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052 - Die Schlangengrube

052 - Die Schlangengrube

Titel: 052 - Die Schlangengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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habe. Was soll nun mit dem Dämon geschehen? Nach den Gesetzen der Sippe müsste er vors Femegericht.«
    »Wir dürfen kein Risiko eingehen«, sagte Dorian Hunter, »sonst entgeht er uns noch. Er muss sofort vernichtet werden. Dämonen sind heimtückisch und haben immer Überraschungen auf Lager.«
    »Im Sonderfall kann das Sippenoberhaupt auch ohne das Femegericht entscheiden«, stieß Raffael hervor. Wieder wüteten schlimme Schmerzen in seinen Eingeweiden. »Dies ist ein Sonderfall. Der Dämon soll auf der Stelle umgebracht werden. Das sage ich, Raffael Amalfi. Hat einer von den anwesenden Sippenangehörigen Einwände?«
    »Nein«, antworteten Matteo und Gunter.
    »Gut. Es sei! Dorian Hunter und Phillip, ich bitte euch, das Urteil zu vollstrecken. Kann man den Dämon vorher verhören? Ich will wissen, wie all das kam und wie die vielen Menschen spurlos verschwanden.«
    Phillip stand immer noch mit ausgebreiteten Händen über dem Freak und hielt ihn in Schach.
    Der Nadelkopf stöhnte und wand sich. Auch Raffael ächzte.
    »Vielleicht«, sagte Dorian. »Ich will es versuchen.«
    Er ließ die gnostische Gemme vor den Augen des Nadelkopfes baumeln und sprach eine Beschwörungsformel der Weißen Magie. Der Freak krächzte.
    »Sprich, Dämon!«, sagte Dorian. »Bei dem Fürsten der Finsternis und der Hölle, sag mir, wie hast du diese Menschen zu Tode gebracht?«
    Die winzigen Augen des Nadelkopfs traten hervor.
    »Asmodis Fluch erfüllt sich«, heulte er. »Wehe, wehe, es gibt kein Entrinnen! Zu Ende ist die lange Leidensbahn. Doch auch dir ist kein Glück beschieden. Ich sehe die Schatten der Finsternis auf deinem Lebensweg.«
    Das galt Dorian Hunter.
    »Erasyn Moyn Meffias Soter …«, heulte der Nadelkopf.
    Bevor er die Beschwörung beenden konnte, drückte ihm Dorian die gnostische Gemme ins Gesicht. Aus den winzigen Händen und Füßen des Freaks wuchsen plötzlich lange Krallen, viel zu groß für die Extremitäten. Phillip packte den apfelgroßen Kopf mit seinen schmalen, sensiblen Händen. Aus Mund und Nase, sogar aus den Augenhöhlen des Freaks quoll schwarzer Rauch, auch zwischen Phillips Fingern hindurch; er kam aus den Ohren des Freaks.
    Mit einem gellenden Schrei bäumte der Freak sich auf, dann fiel er wieder zurück. Sein Körper wurde schlaff. Mund und Augen standen offen. Er war tot.
    Dorian nahm die Gemme von seinem Gesicht. Er und Phillip richteten sich auf.
    »Das war es«, sagte Dorian. »Verbrennt den Körper des Dämons, damit der Schwarzblütige ganz sicher und völlig vernichtet ist! Das Kreuz soll auf seiner Brust liegen bleiben.«
    Er nahm den Weihwasserflakon aus der Tasche und spritzte Weihwasser auf den Körper des Nadelkopfs. Nichts geschah. Dorian legte das Silberkreuz auf seine Brust.
    »Bleibt diesem Raum und dem Leichnam fern!«, sagte er.
    Raffael nickte. Er hatte starke Schmerzen. »Sagt es den anderen!«, befahl er Matteo und Gunter. »Und bringt mich in meine Unterkunft zurück! Zarina soll zu mir kommen. Oh, mir ist, als müsste ich sterben. Hunter, kommen Sie morgen mit Phillip und Ihren Freunden zu einem Gastmahl zu uns!«
    Matteo und Gunter trugen ihn halb hinaus.
    Ein Stimmengewirr erhob sich. Viele Fragen wurden gestellt. Matteo gab stellvertretend für seinen Vater knapp ein paar Anordnungen.
    Dorian und Phillip verließen den Verschlag, in dem der tote Freak lag. Im umgebauten Bus drängten sich die Sippenmitglieder und die Angehörigen der Monstrositätenschau. Dorian sah die angespannten, fragenden Gesichter, das Entsetzen und die scheue Bewunderung in den Augen dieser Menschen. Er sagte nichts.
    Draußen zog er Phillip zum Rover. Ihre Arbeit war getan, so glaubte der Dämonenkiller. Doch der Hermaphrodit sträubte sich und war nicht dazu zu bewegen, einzusteigen. Er wollte in eine bestimmte Richtung. Dorian ließ ihm den Willen.
    Phillip führte Dorian zum Schauzelt der Amalfis. Anatol Drago hatte seinen Platz als Ausrufer wieder eingenommen. Phillip deutete auf die Kasse, hinter der der Liliputaner Pit saß.
    »Du willst, dass ich Karten für die Abendvorstellung kaufe, Phillip?«, fragte Dorian. »Aber weshalb? Der Dämon ist doch vernichtet?«
    Der Dämonenkiller wusste, dass Phillips oftmals eigenartige Handlungen ihren Grund hatten. Er kaufte zwei Karten. Dann ging er mit Phillip zum Rover und stieg ein.
    Don Chapman saß auf dem Beifahrersitz, eine Decke um die Schultern.
    »Was war?«, fragte er. »Ihr seid lange weggeblieben.«
    »Wir haben den Dämon entlarvt

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