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0514 - Macumbas Totenhöhle

0514 - Macumbas Totenhöhle

Titel: 0514 - Macumbas Totenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tricks?«
    »Nein, das ist echt.«
    »Sie müssen es wissen. Um noch mal auf ihren Verfolger zurückzukommen. Wir kennen ja viele Typen aus dieser Gegend und auch aus dem übrigen Soho. So einer ist uns nicht untergekommen.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Er wäre Ihnen auch aufgefallen. Allein schon von der Größe her. Der überragte die meisten Menschen bei weitem. Ich weiß allerdings nicht, was mit diesen Rabauken geschehen ist, die uns glücklicherweise – muß ich jetzt sagen – angegriffen haben.«
    »Eine Meldung ist nicht eingegangen.«
    »Dieser Virgil wird sich zu wehren gewußt haben.«
    »Virgil heißt er?«
    »Hatte ich Ihnen das nicht gesagt?«
    »Nein.«
    Jones wurde von einem Kollegen gerufen, der Unterstützung brauchte. Zwei Männer konnten kaum noch stehen, so betrunken waren sie. Man hatte sie auf der Straße gefunden. Sie wurden zur Ausnüchterung in zwei Zellen gesteckt.
    Der Vogelimitator war noch immer da. Jetzt pfiff er wie ein Rotkehlchen, schaute Jane dabei an und winkte sie herbei.
    Sie ging hin.
    Er beugte sich vor. Sein Pfeifen unterbrach er wegen einer Frage.
    »Lady, ich möchte etwas wissen.«
    »Bitte.«
    »Sind Sie auch gut zu Vögeln?«
    Jane erkannte den Doppelsinn der Frage sofort. Ihr fiel keine passende Antwort ein.
    Der dürre Mann aber wollte sich ausschütten vor Lachen. Er lachte noch, als er ging und von den Beamten durch Winken verabschiedet wurde. Auch Jane mußte lächeln.
    Sie konnte sich auch jenseits der Barrieren frei bewegen. Eine Fensterreihe aus Panzerglas – man hatte es einbauen lassen, weil im letzten Jahr jemand zwei Handgranaten durch die alte Scheibe geworfen hatte – bildete die Rückfront. Durch die Scheiben konnte Jane auf den Hof schauen, wo der Lack der Streifenwagen im Lichtschein der Peitschenleuchten bläulich glänzte.
    Es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen, aber keine Hektik wie an den heißen Sommerabenden, wo die Emotionen hochkochten und sich die Menschen das Leben gegenseitig zur Hölle machten.
    Der November war einfach zu kalt, zu naß und zu neblig. Jane stellte sich dicht an das große Fenster. In diesem Revier fühlte sich die Detektivin geborgen, trotz der Hektik, die im Raum herrschte und der übermäßig hohen Temperaturen.
    Sie dachte an Virgil!
    Wer war dieser Mann? Ein Farbiger von den Westindischen Inseln.
    Aber das war nicht alles. Hinter der ungewöhnlichen äußeren Fassade steckte mehr, viel mehr. Dieser Mann brannte innerlich. Es war kein normales Feuer, sondern Flammen, die einen magischen Ursprung hatten, die tief in einer Zone entzündet worden waren, wo die Magie vorherrschte, der Glaube an schreckliche Zauber und Rituale, wo der Tod der Beginn von etwas anderem war, aber nicht im christlichen Sinne.
    Macumba war allgegenwärtig. Besonders in Brasilien, wo er sich manchmal mit dem christlichen Glauben mischte. Da gingen die Menschen zur Kirche, beteten, kehrten anschließend in ihre Häuser und Hütten zurück, um ein anderes Gebet vor dem Hausaltar zu führen und die Geister zu besänftigen.
    Das alles war Macumba. Man konnte auch nicht sagen, daß dieser Glaube auf die niederen Schichten beschränkt blieb, er zog sich durch alle Klassen, nur in der Ausführung war er verschieden. Die Reichen besaßen prächtige Villen und spezielle Räume, um dort die alten, heidnischen Rituale zu feiern und zu opfern.
    Auch das gehört zu Macumba. In letzter Zeit war sogar von Menschenopfern gesprochen worden.
    Nicht nur im fernen Brasilien, auch in den Zentren der hochzivilisierten Länder.
    New York stand an der Spitze. Die afrikanische Magie griff wie mit Krakenarmen um sich und zerstörte.
    War jetzt London an der Reihe?
    Jane wußte es nicht. Sie ging davon aus, daß der Macumba-Zauber erst am Beginn stand, denn Virgil war unterwegs gewesen, um Menschen einzufangen. Nicht irgendeinen, es mußten schon besondere sein, die etwas in sich hatten, das mit dem normalen Menschenverstand nicht zu erklären war. Und da gehörte Jane – ob sie wollte oder nicht – zu den auserwählten Personen. Sie war eine gespaltene Persönlichkeit.
    Einmal normal – in der Nacht oder bei Dunkelheit – und unnormal am Tage, wo ihr der Skelettschädel wuchs und das normale Gesicht verdrängte.
    Macumba in der Großstadt. Voodoo-Zauber, lebende Tote – Zombies, das alles stand als Vision des Schreckens, als Endzeit-Bild dahinter. Würde das über London hereinbrechen, war Virgil vielleicht der Beginn.
    Jane hatte oft genug mit lebenden

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