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0520 - Ich jagte das Hexen-Trio

0520 - Ich jagte das Hexen-Trio

Titel: 0520 - Ich jagte das Hexen-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es.«
    Waldo hatte sich wieder gefangen. »Es ist nun mal nicht zu ändern.« Er schaute auf die beiden Toten. »Schaff die Leichen in den Keller. Danach durchsuchen wir das Haus.«
    »Ist gut.«
    Ahmet fand die Tür zum Keller. Niemand half ihm, als er die Toten in die dunkle Tiefe schaffte.
    Nachdem er die Arbeit erledigt hatte, fand er Hamir und Waldo in der Küche. Die beiden dachten nach und sprachen darüber, wie es weitergehen sollte.
    Waldo hatte schon einen Vorschlag parat. »Wir werden das Haus durchsuchen!« erklärte er. »Vielleicht finden wir irgendwo einen Hinweis auf den Aufenthaltsort des Mädchens. Die Kleine kann sich ja nicht in Luft aufgelöst haben.«
    »Das hat sie bestimmt nicht, Waldo«, sagte Ahmet schnell.
    »Halt dein Maul, Idiot! Ihr beide bleibt bei der Durchsuchung zusammen, klar?«
    »Ja.«
    Eine halbe Stunde später trafen die Männer wieder zusammen.
    Ihren Gesichtern war abzulesen, daß keiner von ihnen Erfolg gehabt hatte, und Waldo wurde noch wütender.
    »Ich möchte dir am liebsten ein Monogramm in den Schädel schnitzen, Ahmet!« keuchte er. »Du hast uns alles versaut. Die beiden Alten hätten geredet!«
    Hamir wollte die Situation entschärfen. »Was machen wir denn jetzt?« fragte er.
    »Warten!«
    »Auf das Mädchen?«
    »Ja, auf wen sonst?«
    »Und wenn jemand anderer kommt?«
    Waldo grinste knapp. »Der Keller ist noch groß genug, glaube ich…«
    Damit war alles gesagt!
    ***
    Ich hatte Julie einfach eine Pause gönnen müssen. Seit Minuten hatte sie kein Wort mehr gesprochen, während ich eine Zigarette rauchte und sich der aus dem Fenster dringende Qualm mit dem Dunst draußen vermischte. Das Mädchen hatte die Tränen nicht zurückhalten können. Sie weinte. Ich war froh, daß Julie es konnte. So reagierte sie völlig normal, auch wenn in ihr diese außergewöhnlichen Kräfte steckten.
    Noch immer wußte ich nicht, welch ein Geheimnis das neben mir sitzende Mädchen umgab. Ich kannte Julie jetzt schon recht lange, war ihr aber nie nähergekommen. Wenn ich bestimmte Themenkreise ansprach, hatte ich den Eindruck, gegen eine Eiswand zu reden, so ein dicker Panzer lag um sie herum.
    »Blut!« flüsterte sie plötzlich. »Ich… ich habe Blut gesehen. Weißt du, was das bedeutet, John?«
    Ich konnte es mir denken, tat aber so, als wüßte ich es nicht.
    »Nein, Julie.«
    »Das Blut ist ein Zeichen für den Tod. Es zeigt mir an, daß jemand gestorben ist. Eine Person, die mir nahesteht.«
    »Da gibt es nur deine Großeltern«, sagte ich vorsichtig.
    »Ja, so ist es. Sie leben nicht mehr, ich spüre es genau. Sie sind tot, das Blut hat es mir bewiesen. Es gibt sie nicht mehr. Man hat sie umgebracht.«
    »Wer?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Die Personen, die auch dich töten wollen? Dieses Hexen-Trio? Die drei…«
    »Nein!« rief sie mit zitternder Stimme. »Nein, sie waren es nicht. Es müssen andere gewesen sein.«
    Ich räusperte mich. »Julie, bei allem Respekt vor deinen Fähigkeiten, ich kann mir nicht vorstellen, daß es noch jemand gibt, der deine Großeltern töten will. Was hätten die anderen damit erreicht?«
    »Es waren nicht die Hexen!«
    »Sind deine Großeltern denn so verhaßt, daß sie Feinde haben, die sie unbedingt umbringen wollen?«
    Sie hob die Schultern. »Ich kann dir nur sagen, was ich gespürt habe. Mehr nicht.«
    Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Laß es gut sein, Julie. Wir werden den Rest der Strecke fahren, dann kannst du genau sehen, ob deine Großeltern tatsächlich nicht mehr leben oder ob du dich geirrt hast. Einverstanden?«
    »Sie sind tot!«
    Ich drehte den Zündschlüssel und startete. Der Wagen rollte sanft an und schaukelte wieder durch das erste Schlagloch. Natürlich gingen mir die Bemerkungen des Mädchens nicht aus dem Kopf.
    Hatte Julie tatsächlich recht mit ihnen gehabt?
    Sie war eine außergewöhnliche Person. Sie besaß das Zweite Gesicht, sie war mit seherischen Fähigkeiten ausgestattet, und sie besaß metaphysische Kräfte. Aber auch sie konnte sich irren, und ich hoffte stark, daß sie sich geirrt hatte.
    Julie schneuzte ihre Nase. Sie sagte jetzt nichts mehr, sondern schaute geradeaus durch die Scheibe. Es war heller geworden.
    Allerdings blieb der Dunst, auch wenn er sich jetzt etwas durchsichtiger zeigte. Durch die Schwaden sah ich die Sumpffläche, die sich flach wie ein braunes Meer hinzog. Hier und da standen abgestorbene Büsche.
    Plötzlich schrak Julie zusammen. »Fahr nicht mehr geradeaus«, sagte sie,

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