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052 - Die Schlangengrube

052 - Die Schlangengrube

Titel: 052 - Die Schlangengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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und erledigt.«
    Er erzählte Don, was sich zugetragen hatte. Ein Mann kam über den Platz gelaufen. Er klopfte an die Scheibe. Es war Stefan. Als Dorian die Scheibe herunterkurbelte, drückte er ihm ein paar Münzen in die Hand.
    »Hier. Das Eintrittsgeld für die Schau. Selbstverständlich brauchen Sie nichts zu bezahlen, Mr. Hunter. Pit wusste noch nicht Bescheid. Entschuldigen Sie vielmals.«
    Er nickte Dorian zu, lächelte freundlich und ging davon.
    Dorian sah ihm nach. Diese Zigeuner waren schon merkwürdige Burschen. Am Vormittag war Stefan noch mit dem Messer auf ihn losgegangen, jetzt benahm er sich, als sei Dorian sein bester Freund; er hätte sich den rechten Arm für ihn abhacken lassen.
    Kopfschüttelnd fuhr Dorian los zur Jugendstilvilla.

    Dorian hatte Don Chapman bei der Villa absetzen wollen, aber Phillip nahm den Puppenmann und drückte ihn sanft an seine Brust. Der Hermaphrodit hatte kleine weibliche Brüste. Don sträubte sich gegen die Berührung.
    »Sag ihm, dass er das nicht machen soll, Dorian!«, bat er. »Ich bin kein Spielzeug.«
    »Ich verstehe dich nicht, Phillip«, sagte der Dämonenkiller. »Was ist denn jetzt wieder?«
    Phillip schüttelte nur den Kopf, als Dorian zur Mauer hinsah, die das Grundstück mit der Jugendstilvilla umgab. Er wandte sich mit Don Chapman in die andere Richtung.
    »Er will anscheinend, dass ich mitkomme«, meinte Don.
    »Da hätte ich mir den Weg hierher sparen können«, sagte Dorian. »Ich verstehe nicht, weshalb Phillip sich so merkwürdig benimmt. Haben wir den Dämon nun erledigt oder nicht? Mir scheint fast, als gäbe es bei den Amalfis noch etwas zu tun.«
    Da er nun schon einmal zur Jugendstilvilla gefahren war, ging er auch für ein paar Minuten hinein. Coco Zamis war ausgegangen, wie er von Miss Pickford hörte; Trevor Sullivan hatte im Keller in der Agentur zu tun. Miss Pickford fragte nach Phillip.
    »Was, bei der Kälte wollen Sie den armen Phillip draußen herumschleppen?«, rief sie, als Dorian ihr sagte, dass er mit dem Hermaphroditen die Abendvorstellung der Amalfis besuchen wollte. »Er wird sich den Tod holen.«
    »Er ist schließlich nicht aus Marzipan«, antwortete Dorian mürrisch.
    Phillip war der Augapfel der ältlichen Martha Pickford. Sie bemutterte ihn wie eine Glucke ihr Junges. Dorian kam nicht weg, ehe sie ihm nicht einen Wintermantel für Phillip und einen dicken Wollschal aufgedrängt hatte.
    »Eine Schande ist es!«, schimpfte Miss Pickford. »Erst wollten Sie nur kurz mit ihm weg, dann hat es ohnedies so lange gedauert, und jetzt soll er auch noch die halbe Nacht ausbleiben. Wenn ich nicht auf ihn aufpassen würde, wäre Phillip schon längst unter der Erde.«
    »Er ist ohne Sie geboren worden und aufgewachsen, stellen Sie sich vor«, sagte Dorian und ging hinaus.
    Phillip vertauschte die Jacke mit dem Mantel, und die Fahrt ging los. Die Abendvorstellung begann bald. Dorian holte von einem Stand ein paar heiße Würstchen für sich, Phillip und Don Chapman, denn alle drei hatten Hunger. Der Zwergmann verzehrte ein halbes Würstchen, wovon er reichlich satt war. Er wollte sich ein wenig umsehen, sobald die Abendvorstellung begonnen hatte.
    Dorian klopfte ihm mit zwei Fingern auf die Schulter, sagte aber nicht, dass Don auf sich aufpassen sollte; schließlich war der Zwergmann ein erwachsener Mensch und kein kleines Kind.
    Dorian und Phillip gingen zum Schauzelt der Amalfis. Es war fast voll. Zwar fielen Raffael und der Nadelkopf Pancho Seguila aus, doch dafür hatte Hervio seinen großen Auftritt, und die rassige Ramona sollte eine Seiltanznummer zeigen.
    Phillip saß teilnahmslos neben Dorian. Draußen heizte Anatol Drago die Neugierigen mächtig an. Stefan machte drinnen den Ansager.
    Die Abendvorstellung, für zwanzig Uhr angesetzt, begann mit ein paar Minuten Verspätung. Die Vogelfrau Kolibra und die Bauchtänzerin Sheila hatten die ersten beiden Auftritte. Dann wurde Hervio Masto auf die Bühne gebracht.
    »Der einzigartige, der unvergleichliche Hervio Masto beendet heute seine siebzigtägige Hungerkur«, rief der Ansager Stefan. »Sehen Sie nun, was er gleich zu sich nehmen wird!«
    Ein Tisch wurde hereingetragen. »Oh!«, und »Ah!«, machten die Zuschauer. Auf dem Tisch stand Essen für eine halbe Kompanie: Ein großer Puter, ein Dutzend Hähnchen, zwanzig Steaks und ebenso viele Schnitzel, Schinken, Würstchen, Brotlaibe, zwei Riesentorten, Batterien von Wein- und Bierflaschen, Pudding und Früchte.
    »Das alles wird

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