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052 - Die Schlangengrube

052 - Die Schlangengrube

Titel: 052 - Die Schlangengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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neugierig Herumstehenden Blicke zu.
    Dorian fragte den Glasfresser Mangus nach dem Freak Pancho Seguila. »Wir müssen ihn dringend sprechen. Es ist sehr wichtig.«
    »Ihr könnt jetzt nicht zu Pancho«, sagte der Glasfresser, ein älterer, ausgemergelt erscheinender Zigeuner mit tiefen Falten im lederhäutigen Gesicht.
    »Warum nicht? Wir müssen zu ihm.«
    »Es ist unmöglich.«
    Da hörten Dorian und Phillip einen gellenden Schrei aus dem Bus. Jemand brüllte um Hilfe. Dorian schob den Glasfresser Mangus zur Seite und stürmte in den Bus. Er rannte durch die mit Holzwänden abgeteilten Verschläge, hörte Poltern und Keuchen, die Geräusche eines Kampfes.
    Ein Mann brüllte: »Verdammter Lump! Ich schlage dir deinen Nadelkopf in Trümmer.«
    Eine Frau kreischte, und ein paar Kinder plärrten. Überall im Bus wurden jetzt Stimmen laut. Männer schimpften, und Frauen zeterten. Phillip kam hinter Dorian her. Sie erreichten den Verschlag, den der Freak mit den beiden Liliputanerkindern bewohnte.
    Matteo und Andrej, der jüngste Amalfi-Sohn, waren da. Luis Amalfi, ein großer, grobschlächtiger Mann, hatte den Freak gepackt und prügelte auf ihn ein. Die schwarzhaarige Natalie mit den üppigen Brüsten lag halb über der untersten der drei übereinander befindlichen Bettstellen und schrie Zeter und Mordio.
    »Du hast mich mit diesem Schandweib betrogen, Pancho Seguila!«, brüllte Luis. »Gib es zu, Lump, elender! Ich weiß ohnehin Bescheid. Ich schlage dich windelweich, und dann kommst du vor das Femegericht der Sippe.«
    Der Freak mit seinem apfelgroßen Kopf und den verkümmerten Gliedmaßen konnte sich gegen den Rasenden nicht wehren. Matteo und Andrej zogen die Messer, als sie Dorian und Phillip sahen.
    »Haut ab!«, fuhr Matteo sie an. »Das geht keinen Außenstehenden etwas an.«
    Dorian zögerte, aber Philipp trat ohne zu zögern auf die beiden mit Messern bewaffneten Zigeuner zu. Matteo war ein geübter Messerstecher. Er legte den Zeigefinger so an die Klinge, dass nur ein anderthalb Zentimeter langes Stück der Spitze darüber hinausragte. Damit wollte er Phillip blitzschnell und viele Male punktieren. Das verursachte keine gefährlichen Verletzungen, aber schmerzhafte und stark blutende Wunden. Die Amalfi-Söhne mit den locker sitzenden Messern kannten sich aus.
    Matteos Klinge zuckte vor. Ein gellender Schrei ertönte. Aber nicht Phillip hatte ihn ausgestoßen, sondern der Zigeuner. Es war Matteo, als hätte er einen starken Stromschlag erhalten. Das Messer war plötzlich so heiß, dass es ihm die Hand verbrannte. Er ließ es fallen.
    Mit hervorquellenden Augen starrten Matteo und Andrej auf das Messer. Es war völlig verformt, so als wäre es so weich wie Butter gewesen und dann erstarrt.
    Phillip lächelte und legte Matteo eine Hand auf eine Schulter. Wieder war es Matteo, als rase ein starker Stromstoß durch seinen Leib. Er brüllte. Andrej wollte Phillip am Arm packen, zuckte jedoch zurück. In seinen Handflächen bildeten sich Brandblasen.
    »Das geht nicht mit rechten Dingen zu!«, stieß er hervor.
    »Das ist ein Zauberer oder ein Dämon!«, rief Matteo.
    Die beiden jungen Männer flüchteten, ohne sich weiter um Luis, Natalie, den Freak oder Dorian Hunter zu kümmern.
    Dorian war etwas erstaunt. Normalerweise setzte Phillip seine zeitweilig auftretenden, unerklärlichen Kräfte nicht bewusst ein, und wenn, dann nur gegen Dämonen, nicht gegen normale Menschen. Aber aus ihm wurde man eben nie klug.
    Dorian drängte Phillip in den engen Wohnverschlag. Er packte Luis und riss ihn von dem blutenden Freak weg. »So, das langt. Wir haben mit Seguila zu reden, und zwar allein und ungestört.«
    »Er ist mit meiner Frau ins Bett gegangen, hier im Bus, mitten zwischen den Mitgliedern der Sippe. Den Liliputanersprösslingen hat er Geld gegeben, dass sie nicht stören und nichts verraten. Ich schlage ihn tot und diese Hure dazu.«
    Wenn Luis Natalie wegen Ehebruchs hätte totschlagen wollen, wäre sie schon längst nicht mehr am Leben gewesen. Er wollte sich mit seinem Gebrüll und Getobe abreagieren. Aber er brauchte den Freak jetzt und konnte nicht warten, bis sich Luis abgeregt hatte.
    »Geh mit deiner Frau zu Raffael!«, sagte Dorian. »Sag ihm, was geschehen ist! Um Seguila kümmern wir uns derweil. Er wird nicht entkommen.«

    Luis ließ von dem wimmernden Freak ab. Hinter seiner niedrigen Stirn arbeitete es.
    »Das Sippenoberhaupt erwartet dich und deine Frau!«, schrie Dorian ihn an. »Weshalb

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