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0519 - Das Heimliche Imperium

Titel: 0519 - Das Heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ängstliches Verhalten erschien ihm immer unglaubwürdiger. „Das sind doch keine Gespenster. Wir werden sehen, was sie jetzt tun."
    Frascatis Stimme schwankte, als er sagte: „Wollen wir unsere Plätze wieder einnehmen?"
    „Nein!" erwiderte Vigeland schroffer als beabsichtigt. „Wir warten hier, bis die Unbekannten zurückkommen."
    Der wahre Grund für seine Entscheidung war. daß er sich schämte, zwischen den vollbesetzten Bankreihen nach unten zu gehen und sich anstarren zu lassen. Er war sich darüber im klaren, daß viele Konferenzteilnehmer Gegner des Carsualschen Bundes waren. Und jene, mit denen er vor Beginn der Konferenz Abmachungen getroffen hatte, waren still geblieben. Sie hatten das Triumvirat nicht unterstützt.
    Auch das war wahrscheinlich dem Einfluß der Fremden zuzuschreiben.
    Vigeland starrte zum Spielfeld hinab.
    Die drei Fremden näherten sich dem Podest, auf dem Rhodan stand.
    „Ich bin gespannt, wie der Terraner reagieren wird!" stieß Shilter hervor.
    „Es ist irgendeiner seiner verdammten Tricks!" ereiferte sich Frascati. „Die Fremden sind Roboter oder Cyborgs mit ungewöhnlichen Fähigkeiten, von Rhodan eigens für diese Konferenz geschaffen."
    Vigeland spie verächtlich auf den Boden.
    „Die Terraner können keine Wunder vollbringen. Die meisten ihrer Wissenschaftler sind verdummt. Ihre Planeten wurden ebenso betroffen wie die des Carsualschen Bundes."
    „Wann hätte Rhodan solche Roboter herstellen lassen sollen?"
    „Ich weiß es nicht", gab Frascati zu. „Aber es wäre eine Erklärung."
    Die Schwarzgekleideten betraten das Podest.
    Vigeland konzentrierte sich auf Perry Rhodan, Täuschte er sich, oder wich auch der Terraner angstvoll zurück?
    Aber nein! dachte Vigeland ärgerlich. Rhodan räumte nur den Platz vor dem Mikrophon.
    Hastig schaltete Vigeland einen der vor ihm stehenden Translatoren auf Interkosmo-Übersetzung. Er wollte hören, was die Unbekannten zu sagen hatten.
    „Wir sind keine Spione aus dem Schwarm", klang eine gelassen wirkende Stimme aus den Lautsprechern.
    Vigeland zuckte unwillkürlich zusammen. Er war unwillkürlich froh darüber, daß keiner der Geheimnisvollen in seiner unmittelbaren Nähe gesprochen hatte.
    Die Stimme des Redners war beherrscht, sie ließ auf eine Abgeklärtheit des Besitzers schließen, wie Vigeland sie bei denkenden Wesen bisher noch nicht erlebt Hatte.
    „Wir sind auch keine Menschen", fuhr der Fremde fort. „Wir haben uns jedoch entschlossen, auf dieser Konferenz als Menschen aufzutreten, weil der menschliche Körper Ihnen allen vertraut ist. Wir sind Lebewesen, die Sie nur schwer verstehen würden. Wir haben in dieser Galaxis ein Imperium aufgebaut, das nun durch den Schwarm bedroht wird."
    Zehntausend Angehörige der verschiedensten galaktischen Völker starrten fassungslos zum Spielfeld hinab, wo die drei Fremden standen. Jedes andere Wesen, das solche Worte von sich gegeben hätte, wäre nicht mehr zum Sprechen gekommen.
    Doch es blieb alles still.
    Es war, als befänden sich alle Zuschauer in einem Stadium körperlicher und geistiger Starre, die ihnen jede Reaktion unmöglich machte.
    Ein Imperium! dachte Vigeland langsam.
    In dieser Galaxis!
    „Unmöglich!" flüsterte er.
    Und dieses Wort, dieses UNMÖGLICH, wurde in den verschiedensten Sprachen in diesem Augenblick geflüstert oder gedacht.
    Aber da war niemand, der protestiert hätte. Die Abgesandten blickten zum Podest hinab und warteten, daß es eine Erklärung geben würde.
    „Wir haben ein Imperium besonderer Art innerhalb dieser Galaxis errichtet", sagte der Fremde mit seiner seltSarnen Stimme. Seine beiden Begleiter standen wie Statuen neben ihm, menschlich zwar in ihrem Äußeren, aber völlig fremdartig in ihrer Ausstrahlung, in ihrem Verhalten.
    „Diese Tatsache erlaubte uns bisher, Menschen, Menschenabkömmlinge und alle anderen intelligenten Lebensformen dieser Galaxis zu ignorieren.
    Wir kümmerten uns um niemanden."
    Wie hypnotisiert lauschten Vigeland und alle anderen den Worten des Fremden.
    Dumpf begann sich in seinem Gehirn die Erkenntnis zu formen, daß das Auftreten der drei Fremden der Konferenz eine völlig andere Richtung geben würde. Die Ertruser würden ihre Pläne nicht verwirklichen können.
    Vigeland kicherte nervös.
    „Was haben Sie?" fragte Shilter unruhig.
    „Stellen Sie sich vor, was alles für diese Konferenz geplant wurde", sagte Vigeland. „Stellen Sie sich das einmal vor." Sein Gesicht nahm eine unnatürliche Starre an.

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