Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0516 - Sandal, der Rächer

Titel: 0516 - Sandal, der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
das Geräusch auf. Die Züge, sofern sie nicht vernichtet oder dezimiert waren, marschierten weiter.
    „Was soll geschehen, Mensch? Sie werden alles zerstören!"
    sagte die Maschine.
    „Wir werden weiterkämpfen und sie dorthin zurückschicken, woher sie gekommen sind", versprach der goldäugige junge Mann.
    „Wohin?"
    „In die Hölle!" sagte er und spuckte aus.
    Sandal zog den versiegelten Saum seiner Kombination auf und entnahm dort aus luft- und wasserdichten Fächern drei verschiedene, verschiedenfarbige Dragees, etwa so groß wie sein Daumennagel. Es war schon die zweite Portion der Konzentratnahrung, die er verbrauchte. Er schluckte die Pillen, trank einige Handvoll Wasser aus dem kleinen Tümpel und ging dann steifbeinig zurück zu der Maschine, setzte einen Fuß in den Steigbügel und setzte sich im Sattel zurecht.
    „Bringe mich zu meinem Bogen", sagte er und kontrollierte den Sitz seiner Waffe.
    „Die anderen Maschinen warten."
    Eine Art hilfloser, brennender Zorn überkam den jungen Barbaren. Er erwiderte wütend: „Sie sollen angreifen und vernichten, was sie können!"
    „Wir haben verstanden, Mensch!" sagte Malkostraker.
    An acht verschiedenen Punkten begann der Angriff erneut. Nur an einer Stelle konnte Sandal selbst eingreifen. Er fühlte sich ein wenig besser, als das nagende Hungergefühl verschwunden war.
    Er fand seinen Bogen wieder, auch der Ledergriff mit der versteckten Ahnenrolle war unversehrt, und als Sandal den Bogen probeweise auszog, stellte er fest, daß die Waffe nicht gelitten hatte, nur naß war sie geworden.
    Am Stand der Sonne merkte er, daß seit dem Augenblick, da er halb bewußtlos geworden war, und jetzt. etwa eine Stunde vergangen war. Weit vor ihm, also in rund sechs Kilometern Entfernung, tobte bereits wieder der heftige Kampf der Verteidiger aus Metall gegen die Eindringlinge aus dem Schwarm.
    „Los! Schnell!! Auf der Spur dorthin!" sagte Sandal und stieß den Hebel nach vorn.
    Der Mnesadocer setzte sich in Bewegung und raste davon.
    Sie kamen an zerstörten, rauchenden Maschinen vorbei und an brennenden Flächen Gras. An einigen Stellen dampfte es. Dann wieder lagen geschrumpfte Fremde da, bis zur Unkenntlichkeit verkleinert. Sie sahen wirklich wie die Reste gestürzter Bäume aus. Hin und wieder lag auch einer der Panzer da, die ihre Größe nicht verändert hatten.
    Geschwärzte Steine, niedergetrampeltes Gras und Unterholz - eine breite Spur zog sich nach Westen. Die Maschine raste genau über ihr entlang. Zwei Geschosse überholten Sandal und seinen Transporter. Es waren handgroße, dahinschwebende Tränen von dunkelroter Farbe, die ein Ziel suchten.
    Sandal schaute sie scharf an, dann legte er einen Pfeil ein und dirigierte den Malkostraker genau hinter eine Träne. Sandal schoß während des Fluges, sah den Pfeil kleiner werden und einschlagen.
    Dann blendete ihn ein riesiger, roter Feuerball. Die Maschine schleppte ihn durch die Glutwolke, die aber nichts tat.
    „Weiter!" Sandal schwenkte seinen Bogen.
    Sie wurden erst langsamer, als sie die kleine Ebene erreichten.
    Dort sah es aus wie in der Savanne, in der Sandal sonst gejagt hatte.
    Dort hatte sich die Kolonne, die nur noch aus einem guten Drittel bestand, zu einem Kreis versammelt.
    Von allen Seiten wurden sie von den Robotern attackiert.
    Die Wesen, die besonders schwer bewaffnet waren, standen in einem weiten Kreis um die Arbeiter herum. Sie richteten ihre Waffen nach außen und konnten auf diese Weise die Maschinen abwehren und vernichten. Trotzdem wurden sie ununterbrochen beschäftigt. Es gab Opfer.
    Im Zentrum dieses Kreises arbeiteten etwa siebzig Wesen an einer neuen Konstruktion. Sie rammten lange Stäbe in den Boden, befestigten darauf eine Gitterkonstruktion, die eine Plattform trug. Alle diese Teile hatten sie bis hierher geschleppt.
    Sandal lenkte seine Maschine in einen Kreis, der einhundert Meter zwischen der Front der angreifenden Maschinen und der wild feuernden Wächter verlief. Von dort aus griff er an.
    Er feuerte einen Pfeil nach dem anderen ab.
    Er umkreiste die Kämpfenden wie ein Wolf die Schafherde.
    Wieder einmal erkannte er, daß diese Wesen instinktmäßig gebunden waren und die besondere Art dieses Kampfes nicht begriffen. Sie wehrten sich auf eine Weise, die ziemlich selbstmörderisch war.
    Sandal schoß ununterbrochen. Einer der Verteidiger nach dem anderen sank um. Aber weitere schwebende Geschosse, griffen ein, dunkelrote Tränen, die jene Gottheit weinte, und sie

Weitere Kostenlose Bücher