0521 - Kampf um die Sonnenstadt
nötig", unterbrach Rhodan. „Treffen Sie Ihre Vorbereitungen, Vallain, wir werden Sie alle unterstützen. Auch Sie, Pratt. Sollte der Versuch fehlschlagen, können wir immer noch die langwierigere Methode in Angriff nehmen. Ich hoffe nur, Sie vergeuden nicht zuviel unserer kostbaren Zeit, Vallain."
„Es wird sich innerhalb der nächsten zehn Minuten herausstellen, ob ich Erfolg habe oder nicht."
„Hoffentlich hält Irmina solange durch", sagte Lloyd düster.
Vallain entwickelte plötzlich eine Hektik, die ihm niemand zugetraut hätte.
Er postierte Rhodan, Atlan und Pratt zehn Meter voneinander entfernt in einer Linie. Jeder von ihnen erhielt einen Paralysator, der auf Mindestkapazität gestellt war.
„Schalten Sie die größtmögliche Fächerung ein und zielen Sie auf den Abschnitt jener Bioponleiter, die aus dem Bioponblock heraustreten. Schalten Sie Ihre Paralysatoren erst ein, wenn ich das Zeichen gebe."
Rhodan und Atlan befolgten Vallains Anweisungen ohne Widerspruch. Nur Pratt murrte. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, daß mit dieser primitiven Methode Anakas Zapfgeräte gefunden werden konnten.
„Sie haben wohl kein großes Vertrauen in die ezialistischen Arbeitsmethoden", meinte Vallain dazu.
Er wartete keine Antwort ab, sondern wandte sich an Fellmer Lloyd. „Sir, ist es Ihnen möglich, sich auf telepathischem Wege mit dem Zentralplasma in Verbindung zu setzen?" Lloyd nickte. „Ohne weiteres."
„Gut. Dann versuchen Sie es, über alle Hauptleiter Impulse an den-Bioponblock abzustrahlen.
Es ist egal, welcher art diese Impulse sind.
Für den Versuch ist es nur wichtig, daß die Hauptleiter unter Spannung stehen."
„Ich werde tun, was Sie verlangen", versprach Lloyd.
„Aber das ist unsinnig", wandte Pratt ein. „Wie können die Bioponleiter unter Spannung stehen, wenn die Zapfgeräte die Impulse in den Hyperraum ableiten."
Vallain lächelte. „Wir wollen doch herausfinden, an welcher Stelle die Impulse in den Hyperraum abgeleitet werden. Und das wird uns vermutlich gelingen, wenn wir dieses Meßgerät zu Hilfe nehmen."
„Das ist ein Enzephalograph, der die elektrischen Gehirnströme und die Potentialschwankungen mißt", sagte Pratt herablassend.
„Na und? Mit diesem Gerät allein können Sie überhaupt nichts ausrichten. Es fehlen Ihnen die Zusatzgeräte, um feststellen zu können, woher die gemessenen Strömungen kommen. Die Meßergebnisse, die Sie erhalten, werden ein Gemisch aus den Impulsen des Zentralplasmas und unserer Gehirnströme sein."
„Warten Sie ab", meinte Vallain geheimnisvoll. Dann fügte er hinzu: „Genaugenommen bin ich im Besitz von zwei Enzephalographen. Denn ich hoffe, Mr. Lloyd wird mir seine telepathischen Fähigkeiten zur Verfügung stellen."
„Das Zentralplasma ist bereit", meldete Lloyd. „Es versucht von diesem Augenblick an, über sämtliche Bioponleiter bis zum Bioponblock vorzudringen."
Vallain bat Lloyd, sich auf einen Platz zu stellen, der außerhalb des Bereichs der Paralysestrahlen war. Vallain selbst bezog auf der gegenüberliegenden Seite Stellung. Dann trug er Lloyd auf: „Ihre Aufgabe ist es, die Hauptleiter von ihrem Austritt aus dem Bioponblock auf die typischen Denkimpulse des Zentralplasmas zu untersuchen. Natürlich werden sie solche beim Bioponblock nicht finden, weil sie erst gar nicht bis dorthin kommen. Denn sie werden auf dem Teilstück zwischen Wand und Bioponblock absorbiert, beziehungsweise abgeleitet. Tasten Sie sich also entlang der Hauptleiter bis zu jener Stelle vor, wo Sie die Impulse empfangen."
Lloyd gehorchte. Fünfzehn Meter hinter dem Bioponblock empfing er plötzlich die Impulse des Plasmas. Aber er erklärte: „Leider kann ich keine exakte Trennlinie ziehen. Ich weiß nur, daß die Impulse in diesem Bereich abgeleitet werden. Das Zapfgerät kann sich auf einer Länge von vier Metern an jedem Punkt befinden. Das ist zuviel."
„Ein ausgezeichneter Wert", behauptete Vallain. Er wandte sich an Rhodan, Atlan und Pratt: „Schalten Sie jetzt bitte Ihre Paralysatoren für die Dauer einer Sekunde ein und dann wieder aus. Und wiederholen Sie diesen Vorgang ständig. Dadurch tritt eine zeitweilige Lähmung der organischen Leiterelemente ein, so daß auch die Impulse in regelmäßigen Abständen unterbrochen werden. So kann der Enzephalograph die Gehirnströme des Menschen von den elektrischen Impulsen des Plasmas unterscheiden. Sind damit Ihre Bedenken zerstreut, Pratt?"
Der Hyperschaltingenieur staunte.
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