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0513 - Ein Platz für Verdammte

Titel: 0513 - Ein Platz für Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Wozu, glauben Sie, habe ich Mortom Kalcora beigebracht, seinen Verstand zu gebrauchen? Da ich selbst in meiner Kabine festsaß, habe ich ihm aufgetragen, sich ein wenig in Quinto-Center umzusehen. Als er merkte, daß in der Ezialistischen Abteilung etwas nicht stimmte, hat er sich die Sache aus der Nähe angesehen und mir sofort Bericht erstattet, als es brenzlig wurde." Er straffte sein Gesicht und fügte düster hinzu: „Ich hoffe, mein Erscheinen hat den Verdummten nicht zu sehr geschadet."
    Professor Persaito, der die letzten Worte gehört hatte, kam zu ihnen.
    „Ich werde sie schon wieder soweit in Ordnung bringen, daß sie keine geistigen Schäden davontragen", meinte er. „Aber ich möchte Sie bitten, daß Sie mir dabei helfen. Es wäre äußerst vorteilhaft, wenn Sie diesen Männern in einer offenen Diskussion Rede und Antwort stünden. Dann könnten wir ihr Mißtrauen bestimmt abbauen, davon bin ich überzeugt. Nur was Armstrong anbelangt, bin ich weniger optimistisch. Er wird mir noch einige Mühen bereiten."
    Als Persaito ausgesprochen hatte, kam einer seiner Assistenten heran. Er wandte sich an Roi Danton und sagte: „Gerade hat sich Oberst Tiesch über Interkom gemeldet. Er möchte, daß Sie ihn sofort in der Hauptzentrale aufsuchen."
    „Hat er gesagt, worum es sich handelt?" wollte Danton wissen.
    „Er hat gesagt, daß er eine Meuterei innerhalb der immunen Mannschaft befürchte", erklärte der Assistent.
    Danton machte sich augenblicklich auf den Weg in die Hauptzentrale.
     
    *
     
    Als Danton in Oberst Tieschs Arbeitsraum kam, erblickte er sofort ein halbes Dutzend USO-Spezialisten in voller Kampfausrüstung, die gerade einen Techniker verhörten. Sie machten Danton sofort Platz.
    Oberst Tiesch, der sich im Hintergrund gehalten hatte, kam ebenfalls heran.
    „Wiederholen Sie Ihre Aussage", forderte er den Techniker mit donnernder Stimme auf.
    Der Techniker schwitzte und war nervös, seine Hände waren ständig in Bewegung. Er mußte sich räuspern, bevor er sprechen konnte. Aber dann klang seine Stimme ruhig und gefaßt.
    „Ich habe nichts getan, was es rechtfertigen würde, daß man mich wie einen Verbrecher behandelt", erklärte er.
    „Doch", fuhr Oberst Tiesch gereizt dazwischen. ,Was Sie taten, war Anstiftung zur Meuterei."
    „Lassen Sie den Mann erst einmal erzählen", bat Danton den Ertruser.
    „Danke", murmelte der Techniker. Er blickte Danton voll an und fuhr fort: „Ich habe meinen Kameraden gegenüber nur meine Meinung geäußert. Und wie sich herausstellte, stehe ich damit nicht allein da. Wir haben seit mehr als zehn Monaten, seit Beginn der allgemeinen Verdummung, das Chaos mit äußerstem Einsatz bekämpft. Wir haben jeder unser Bestes gegeben, aber nur selten einen Erfolg unserer Bemühungen gesehen. Sicher, auf Quinto-Center ist die Ordnung halbwegs hergestellt. Aber Quinto-Center ist nicht die Welt. Sehen Sie sich in der Galaxis um, überall herrscht das gleiche trostlose Bild. Wozu sollen wir noch am Aufbau einer Zivilisation mitarbeiten, die dem Untergang geweiht ist? Ich finde, daß wir endlich der Realität ins Auge blicken sollten. Diesen Punkt habe ich mit meinen Kameraden diskutiert, das war mein ganzes Vergehen."
    „Und wie sieht die Realität Ihrer Meinung nach aus?" erkundigte sich Danton.
    „Die Menschheit ist zersplittert, die Zivilisation in die Brüche gegangen - das ist die Realität", erklärte der Techniker. „Bei aller Nächstenliebe, bei aller Humanität, bei allem Mitleid für unsere verdummten Mitmenschen sollten wir unseren eigenen Fortbestand nicht vergessen. Wenn dann ein Mann mit revolutionären Ideen kommt, sollte man ihn zumindest einmal anhören, bevor man ihn verdammt. Ich spreche von Admiral Tai-Hun und seinen Paradiessuchern, Sir. Viele meiner Kameraden finden wie ich, daß man diesen Leuten Gelegenheit geben sollte, sich zu ihren Plänen zu äußern. Vielleicht haben gerade sie den richtigen Weg gefunden!"
    „Das glaube ich nicht", meinte Danton nachdenklich. „Aber in einem stimme ich mit Ihnen überein - wir sollten Admiral Tai-Hun Gelegenheit für eine Stellungnahme geben. Diesem vielerseits geäußerten Wunsch werden wir nachkommen. Wir werden Admiral Tai-Hun einladen, nach Quinto-Center zu kommen."
     
    7.
     
    Die riesigen Schleusen auf der Oberfläche des ausgehöhlten Mondes hatten sich aufgetan und das 800 Meter durchmessende Schlachtschiff verschluckt. Leit- und Traktorstrahlen hatten die ZAMORRA-THETY eingehüllt und sie

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