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0517 - Mr. Todds Killerspiele

0517 - Mr. Todds Killerspiele

Titel: 0517 - Mr. Todds Killerspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er in sein Arbeitszimmer, wo er das Päckchen hingebracht hatte.
    Es stand auf dem Schreibtisch, vom Licht der Lampe beleuchtet.
    Sie hellte das braune Packpapier etwas auf. Zusätzlich hatte sich der Absender noch einen Gag erlaubt und das kleine Paket mit einem breiten Band umwickelt, das weihnachtliche Motive zeigte. Johnny hatte das Band schon an einer Stelle eingeschnitten, so daß zwei Fäden an den Seiten herabhingen.
    Wohl fühlte sich der Reporter nicht in seiner Haut. Er trocknete seine Handflächen am Stoff der Hose ab. Der Schweiß klebte auch auf seiner Stirn. Zu John und Sheila hatte er sehr überzeugend gesprochen, aber hundertprozentig sicher, es nicht mit einer Höllenmaschine zu tun zu haben, war er sich nicht.
    Durch den offenen Mund saugte er den Atem ein. Er zwinkerte einige Male mit den Augen, wischte über die Stirn und legte beide, noch einigermaßen trockene Handflächen gegen das Päckchen.
    Sehr vorsichtig hob er es an.
    Bill Conolly war kein Sprengstoffexperte. Er wußte nur, daß Höllenmaschinen ihr Gewicht besaßen. Sie waren zumeist aus Metall.
    Dieses ›Geschenk‹ war relativ leicht. Darauf setzte Bill seine Hoffnungen. Eigentlich zu leicht für eine dieser teuflischen Bomben.
    Allerdings gab es auch Plastiksprengstoff, und der war längst nicht so schwer.
    Bill hielt das kleine Paket ans Ohr. Obwohl er es schon ausprobiert hatte, horchte er noch einmal nach. Kein verräterisches Ticken war zu vernehmen.
    Im Paket blieb es ruhig.
    Er hatte die Tür nicht geschlossen. Sie stand so weit offen, daß er hindurchgehen und den Flur betreten konnte. Als er sich nach rechts wandte, sah er Sheilas Gestalt.
    Sie stand halb im Dunkeln in einer kleinen Nische, hatte die rechte Hand zur Faust geballt und sie gegen ihr Kinn gepreßt. Die Angst in ihren Augen war trotz der miesen Beleuchtung zu erkennen.
    »Willst du tatsächlich…?«
    »Ja, Sheila. Ich kann mit dieser verfluchten Ungewißheit nicht mehr länger leben.«
    »Ist gut.«
    »Wenn du nur so lieb sein würdest und mir gleich die Haustür öffnest, wäre mir schon geholfen.«
    »Mach ich.«
    Sheila ließ Bill gehen. Der Reporter lief mit steifen Schritten. Er kam sich vor, als würde er auf Eiern laufen, die in seinen Schuhen steckten.
    Der Schweiß in seinem Gesicht war mehr geworden. Er glänzte wie kalte Perlen.
    Sheila sah dies, als Bill neben ihr stoppte. Sie holte ein Tuch und wischte ihrem Mann die Stirn ab.
    »Weißt du was?« sagte Bill verzerrt grinsend. »Wenn das hier vorbei ist, gehe ich unter die Dusche.«
    »Hoffentlich kommst du noch dazu.«
    »Sicher. Und jetzt öffne die Tür.«
    »Willst du dir einen Mantel…?«
    »Quatsch. Wer denkt denn an so etwas? Tu mir nur einen Gefallen und halte Johnny zurück.«
    »Mach ich.« Sie ging auf die Haustür zu. Daneben blieb Sheila stehen und streckte den Arm aus.
    Bill schaute zu, wie sich ihre Hand auf die Klinke legte und diese sehr langsam nach unten drückte. Er lächelte Sheila verkrampft zu.
    Sekunden später drang ihm die Kälte durch den Türspalt ins Gesicht. Der Wind wehte den feinen Sprüh in das Haus. Im Licht der Außenleuchte schimmerten die Tropfen wie Tausende von winzigen Diamantsplittern.
    »Danke.«
    »Viel Glück!« flüsterte Sheila, als sich ihr Mann in Bewegung setzte. Sie gehörte zu den Frauen, die starke Nerven brauchten, und die hatte sie im Laufe der Zeit und nach all den fürchterlichen Abenteuern auch bekommen.
    Bill stieg über die Schwelle. Er durfte alles, nur nicht stolpern, das jedenfalls redete er sich ein. Und er hatte sich auch schon einen Platz ausgesucht, wo er das Päckchen öffnen wollte.
    In der Mitte des Vorgartens, zwischen einigen wuchtigen Tannen, wo sich trotzdem noch genügend Platz befand.
    Bill trat unter dem schützenden Vordach weg und hinaus in den superfeinen Regen.
    Als draußen die Dunkelheit hereinbrach, schalteten sich automatisch Lampen in den beiden Gärten an. Vor und hinter dem Haus wuchsen dann Lichtinseln aus dem dichten Dunkel des Abends oder der Nacht. Auch in der Nähe des Zielorts brannte eine Leuchte.
    Als Pilz schraubte sie sich aus dem Erdreich hoch.
    Der Weg führte als breiter Streifen in Richtung Tor. Vorbei an künstlichen Hügeln, kleinen Teichen oder hellen Steinen, die Sheila erst vor kurzem besorgt hatte, weil sie den winterlichen Garten nicht so traurig aussehen ließen.
    Das alles sah Bill Conolly nicht. Er blickte auch nicht auf das kleine Paket, nur auf die Schuhe. Einmal stolpern und fallen

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