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0521 - Kampf um die Sonnenstadt

Titel: 0521 - Kampf um die Sonnenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bodentruppen bestiegen die Schweber und flüchteten ebenfalls in ihnen.
    Irmina war irritiert. Aller Zwang war nun von ihr abgefallen, aber sie begriff dennoch nicht. Rund um sie klickten Relais.
    Die Maschinerie des Turmes trat in Tätigkeit, ohne daß sie oder jemand anderer einen Handgriff getan hätte.
    Und dann sah sie auf den Bildschirmen das Posbi-Heer. Die positronisch-biologischen Roboter hatten sich in Bewegung gesetzt. Sie kamen in breiter Front heranmarschiert, aus ihren Waffenarmen zuckten Energieblitze. Zwei Gleiter wurden getroffen und stürzten ab.
    „Verdammt, was ist passiert?" drang eine Stimme aus dem Funksprechgerät.
    „Keine Ahnung, die Hyperinpotronik scheint vollkommen verrückt zu spielen."
    „Die Posbis greifen uns an!"
    „Das kann nur bedeuten ..."
    Irmina erkannte in diesem Augenblick, was das zu bedeuten hatte. Es mußte Perry Rhodan gelungen sein, die Verbindung zwischen dem Plasma und der Hyperinpotronik wiederherzustellen. Das Zentralplasma beherrschte die Hundertsonnenwelt! Oberst Tahiko Anaka hatte ausgespielt!
    Deshalb hatte er sich so plötzlich aus ihrem Geist zurückgezogen.
    In Irminas Ohren war das Klicken der Relais - das Lebensgeräusch der robotischen Anlagen. Die Hyperinpotronik erhielt die Impulse vom Zentralplasma und verarbeitete sie. Das Zentralplasma gab Befehle, erließ Anordnungen, traf Maßnahmen.
    Aus dem Funksprechgerät ertönte plötzlich eine vertraute Stimme, auf dem Bildschirm zeigte sich ein bekanntes Gesicht.
    Fellmer Lloyd.
    „Wir haben gesiegt, Irmina", sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Noch nicht."
    Sie erhob sich und rannte aus dem Turm. Der Luftraum war frei, die Gleiter hatten die Flucht ergriffen. Irmina sah den letzten von ihnen im Dunst des Horizonts verschwinden.
    Ohne lange zu überlegen, aktivierte sie das Impulstriebwerk ihres Panzeranzuges und flog den Gleitern nach.
    Unter ihr lag der Raumhafen. Die Paradiessucher hatten ihre Gleiter und Transportschweber alle in der Nähe eines 60-Meter-Kugelraumschiffes vom Typ Korvette gelandet. Sie rannten auf das Kleinraumschiff zu und bestiegen es in wilder Panik. An der Schleuse kam es zu einem Gedränge, die Paradiessucher schlugen rücksichtslos aufeinander ein. In ihre Reihen kam erst etwas Ruhe, als aus Richtung der Kontrollgebäude sich eine Abteilung aus dreißig Posbis näherte.
    Die Paradiessucher formierten sich und schlugen die Posbis mit einigen Salven aus ihren Strahlenwaffen zurück.
    Irmina konnte sich denken, daß es Oberst Tahiko Anaka gewesen war, der die Ruhe und Disziplin in den Reihen seiner Männer wieder hergestellt hatte. Sie versuchte, ihn aus den Gestalten herauszufinden, die nun wieder der Korvette zustrebten, doch war ihr das unmöglich.
    Sie ging deshalb tiefer, um besser Einzelheiten erkennen zu können.
    Und da sah sie Oberst Anaka.
    Er stand plötzlich allein da, breitbeinig und den Kopf in den Nacken gelegt. Er mußte sie ebenfalls erblickt haben.
    Sie bremste ihren Flug und blieb mit Hilfe des Antigravprojektors hundert Meter über ihm in der Schwebe. Nun fiel es ihr nicht schwer, sein Zellbild zu erfassen.
    Sein Gehirn lag als riesiges Gebilde offen vor ihr, es umspannte die ganze Welt mit seinen Milliarden und aber Milliarden Zellen.
    Es fiel Irmina nicht schwer, die riesige graue Masse in die einzelnen Abteilungen aufzugliedern. Sie durchwanderte die Windungen des Palliums, drang tiefer in das Cerebrum bis zum Stammhirn vor, sie streifte die Zirbeldrüse und stieß durch die subkortikalen Seh- und Hörzentren ins Kleinhirn hinein.
    Sie war unschlüssig, zögerte, auf welche Art und Weise sie Anaka unschädlich machen sollte. Es war ihr Plan gewesen, durch einen gezielten Eingriff ins Gehirn zu versuchen, seine mutierten Anlagen auszuschalten und ihn umzuwandeln.
    Insgeheim hoffte sie, dadurch auch aus ihm wieder ein wertvolles Mitglied der menschlichen Gesellschaft machen zu können...
    Aber sie zögerte zu lange, Anaka schaltete schneller. Er visierte sie an und schlug zu.
    Irmina, du wirst fallen, tief fallen! Dieser furchtbare Gedanke war plötzlich in ihr. Sie blickte in die Tiefe hinab - und sie sah plötzlich mit ganz anderen Augen. Die tiefverwurzelte Phobie erwachte jäh in ihr. Sie schwebte hundert Meter über dem Boden! Wenn jetzt ihr Antigravprojektor ausfiel - oder wenn sie ihn ausschaltete - dann würde sie hinunterfallen und auf dem Boden zerschellen.
    Irmina schwindelte. Die Umgebung verschwamm vor ihren Augen...
    Die Sonne Bolo brannte

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