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0514 - Macumbas Totenhöhle

0514 - Macumbas Totenhöhle

Titel: 0514 - Macumbas Totenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geben, das zu ändern«, widersprach ich.
    »Gibt es die bei Nadine?« hielt sie gegen.
    »Das ist etwas anderes. In ihr steckt die Seele eines Menschen. Da hat ein Austausch stattgefunden. Das ist bei dir nicht geschehen. Wir müssen da anders rechnen.«
    »Hoffentlich verrechnest du dich nicht. Ich jedenfalls habe nicht viel Hoffnung. Der heutige Abend gehört wieder zu denen, wo es mich überkommen hat. Da hockte ich im Zimmer und bekam den Moralischen. Depressionen heißt das wohl, aber es ging nicht mehr, John. Es war einfach zu viel für mich.«
    »Wir kommen darüber hinweg.«
    »Wir? Du vielleicht, ich nicht. Ich fürchte mich jetzt schon vor dem kommenden Sommer, wo die Tage wieder länger werden. Da habe ich auch über weitere Stunden mein verfluchtes Gesicht, John. Und nichts wirst du bis dahin geändert haben.«
    »Warten wir es ab.«
    Wir schlenderten an den Auslagen der Schaufenster vorbei. Sie alle zeigten einen weihnachtlichen Touch. Weder Jane noch mir war in dieser Stunde nach Weihnachten zumute. Unsere Gedanken drehten sich um eine Person namens Virgil.
    »Vielleicht steht er auch unter einer Droge«, vermutete Jane. »Das kann alles möglich sein. Und wenn ich daran denke, daß er mich hat beeinflussen können…«
    »Das sehe ich als positiv an.«
    »Wieso?«
    »Überleg mal. Durch ihn hast du es geschafft, alte Kräfte zu mobilisieren.«
    »Alte Kräfte?«
    »Dieser Rest, der noch übriggeblieben ist.«
    »Ach John.« Sie winkte ab. »Wäre ich froh, wenn es sie nicht gäbe und sie nicht in mir schlummern würden. Dann wäre ich vielleicht normal. Wir müssen hier in die Straße.«
    Es war ein relativ schmaler Weg. Die hellen Lichter waren hier zwischen den glatten, grauen Fronten der Geschäftshäuser nicht mehr vorhanden. Der Eingang des Parkhauses lag auf der linken Seite. Er war durch ein breites Reklameschild beleuchtet, dessen blaues Licht bis auf das Kopfsteinpflaster der Straße fiel.
    In einem Kassenhäuschen hockte ein älterer Mann. »Hast du deinen Parkschein?«
    Jane fand ihn in der Manteltasche.
    Ich ging auf das Kassenhaus zu, in dem der ältere Mann saß, an einer erkalteten Zigarre lutschte, auf seinem Kopf eine Strickmütze trug und neben sich eine Flasche Bier stehen hatte.
    Ich schob ihm den Parkschein durch einen Schlitz zu. Er steckte ihn in einen Automaten und wartete, bis auf dem Leuchtfeld der Kasse die Summe erschien, die ich zu zahlen hatte.
    »Sagen Sie«, begann ich. »Wie verhält es sich eigentlich mit Ihrer Arbeitszeit?«
    »Wieso? Sind Sie von der Gewerkschaft?«
    »Nein.« Ich legte noch ein kleines Trinkgeld hinzu. »Ich wollte nur wissen, wie lange Sie hier schon sitzen?«
    »Zu lange.«
    »Kann ich mir denken. Ich glaube auch, daß Sie kaum schlafen können bei Ihrem Job. Deshalb müßten Sie eigentlich den Mann gesehen haben, den wir suchen.«
    »Habe ich nicht.«
    Ich ließ mich nicht beirren. »Er ist überdurchschnittlich groß, dunkelhäutig, hat krauses Haar und ist den Wetterverhältnissen entsprechend zu dünn gekleidet.«
    »Na und?«
    »Haben Sie den gesehen?«
    »Nein.«
    »Sie sind sich sicher?«
    Er nahm die Flasche, setzte sie an und trank. Für mich ein Zeichen, daß er nicht mehr reden wollte.
    »Komm, wir müssen hinunter ins dritte Parkdeck«, sagte Jane.
    »Der sagt nichts.«
    »Das Gefühl habe ich auch.«
    Wir hätten den Lift nehmen können, entschieden uns aber für die schmale Treppe. Die Stufen waren in einem engen Schacht angelegt worden, weil man Platz sparen wollte. Selbst in den Fluren auf den einzelnen Etagen konnte man sich kaum drehen, wenn die Türen zu den Parkdecks offenstanden. Sie waren aus Eisen, an den meisten hatte der Rost genagt.
    Es war kalt und zugig. Jane hatte den Mantelkragen hochgestellt.
    Außerdem stank es widerlich. Die kahlen Wände waren beschmiert und besprayt worden.
    Ich »liebte« diese verfluchten Parkhäuser.
    Meine Gedanken beschäftigten sich mit Virgil. Ich öffnete vorsichtig die Tür mit der Zahl drei darauf, schaute in die Halle hinein, die von zahlreichen Wagen verlassen worden war. Wir waren nicht die einzigen, die das Fahrzeug abholten. Gegenüber stieg eine Familie in einen hellen Opel Ascona.
    »Die Luft ist rein«, sagte ich.
    »Wenn du meinst.« Jane folgte mir auf das Parkdeck mit der niedrigen Decke und den Vierecken Säulen, die sie stützten.
    Der Ascona fuhr an und rollte an uns vorbei. Hinter der Scheibe im Fond sahen wir lachende, sorgenfreie Kindergesichter.
    Jane fuhr einen

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