0521 - Kampf um die Sonnenstadt
sich, die Decke stürzte ein. Der fahrbare Desintegrator wurde in die Höhe gehoben und quer durch die Halle geschleudert, wo er im Inferno entfesselter Gewalten explodierte.
Nachdem die Explosionen verklungen waren, kamen Rhodan und die anderen aus ihren Deckungen.
„Das war knapp", stellte Atlan fest.
„Wir haben es noch nicht überstanden", sagte Lloyd. „Anaka hat zum Sturm geblasen. Wahrscheinlich haben die Explosionen eine Warnanlage ausgelöst. Seine Leute greifen die beiden Türme an."
Lloyd hoffte, daß Irmina solange aushielt, bis sie die Hauptleiter vom Zentralplasma zur Hyperinpotronik funktionsfähig gemacht hatten. Aber er hatte wenig Hoffnung, denn die Halle, in der der Bioponblock stand, war noch weit.
13.
Irmina gab sich keinen Illusionen hin. Sie wußte, daß sie viele ihrer Gegner kampfunfähig machen konnte, aber sie wußte auch, daß sie dadurch ihre Niederlage nur hinauszögern würde.
Und doch - das war schon viel wert.
Sie mußte Perry Rhodan und den anderen einen Vorsprung verschaffen. Jede Minute, die sie gewannen, brachte sie dem Bioponblock näher.
Irmina blickte noch ein letztes Mal zum Antigravschacht.
Eigentlich wäre es egal gewesen, ob sie beim Weg in die Tiefe einen geistigen Zusammenbruch erlitten hätte, oder ob sie hier im Turm ihrem Untergang entgegensah. Aber ihr kam es jetzt nur noch 'darauf an, die Stellung so lange wie möglich zu halten.
Plötzlich hatte sie eine Idee, wie sie zusätzlich Zeit gewinnen konnte. Sie ging davon aus, daß es jetzt egal war, ob Perry Rhodans Anwesenheit auf der Hundertsonnenwelt geheim blieb oder nicht.
Sie suchte die Funk- und Ortungszentrale auf, die teilweise von der Hyperinpotronik getrennt war, weil Oberst Anaka die Geräte von seinen Leuten bedienen lassen wollte.
Nacheinander aktivierte Irmina sämtliche Ortungsgeräte, die Masse-und Energietaster, das Radar, die Infra-Ortung und die optische Objekterfassung. Irmina starrte auf die Bildschirmgalerie, die die Umgebung der beiden Türme zeigte.
Dort waren inzwischen zehn Transportschweber gelandet.
Hundert bewaffnete Männer waren ihnen entstiegen.
Ein großer Teil von ihnen gehörte wahrscheinlich der Stammbesatzung des terranischen Stützpunkts an.
Irmina konnte sich nicht vorstellen, daß diese Männer Oberst Anaka bedingungslos ergeben waren.
Immerhin wußte sie, daß Anaka sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen für sich gewonnen hatte.
Über den beiden Türmen kreisten zwanzig Ein-Mann-Gleiter.
Etwas abseits, fast einen Kilometer entfernt, erblickte sie ein Heer von Posbis. Die positronisch-biologischen Roboter verhielten sich abwartend und schienen nicht recht darüber informiert, welche Aufgaben ihnen zufallen sollten.
Zumindest droht von ihnen keine Gefahr, dachte Irmina und schaltete das Sprechfunkgerät ein. Sie begann mit ruhiger beherrschter Stimme zu sprechen.
Nach der zweiten Wiederholung ihres Aufrufs meldete sich Oberst Anaka.
„Es ist gut, daß ihr euch bequemt, mit mir Kontakt aufzunehmen", ertönte seine bellende Stimme. „Das kann euch das Leben retten. Ich habe gerade den Befehl zum Angriff gegeben. Aber ich kann meine Leute noch zurückrufen. Ergebt euch also!"
„Sie mißverstehen die Situation, Oberst", erwiderte Irmina. „Ich setze mich mit Ihnen in Verbindung, um Ihnen eine Chance zu geben. Wenn Sie sich zur sofortigen Kapitulation entschließen, dann wird Perry Rhodan vielleicht Gnade vor Recht ergehen lassen und Sie nicht in vollem Umfang zur Verantwortung ziehen."
Aus dem Lautsprecher drang ein Gewirr von Stimmen.
Irmina wußte, das waren die Männer der Stammbesatzung, die das Gespräch mitanhörten.
„Was soll das", rief Oberst Anaka ärgerlich. „Perry Rhodan ist tot. Er befand sich an Bord der Space-Jet, die ich abgeschossen habe."
„Stimmt", bestätigte Irmina. „Aber bevor die Space-Jet explodierte, setzten sich Perry Rhodan, Atlan, Fellmer Lloyd und ich ab. Inzwischen befindet sich der Großadministrator mit den anderen auf dem Weg zum Bioponblock."
Aus dem Lautsprecher ertönte wieder ein Gemurre, das zuerst Überraschung, dann Ärger und schließlich Wut und Haß ausdrückte. Die Männer der Stammbesatzung fühlten sich von Oberst Anaka hintergangen. Sie sagten ihm in leidenschaftlichen Worten, daß sie unter diesen Umständen nicht für ihn kämpfen würden.
„Wenn ihr plötzlich die Courage verliert, nur weil unser Gegner Rhodan heißt, dann macht, daß ihr wegkommt", schrie Oberst Anaka. „In
Weitere Kostenlose Bücher