Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0515 - Die Wächter der Einsamkeit

Titel: 0515 - Die Wächter der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
töten."
    Ich verstand. Der Halbwilde würde uns begleiten, was ich auch immer an Gegenargumenten vorbringen mochte.
    Rorvic streckte den Kopf aus der Schleuse und grinste uns an.
    „Wir sind bereit!"
    Ich warf Atlan einen vielsagenden Blick zu, den er jedoch nicht erwiderte. Er und Rhodan schienen Rorvic für einen großartigen Burschen zu halten, weil er zufällig ein Planetensystem geortet hatte, in das ein Körper aus dem Schwarm eingedrungen war.
    „Es wird Zeit!" sagte der Lordadmiral.
    Zögernd betrat ich den kleinen Diskusraumer. Rorvic hatte sich in den Pilotensitz gequetscht und hantierte mit seinen wurstförmigen Fingern an den Instrumenten herum.
    „Zerbrechen Sie nichts!" sagte ich giftig.
    Pampo kicherte melodisch. In seinen Gürteltaschen klirrten seine Favalo-Instrumente.
    Es lief mir eiskalt über den Rücken.
    Sandal kauerte neben dem Sitz des Navigators und starrte aus der Panzerplastkuppel.
    Ich nahm vor der Funkanlage Platz. Atlan winkte uns noch einmal zu und verließ den kleinen Hangar, in dem zwei acht Meter durchmessende Space-Jets standen.
    Gleichzeitig wurde der Funkkontakt zur Zentrale hergestellt. Auf den Monitoren erschien das Gesicht Perry Rhodans.
    „Wir bleiben in ständigem Funkkontakt!" befahl er. „Sie haben lediglich die Aufgabe, ein paar Untersuchungen auszuführen, alles andere soll späteren Kommandos vorbehalten bleiben. Ein flugfähiger Kameraroboter wird Sie begleiten."
    Ich war erleichtert, daß man keine unmöglichen Dinge von uns erwartete.
    Rorvic hing schlaff im Pilotensitz und schien zu schlafen. Unter halbgeschlossenen Lidern beobachtete er die Kontrollen. Favalo-Musikant Cucula Pampo dagegen wirkte übernervös. Er fingerte an den Verschlüssen seiner Kombination herum.
    Die Jet schwebte auf ihren Antigravfeldern vor die Hangarschleuse, die wenige Augenblicke später aufglitt. Als Captain der Solaren Flotte besaß Dalaimoc Rorvic eine abgeschlossene Pilotenausbildung, trotzdem machte ich mir Sorgen, ob er die Jet richtig fliegen würde.
    Wir kamen gut von der GOOD HOPE II weg. Es gab keinen Anlaß für irgendwelche Beanstandungen.
    Rorvic blieb so schweigsam wie eine Auster. Vielleicht flog er das Kleinstraumschiff im Halbschlaf.
    Sandal hockte am Boden und umklammerte seinen Bogen.
    Seine Muskeln zeichneten sich unter der hellbraunen Haut ab.
    Seine Vorfahren waren Springer, Ertruser, Akonen, Arkoniden von Glynth und Terraner. Nach menschlichen Schönheitsbegriffen war Sandal ein ausgesprochen gutaussehender Mann, und er hätte auf der Erde bestimmt großes Aufsehen erregt.
    Er schien zu spüren, daß ich ihn anblickte, denn er hob den Kopf und erwiderte meinen Blick.
    Ich las unbändigen Haß, aber auch Stolz und eine gewisse Gutmütigkeit in seinem Gesicht. Unter anderen Umständen hätte Sandal ein guter Freund von uns werden können. Aber der Barbar hatte keine Lust, Freundschaften zu knüpfen. Ihn interessierte nur seine Rache.
    Ich empfand Mitleid mit ihm. .
    Es war nur ein einfacher Halbwilder, ohne jede Chance, die Mörder seiner Freunde zu finden oder gar zu richten. Aber es wäre vergebliche Mühe gewesen, ihm das klarmachen zu wollen.
    Er dachte und urteilte nur in den Wertmaßstäben seines Volkes.
    Ich senkte den Kopf, denn der Blick seiner goldfarbenen Augen wollte mich nicht mehr loslassen.
    „Eigon!" stieß Sandal in seiner Sprache hervor. Er spie auf den Boden und legte den Kopf in den Nacken.
    Niemand fragte ihn, was dieser Ausbruch bedeuten sollte.
    Rorvic schien von all diesen Vorgängen nichts zu merken. Er steuerte die Space-Jet in eine Kreisbahn um Testfall Rorvic.
    Rhodans Stimme, die aus dem Lautsprecher des Normalfunks drang, schreckte mich aus meinen Gedanken.
    „Auf Testfall Rorvic bleibt alles ruhig. Bereiten Sie alles für eine Landung vor."
    Es war abgesprochen, daß wir am Rande eines Raumhafens niedergehen sollten. Natürlich hätten wir auch in irgendeiner Steppe oder am Ufer eines der großen Meere landen können, doch dort hätten wir wohl kaum etwas entdecken können.
    Ich blickte zum Ortungsbildschirm hinüber. Wir überflogen einen der beiden großen Kontinente, auf dem wir drei Raumhäfen geortet hatten. Dalaimoc Rorvic ließ die Jet in die Atmosphäre eintauchen. Das Beiboot wackelte ein bißchen, aber Rorvic glich diese Schlingerbewegungen mühelos aus.
    Als wir über einem der Raumhäfen schwebten, wurde aus meinem Unbehagen ein dumpfes Gefühl der Furcht Der Anblick der leblosen Fläche, auf die die Erbauer des

Weitere Kostenlose Bücher