zu landen. Er hatte schon befürchtet, daß ihnen Roi Danton einen Strich durch die Rechnung machen würde. Aber nun war es ausgerechnet Perry Rhodans Sohn, der ihre Pläne unbewußt unterstützte.
    Allerdings war ihm keine

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