0521 - Teufels-Pferde
spinnst! Wir führen zu Ende, was wir angefangen haben. Wir holen uns die Kleine, und wenn ich die Gäule der Reihe nach abschlachten muß. Dann kann ihnen auch der Teufel nicht mehr helfen, glaube mir.«
Hamir hielt sich mit einem Kommentar zurück. So optimistisch wie sein Boß war er nicht.
Waldo begab sich auf den Rückweg. Den bewußtlosen McGrath ließen sie liegen. Sie hatten jetzt andere Sorgen…
***
Wie auch Suko. Nur ging es bei ihm um das nackte Leben. Man hatte ihn mit einem Menschen zurückgelassen, der diesen Begriff kaum verdiente. Ahmet war ein wilder Mörder.
Genau das erklärte er Suko auch. »Du hast keine Chance, Chinese, überhaupt keine. Der Keller wird für dich zum Grab!« Er lachte, drehte mit einem Revolver und seiner stählernen Hakenhand. Dann fragte er noch etwas. »Kennst du Dart?«
»Das Spiel?«
»Genau, die Engländer lieben es so. Ich aber habe es etwas abgewandelt, verstehst du?«
»Nein!«
Ahmet senkte seinen rechten Arm, so daß die Stahlklaue direkt auf Suko zeigte. »Messer-Dart!« flüsterte er. »Ein besonderes Spiel mit lebenden Zielscheiben.«
Im gleichen Augenblick betätigte er einen unter dem Ärmel seiner Manschette verborgenen Kontakt.
Sofort löste sich ein Pfeil aus der Sperre!
Suko sah nur etwas blitzen, spürte den Luftzug an den Haaren und hörte hinter sich den Einschlag. Der abgeschossene Pfeil war in den Küchenschrank geschlagen.
Ahmet lachte. Auch dabei blieb sein Gesicht fast ausdruckslos.
»Gut, nicht wahr?« fragte er. »Mein kleiner Freund ist sehr nahe an dir vorbeigeflogen. Du hast den Tod schon spüren können. Den Eishauch des Sensenmannes.« Er hörte sich gern reden und besaß ein Faible für Übertreibungen.
Suko blieb ruhig. Er wollte sich keinesfalls provozieren lassen und wartete ab, was Ahmet vorhatte und ob er ihn tatsächlich erst in den Keller schaffen wollte.
Der Libyer schielte zur Tür. Die Mündung wies dabei auf den Inspektor. »Dann geh vor«, sagte der dunkelhaarige Mann. »Geh vor und nach links.«
Suko ließ sich Zeit, was Ahmet überhaupt nicht gefiel. Er stieß ihm den Haken in den Rücken. »Bewege dich! Ich will, daß du schneller gehst. Du sollst sterben.«
Er regte sich auf. Dieser Mensch war unberechenbar. Er spielte mit seinen Feinden, um plötzlich und blitzschnell zuschlagen zu können. Suko wollte ihn nicht weiter provozieren und hob die Hände in Schulterhöhe. Er rechnete sich trotz allem noch eine Chance aus, denn Ahmet hatte ihm den Stab nicht abgenommen.
Suko mußte die Kellertür öffnen. Die Treppe, die vor ihm lag, war sehr schmal, bestand aus Steinen und führte in eine feuchte, kalte und muffig riechende Welt.
»Geh!«
»Im Dunklen?«
»Mach schon.«
Suko durfte sich auch nicht am Geländer festhalten. Er stieg vorsichtig in die Finsternis hinab, die sehr schnell verschwand, weil Ahmet einen Lichtschalter gefunden hatte.
Zwei Lampen brannten unter der Decke und gaben ein Licht ab, das den Namen kaum verdiente.
Hinter der Treppe erreichten sie einen großen Raum, in dem alles lagerte. Angefangen von gepreßten Torfballen, gefüllten Einmachgläsern, Werkzeug, Holz und einem an der Wand hochwachsenden Kohleberg, auf dem, wie eine schaurige Dekoration die beiden alten Menschen lagen.
Mrs. Gladstone war an einem Herzschlag gestorben, ihren Mann aber hatte der Killer umgebracht.
Das sah Suko auch.
Über seinen Rücken lief ein kalter Schauer. Er wußte nun, daß Ahmet kein Pardon kannte.
»Geh zu den Torfballen!« befahl er.
»Und dann?«
»Wirst du dich umdrehen, stehenbleiben und mich anschauen. Aber laß deine verdammten Hände oben!«
»Ist gut!«
Diesmal ließ Suko sich nicht zur Eile antreiben. Er schritt sehr langsam auf das Ziel zu. Als seine Füße den Torf berührten, drehte er sich um.
Ahmet hatte eine für sich ideale Entfernung ausgesucht. Wenn er schoß, konnte er Suko nicht verfehlen. In seinem Gürtel steckte noch die Beretta.
»Ich werde dich neben die beiden Alten legen!« erklärte er. »Dann ist alles klar.«
Suko schüttelte den Kopf. »Glauben Sie denn im Ernst, daß Sie noch aus England herauskommen?«
»Aber sicher!«
»Man wird Sie jagen. Die haben…«
»Wir sind Diplomaten, Chinese. Der Plan ist so gut vorbereitet.«
»Noch habt ihr Julie nicht!«
»Wir werden sie bekommen.«
»Und was habt ihr mit ihr vor?«
»Wir nehmen sie mit in unsere Heimat. In Tripolis wartet man schon auf sie. Julie und ihre Kräfte werden uns beistehen, den Heiligen Krieg
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