0515 - Die Wächter der Einsamkeit
Raumhafens zahlreiche Parzellen eingezeichnet hatten, wirkte gespenstisch.
Die Landefläche war von hellgrauer Farbe, der Anstrich der ringsum gruppierten Gebäude wechselte von strahlendem Weiß bei den flachen Hallen in ein dunkles Blau bei Türmen und Hochhäusern. Die Architektur wirkte nicht besonders fremdartig.
Es war denkbar, daß früher einmal menschenähnliche Wesen dort unten gelebt hatten.
Wohin waren sie verschwunden?
Die Raumhäfen sahen aus, als würden ihre Erbauer jeden Augenblick zurückkehren.
Bestanden zwischen den Bewohnern des Schwarms und den riesigen Raumhäfen von Testfall Rorvic bestimmte Zusammenhänge?
Der Kameraroboter schwebte über der Kanzel der Space-Jet.
Seine Bilder wurden zusammen mit den Aufnahmen unserer Außenbordkamera in die Zentrale der GOOD HOPE II übertragen, so daß man sich auch dort ein genaues Bild von der Umgebung machen konnte.
„Alles bleibt ruhig!" meldete ich zum Mutterschiff. „Weiterhin keine Anzeichen für das Vorhandensein intelligenter Lebewesen."
„Bleiben Sie wachsam!" warnte uns Rhodan.
Die Space-Jet flog jetzt in einer Höhe von eintausend Metern am Rand des Raumhafens. Zwischen den Gebäuden, die zum Raumhafen gehörten, und einem ausgedehnten Wald aus mächtigen Bäumen mit hellbraunem Laub führte ein Fluß zu dem etwa tausend Meilen weit entfernten Meer. Es war früher Morgen, die Sonne war vielleicht vor einer Stunde aufgegangen. Der Himmel war nahezu wolkenlos.
Trotzdem irritierte mich irgend etwas an diesem Bild vollkommenen Friedens, obwohl ich nicht zu sagen vermochte, was es war.
Ich blickte zu Rorvic hinüber, um festzustellen, ob er Anzeichen von Nervosität zeigte. Der Ultrafrequenz-Ingenieur zeigte jedoch keinerlei Reaktionen.
Anders Cucula Pampo. Seine Hände waren ständig mit irgend etwas beschäftigt. Er blickte ständig unstet hin und her.
Meine Blicke wanderten weiter und blieben an Sandal hängen.
Der Halbwilde machte einen angespannten Eindruck.
Ich lehnte mich im Sitz zurück. Hoffentlich gab es nach der Landung keine Schwierigkeiten. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß meine Begleiter eine große Hilfe sein würden.
„Wir landen am Fluß", erklärte Rorvic.
Ich teilte seinen Entschluß den Männern in der Zentrale der GOOD HOPE II mit.
„Eine gute Idee", sagte Rhodan. „Sie sind dann nahe genug am Raumhafen, ohne direkt auf der Landefläche zu landen.
Außerdem haben Sie die Möglichkeit, den Fluß und den anschließenden Wald zu untersuchen."
Ich zuckte mit den Schultern, denn ich konnte mir nicht vorstellen, daß es am Fluß oder im Wald irgend etwas zu untersuchen geben würde.
Die Space-Jet sank schnell auf die Planetenoberfläche hinab.
Ich befürchtete schon, es würde zu einer Bruchlandung kommen, doch Rorvic setzte die Maschine sanft am Ufer ab. Unmittelbar neben unserer Landestelle gab es einen steilen Abhang, auf dem meterhohe Gräser wuchsen. Der Wald auf der anderen Seite des Flusses machte einen düsteren Eindruck. Ein paar Tiere, die sich abwechselnd fliegend und hüpfend fortbewegten, erregten einen Augenblick meine Aufmerksamkeit.
Rorvic drehte sich zu uns um.
„Wir sind da!"
„Steigen wir sofort aus?" erkundigte Pampo sich aufgeregt.
Sandal erhob sich aus seiner Hockstellung und blickte aus der Kanzel. Mit seinem Gesicht ging eine merkwürdige Veränderung vor. Wald und Fluß schienen ihn an seine Heimat zu erinnern. Er richtete sich bis auf die Fußspitzen hoch und stieß einen klagenden Laut aus. Dann legte er eine geballte Faust auf die Brust und setzte sich in Richtung Schleuse in Bewegung.
Ich trat ihm in den Weg.
„Augenblick noch, junger Freund! Noch haben wir keine Genehmigung zum Verlassen der Jet."
Er schob mich achtlos zur Seite und wollte den Schleusenmechanismus betätigen.
Da stand plötzlich Rorvic neben ihm. Ich blickte verblüfft zum Pilotensitz hinüber, wo der Albino eben noch gesessen und scheinbar vor sich hingedöst hatte.
Sandal streckte einen Arm aus und wollte Rorvic wegschieben, genauso, wie er mit mir verfahren war.
Er hätte auch versuchen können, einen Berg zu verrücken.
Sandal stieß einen Laut der Überraschung aus und blickte Rorvic an. Er senkte den Kopf. Es sah so aus, als wollte er zum Angriff übergehen, doch dann entspannte er sich und blieb abwartend neben der Schleuse stehen.
„Wir warten, bis wir sicher sein können, daß niemand in der Nähe ist". erklärte Rorvic schleppend.
„Gibt es Schwierigkeiten?" fragte Rhodan über
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