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0519 - Das Heimliche Imperium

Titel: 0519 - Das Heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von der Verdummungsstrahlung betroffen wurden", sagte der alte Mann vor dem Mikrophon. „Wir müssen danach suchen."
    Es gab Intelligenzen, die sich auch jetzt nicht von alten Denkschemata lösen konnten, stellte Perry traurig fest.
    Er wollte einen Einwand erheben, als eine junge Frau auf das Podest zugerannt kam. Rhodan sah, daß sie weinte. Sie kam auf Rhodan zu. Früher mußte sie einmal schön gewesen sein, doch jetzt spiegelte ihr Gesicht schreckliche Erlebnisse wider.
    Sie griff nach Rhodans Hand.
    „Sie müssen mir helfen!" rief sie verzweifelt. „Jetzt! Sofort!"
    „Woher sind Sie?" fragte Rhodan.
    „Von Peysen", erklärte die junge Frau schluchzend. „Ich bin Sarnen."
    Die Zahl der Verzweifelten ist Legion!, dachte Rhodan betroffen. Aber fast alle Verdummten blieben in der Anonymität, das schreckliche Geschehen schien außerhalb eines sicheren Raumes stattzufinden. Nur manchmal kam die Konfrontation mit dem Schrecken.
    „Die Konferenz", sagte Rhodan. „Sie stören die Konferenz."
    Sie begriff nicht, was er sagte. Sie hatte gehofft, daß er ihr helfen würde.
    „Sie sind Perry Rhodan!" stammelte sie. „Sie werden mit einem Ihrer Schiffe nach Peysen fliegen und dort für Ordnung sorgen."
    Sie versuchte ihn vom Podest zu zerren, in Richtung des Ausgangs.
    Mit einem meiner Schiffe!, dachte Rhodan bitter.
    „Versuchen Sie, mich zu verstehen", sagte er leise. „Terra ist ebenso betroffen wie alle anderen Welten. Wir müssen nach einer gemeinsamen Lösung suchen." Er schloß die Augen, dann sagte er betont: „Ich kann nicht nach Peysen fliegen."
    Er merkte, daß ihre Hand sich von der seinen löste.
    Rhodan schwieg.
    Wahrscheinlich würden die Menschen auf Peysen sterben. Und auf Cloren ...
    Auf Dommen IV .. Überall dort, wo es nicht genug Immune gab, um die Verdummten zu retten.
    Genau in diesem Augenblick, da Rhodan und Sarnen sich gegenüberstanden, wurde innerhalb des Schwarmes ein Entschluß gefaßt.
    Es war der Entschluß, mit dem Schwarm in eine neue Transition zu gehen.
    Der Entschluß wurde gefaßt, weil er notwendig war im Sinne des Schwarms und seiner Bewohner.
     
    9.
     
    Das Warten, dachte Ollin, hat sich gelohnt!
    Er beobachtete, wie sein Opfer aufstand und zwischen den Bänken hindurch zum Rand des Spielfelds ging. Dann betrat sein Opfer das Spielfeld und näherte sich dem Podest.
    Ollin blickte in die Zieloptik.
    Ich werde ihn genau in den Kopf schießen! dachte er kaltblütig.
    Ignoranz und Dummheit hatten sich wie eine dunkle Wolke über der Arena zusammengeballt, dachte Atlan, als er langsam auf das Podest zuschritt. Er hatte nicht die Absicht gehabt, zu den Versammelten zu sprechen, aber seit dem Zwischenfall mit Agron fühlte er sich verpflichtet, eine Erklärung abzugeben.
    Für Atlan stand es fest, daß die Konferenz scheitern würde.
    Einzelne Abgeordnete schienen zur Zusammenarbeit bereit zu sein, aber sie allein konnten mit den Terranern keine Galaktische Völkerallianz gründen. Der Arko-nide hatte den Eindruck, daß die meisten Abgesandten sich noch nicht über die Größe der Gefahr im klaren waren. Wie anders sollte man sich die Tatsache erklären, daß viele Sprecher ihre eigenen politischen Interessen in den Vordergrund stellten?
    Atlan hatte in seinem langen Leben schon zuviel Erfahrungen ähnlicher Art gemacht, um jetzt enttäuscht zu sein.
    Vielleicht, dachte er, war auch seine Zusammenarbeit mit den Terranern nur eine Epoche in seinem Leben gewesen, eine Epoche, die sich jetzt ihrem Ende näherte.
    Andere würden die Stelle der Terraner einnehmen.
    Und Perry Rhodan?
    Würde er ebenfalls vom Sog der Vernichtung erfaßt werden?
    Atlan hatte in der Vergangenheit unter primitiven Völkern gelebt. Er hatte Auf- und Abstieg von Reichen miterlebt, die an ihre ewige Dauer geglaubt hatten. Aber weil Vergangenheit.
    Gegenwart und Zukunft eins waren, ein unvorstellbarer physikalischer Augenblicksprozeß, konnte es für niemand eine dauerhafte Existenz geben.
    Atlan gab sich einen Ruck. Wenn er jetzt zu philosophieren begann, würde er Worte sprechen, die keiner der Zuhörer - von Rhodan einmal abgesehen - verstehen würde.
    Doch das lag nicht in der Absicht des Arkoniden.
    Er wollte, daß ihn alle verstanden. Denn er wollte ihnen klarmachen, daß sie alle im Grunde genommen bedeutungslos waren.
    Während er sich dem Podest näherte, blickte er sich um. Er sah alle diese ich bezogenen Wesen auf den Bänken an den Innenmauern des Amphitheaters sitzen. Wesen, die sich

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