0519 - Das Heimliche Imperium
genau untersuchen müssen." Er deutete zu den drei schwarzgekleideten Männern hinauf. „Wenn auch nur der geringste Verdacht besteht, daß es sich bei diesen Männern um Spione aus dem Schwarm handelt, müssen wir sie festnehmen und verhören, bis wir die Wahrheit über sie herausgefunden haben."
Rhodan trat an das Mikrophon.
Er berichtete, was er von den drei Unbekannten erfahren hatte.
„Vielleicht", meinte er, „wird einer dieser Männer zu Ihnen allen sprechen."
Stille trat ein. Die Blicke der Versammelten richteten sich auf die Bank hoch oben, wo die Wesen aus dem Diskusschiff saßen.
Einer der Männer erhob sich. „Wir sind Beauftragte des Heimlichen Imperiums", sagte er. „Wir haben nichts mit dem Schwarm zu tun. Sie alle haben Augen, aber Sie benutzen sie nicht zum Sehen. Ihre Sinne sind stumpf und tot. Deshalb haben wir auch keine Hoffnung, daß Sie etwas Positives erreichen werden."
Die allgemeine Unruhe, die jetzt entstand, steigerte sich noch, als ein in prunkvolle Gewänder gehüllter Mann zum Rednerpodest flog und dort neben dem Mikrophon landete. Er legte seinen Antigravprojektor auf den Boden und wollte sprechen. Der Epsaler hinderte ihn jedoch daran. Es entstand ein heftiger Wortwechsel. Schließlich verlor der Epsaler die Geduld und versetzte dem Mann einen Stoß.
Rhodan trat an das Mikrophon.
„Wir müssen uns an die Reihenfolge halten", sagte er. „Der epsalische Abgesandte hat seine Ansprache noch nicht beendet."
„Ich bin Argon!" schrie der Mann im prunkvollen Gewand. „Die Arkoniden werden ihr Imperium erneuern. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen. Ich sage Ihnen, daß der Schwarm eine alte arkonidische Waffe ist. Im Schwarm leben die alten Kristallprinzen, die ..."
Argon wurde von zwei Robotern gepackt und weggeführt.
„Ich bin Arkonide!" erklang eine neue Stimme in den Lautsprechern.
Lipson con Opoynt fuhr herum und sah, daß Atlan sich von seiner Bank erhoben hatte und vor dem Platzmikrophon stand.
„Ich bin Arkonide!" wiederholte Atlan. „Mein Volk wird innerhalb dieser Galaxis niemals mehr einen Führungsanspruch anmelden können. Daran ändern auch ein paar Phantasten nichts."
Opoynt sah, daß Rhodan seinem arkonidischen Freund einen dankbaren Blick zuwarf.
Jetzt sprach wieder der Epsaler.
Opoynt wurde jedoch in seiner Aufmerksamkeit gestört, als ein dürrer Mann vor ihm erschien und ihm einen Zettel reichte.
Der Fremde zog sich wieder zurück. Onoynt faltete das Papier auseinander.
Schlage Gegenvereinigung vor! las Opoynt.
Die Botschaft war nicht unterschrieben. Hastig erhob sich Opoynt. Er sah, wie der dürre Mann, der die Botschaft überbracht hatte, sich auf einer Bank zwischen Aras und Antis niederließ.
Doch das hatte nichts zu bedeuten. Der Fremde hatte lediglich als Überbringer füngiert, der Schreiber der Botschaft war jemand anderes.
Aber wer? fragte sich der Akone.
Warum wollte jemand, der die von Rhodan geplante GVA ablehnte und die Unterstützung der Akonen brauchte, anonym bleiben?
Wartete der Unbekannte darauf, daß die Akonen etwas unternehmen würden?
Opoynt zerknüllte das Papier, warf es zu Boden und zerrieb es unter den Stiefelsohlen. Er dachte nach. Vielleicht konnte er die akonische Position, die einen schweren Schlag erhalten hatte, doch noch verbessern.
Früher oder später wird er dort stehen, wo ich ihn mit Sicherheit treffe! dachte Ollin. Er war geduldig. Er hatte lange genug gewartet. Jetzt wollte er nicht durch Voreiligkeit alles zerstören.
Rhodan wurde von Stunde zu Stunde ungeduldiger. Das, was er insgeheim befürchtet hatte, war eingetreten. Es wurde geredet und geredet, ohne daß etwas Entscheidendes geschah. Einzelne Abgeordnete versuchten, ihre Ideen durchzusetzen, andere hüteten eifersüchtig jene Vorteile, die sie gegenüber anderen Völkern besaßen und nicht aufzugeben bereit waren.
Die Konferenz wurde vom gegenseitigen Mißtrauen der Abgeordneten beherrscht.
Auch jetzt, im Augenblick einer Gefahr, die alle bedrohte, konnten sich die Immunen nicht über alte Vorurteile hinwegsetzen.
Unsere Sinne sind stumpf und tot.' wiederholte Rhodan in Gedanken die Worte des schwarzgekleideten Fremden. Wir alle haben Augen, aber wir benutzen sie nicht zum Sehen.
Wie wahr!, dachte Rhodan.
Aber war er, waren Atlan und seine Freunde frei von diesen Fehlern?
Auf dem Rednerpodest stand gerade ein Anti. Er machte den unsinnigen Vorschlag, die Verdummten aller Völker zu evakuieren.
„Bestimmt gibt es Gebiete, die nicht
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