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0514 - Macumbas Totenhöhle

0514 - Macumbas Totenhöhle

Titel: 0514 - Macumbas Totenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Toten, Zombies, zu tun gehabt.
    Sie kannte sich bei diesen Gestalten des Schreckens also aus. Und sie wußte auch, daß es sich bei Virgil nicht um einen Zombie handelte.
    Er mußte anders »behandelt« worden sein.
    In die Totenhöhle hatte er sie schaffen wollen und sollen. Wo befand sie sich? Sie mußte ihren Platz irgendwo in London haben, in dieser Riesenstadt gab es genügend Verstecke.
    Jane ging auch davon aus, daß Virgil seinen Plan, sie zu fangen, nicht aufgeben würde. Allein traute sie sich nicht mehr aus dem Revier hervor. Gut, daß sie John Sinclair erwischt hatte. An seiner Seite fühlte sie sich wohler.
    Obgleich Virgil ihm an körperlicher Kraft weit überlegen war. Bei einem Zweikampf würde John verlieren, das stand fest.
    Sie schaute wieder in den Hof. Zwei Wagen fuhren ab. Am Tor schalteten sie Rotlicht und Sirene ein. Das Wimmern wurde vom Panzerglas fast verschluckt. Überhaupt drangen von außen her keine Geräusche an ihre Ohren. Das Treiben auf dem Hof erinnerte Jane an einen gespenstischen Film ohne Ton.
    Plötzlich war er da!
    Wie aus dem Nichts erschienen. Sie sah Virgils Gesicht hinter der dicken Scheibe, die dunkle Haute, die relativ kleinen Pupillen und das Weiße dahinter.
    Sie sah das Grinsen. Er schob die Lippen auseinander, als bestünden sie aus Gummi. Es war kein freundliches Lächeln, beileibe nicht. Aus diesem Grinsen sprachen Bösartigkeit und wilde Wut.
    Obwohl die Scheibe aus Panzerglas war, bekam Jane Furcht. Die dumpfen Ahnungen hatten sich bestätigt. Sie wich zurück. Ihre Schritte waren zögernd, und sie streckte die rechte Hand weit vor, als könnte sie das Gesicht damit zurückschieben.
    Es blieb noch einige Sekunden. Dann schien es zu zerfließen, wurde zu einer Masse, die nach unten wegtauchte und einfach verschwand, als wäre sie zuvor nie dagewesen.
    Jane fühlte sich aufgeputscht. In ihrem Innern war etwas in Bewegung geraten. Der Kreislauf hatte sich derart verstärkt, daß das Blut durch ihr Hirn toste und ihr Bilder zeigte, die überhaupt nicht existierten. Sie sah plötzlich in eine Halle, die vom Schein unzähliger Kerzen erleuchtet war. Sie sah Menschen, deren Gesichter hinter dem Kerzenlicht zu zitternden Massen verschwammen, und sie sah die höhlenartigen Steinwände mit den Nischen, in die ein schwefelartiger Dampf hineintrieb, der von einem kochenden Sumpfloch in der Mitte stammte.
    War das Macumbas Totenhöhle?
    Jane fuhr mit einer fahrigen Bewegung über ihre Augen, als könnte sie das Bild löschen.
    Es verschwand tatsächlich, und sie fragte sich jetzt, wieso sie es überhaupt hatte wahrnehmen können?
    Lag es daran, daß sie tatsächlich nicht normal war und gewisse Hexenkräfte noch in ihr schlummerten? Jane wußte, daß sie diese auch besaß, sie ignorierte diese allerdings, weil sie nicht mehr mit einem Leben konfrontiert werden wollte, das längst zurück lag.
    »Was haben Sie, Miß Collins? Ist Ihnen nicht gut?« Jones stand plötzlich neben ihr. Der Beamte schaute sie besorgt an.
    »Ich?«
    »Ja…«
    Jane schüttelte den Kopf. »Nein, mir geht es gut. Es ist alles okay, wirklich, es ist okay.«
    »Sie sehen so blaß aus. Sie müssen etwas haben. Ist Ihnen…?«
    »Mir ist nichts passiert«, erwiderte sie gedehnt, »aber ich habe ihn gesehen.«
    »Wen?«
    »Den Mann, der mich verfolgt.«
    Jones starrte sie an, als könnte er kein Wort davon glauben. »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein.«
    »Ich mache keine Witze.«
    »Wo sollte er denn sein?«
    »Auf dem Hof, Mr. Jones. Dort hat er sich aufgehalten. Ob Sie es nun glauben oder nicht.«
    »Nun ja, ich weiß nicht so recht.« Er hob die Schultern, und seine Mundwinkel zuckten dabei.
    »Hallo, Jane, alles klar.«
    Sie hörte die Stimme und fuhr herum. »John, endlich bist du da…«
    ***
    Ich stand vor ihr und vernahm die erleichtert klingende Erwiderung. »Aber Mädchen, was hast du denn? Du siehst ja aus, als wäre dir ein Gespenst begegnet.«
    Neben ihr stand ein hellhaariger Polizist, den ich fragend anblickte, der daraufhin nur die Schultern hob. Mehr konnte er auch nicht sagen.
    »Nun ja, jetzt bin ich hier, und wir werden sehen, wie es weitergehen wird.«
    »John, du mußt mich hier wegbringen. Ich traue mich nicht mehr allein auf die Straße. Dieser Virgil kommt mir vor wie ein gewaltiges Untier.«
    »Heißt er so?«
    »Ja, und er hat mich gefangen. Ich… ich sah ihn, er sah mich, dann kam ich nicht mehr weg.«
    »Was wollte er von dir? Hat er das gesagt?«
    »Ja, das hat er.« Sie

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