0519 - Das Heimliche Imperium
vorläufig darauf keine Antwort geben würde.
Er blickte zu den Bänken hinüber.
Die Konferenz mußte weitergehen.
Lipson con Opoynt sah schockiert zum Eingang hinab, wo ein paar Frauen und Männer in die Arena getorkelt kamen. Einige mußten von Robotern geführt werden.
Der Akone verstand nicht, daß Rhodan Verdummte ins Amphitheater hereinließ.
Gerade stand ein Blue auf dem Rednerpodest. Er nannte sich Katlerc und stammte aus dem Volk der Gataser.
Zu Lipson con Opoynts Erstaunen unterstützte der Blue Rhodans Vorschläge.
„Wir möchten keine Verpflichtungen eingehen", sagte Katlerc gerade. „Aber aufgrund unserer eigenen Beobachtungen wissen wir, daß wir allein dem Schwarm nicht gewachsen sind. Unsere immun gebliebenen Wissenschaftler werden die GVA unterstützen."
Auf der anderen Seite der Arena sprang jemand von seiner Bank.
Lipson con Opoynt vermutete, daß es ein Abgesandter einer autarken ter-ranischen Kolonie war.
„Ich bin dagegen, daß Völker wie die Blues mit uns zusammenarbeiten!" rief der Mann in sein Platzmikrophon. „Sie haben uns oft genug betrogen und uns Schwierigkeiten gemacht.
Meine Welt wurde sechsmal von Piratenschiffen der Blues überfallen."
„Ihre Welt liegt wahrscheinlich im ehemaligen Einflußbereich unseres Imperiums", erwiderte Katlerc ruhig. „Wir glauben, daß wir nach wie vor einen Anspruch auf dieses Gebiet haben."
Der Kolonist erwiderte: „Wir sollten grundsätzlich keine Nichthumanoiden in die GVA aufnehmen. Sie sollen sehen, wie sie mit dem Problem allein fertig werden. Wir kümmern uns nicht um sie - und sie kümmern sich nicht um uns."
Opoynt hörte überrascht, daß der Sprecher von verschiedenen Seiten Beifall bekam. Das bewies, wie unbeliebt die Blues waren.
Katlerc ließ sich jedoch nicht irritieren.
„An einem politischen Bündnis mit den Humanoiden sind auch wir nicht interessiert. Wir wollen nur einer Forschungsgemeinschaft beitreten, weil wir glauben, daß wir zusammen ein Abwehrgerät gegen die zunehmende Verdummung bauen können."
Während Katlerc weitersprach, beobachtete Lipson con Opoynt die Menschen, die zuletzt die Arena betreten hatten. Zweifellos handelte es sich um plötzlich verdummte Mitglieder des Homo superior. Vor Monaten hatte Opoynt die ersten Gerüchte über die Existenz eines höherentwickelten Homo sapiens gehört, ihnen jedoch keine Bedeutung beigemessen. Erst vor ein paar Wochen hatte er aufschlußreiche Nachrichten erhalten, die ihn zum Teil beunruhigt hatten. Inzwischen hatte sich jedoch herausgestellt, daß der Homo superior keine neue Evolution einleiten würde.
Die verdummten Menschen wurden von Robotern an freie Plätze geführt.
Opoynt bezweifelte, daß sie den Verlauf der Konferenz verfolgen konnten.
„Ob Rhodan etwas vorhat?" wandte sich einer der Akonen an. Opoynt. Opoynt schüttelte den Kopf. „Es ist Zufall, daß diese Wesen hier sind."
„Sobald wir ein Mittel gegen die Verdummung gefunden haben", sagte Katlerc gerade, „sollten wir uns darum bemühen den Schwarm zum Stillstand zu bringen. Er wird, das besagen unsere Kursberechnungen, die Galaxis schräg durchqueren.
Noch wissen wir nicht, was mit allen Sonnen und Planeten geschehen wird, die auf seinem Weg liegen, aber es besteht die Gefahr, daß der Schwarm einen Korridor der Vernichtung hinterlassen wird, eine sternenarme Zone, die so breit sein wird wie der Schwarm selbst."
Opoynt hielt diese Theorie für übertrieben. Sie hatten erlebt, daß der Schwarm sich mit Transitionen und teilweise auch mit mäßigen Geschwindigkeiten fortbewegte. Wahrscheinlich würde er verschwinden, bevor er die Galaxis durchquerte. Noch befand er sich in'sternenannen Zonen, wo er nicht viel Unheil anrichten konnte.
Katlerc kehrte an seinen Platz zurück. Er bekam keinen Beifall, aber Opoynt wußte, daß die Worte des Blues auch bei seinen Gegnern Eindruck hinterlassen hatten.
Nach Katlerc sprach ein epsalischer Wissenschaftler. Er gestand, daß er sich bisher wenig um den Schwarm gekümmert hätte, weil er auf seiner Heimatwelt bis zur Erschöpfung für die Verdummten gearbeitet hatte.
„Es war eine sinnlose Arbeit", sagte er müde. „Meine Freunde und ich retteten Hunderte von Verdummten vor dem Hungertod, aber wir wußten, daß in anderen Ländern Millionen einen verzweifelten Existenzkampf führen mußten. Wir können das Problem nur bewältigen, wenn wir das Übel an der Wurzel packen. Das bedeutet, daß wir den Schwarm und die Auslösung der Verdummung
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