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0521 - Teufels-Pferde

0521 - Teufels-Pferde

Titel: 0521 - Teufels-Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an eurer Stelle nicht so sicher!« erklärte ich. »Julie hat recht gehabt, als sie mich zu Hilfe holte. Ich sage es nicht gern, aber in diesem Fall stimmt es. Ich bin in gewisser Hinsicht tatsächlich ein besonderer Mann.«
    »Das haben auch wir gespürt. Die Kugel warnte uns. Und du hast es geschafft, dem Tümpel zu entkommen.«
    »Genau.«
    »Was willst du jetzt tun?«
    »Ich habe mir vorgenommen, das Hexen-Trio zu jagen bis zum bitteren Ende. Und dieses, euer Ende, steht dicht bevor. Ihr seid Dienerinnen des Teufels, Günstlinge der Hölle, und ich weiß sehr genau, was Asmodis haßt wie sonst nichts.« Während dieser Worte hatte ich meine rechte Hand in der Seitentasche der nassen Jacke verschwinden lassen. Als ich sie wieder hervorzog und die Faust öffnete, starrten die drei Hexenweiber plötzlich auf das Silberkreuz.
    Zuerst tat sich nichts. Dann rissen sie die Mäuler auf, und mir klangen ihre schrillen Schreie entgegen. Sie drehten ihre Köpfe zur Seite, wollten das Kreuz um keinen Preis anschauen. Ich dachte auch nicht daran, sie direkt damit zu attackieren. Sie hatten mir berichtet, daß die Kugel zu ihnen gehörte und ihnen unter anderem die Existenz garantierte.
    Nicht mehr lange.
    »Schaut her!« rief ich ihnen entgegen, legte das Kreuz auf die Kugel und sprach die Aktivierungsformel.
    »Terra pestem teneto – salus hic maneto!«
    ***
    McGrath hatte sich mit seiner Lage abgefunden, aber auch daran gedacht, sie zu ändern. Er wußte, daß diese Menschen keine Zeugen zurückließen, und er überlegte krampfhaft, wie er aus der verfahrenen Situation wieder herauskommen konnte.
    Es war schwer, denn dicht hinter ihm schritt Waldo. Er hatte den Waffenarm ausgestreckt, und die Mündung des Revolvers tickte hin und wieder gegen den Hinterkopf des alten McGrath.
    Natürlich kannte er den Sumpf genau. Er wußte, wo sich die Fallen befanden, die gefährlichen Löcher, die einen Menschen für alle Zeiten verschwinden lassen konnten, aber die Libyer gaben höllisch acht. Wenn McGrath sie in eine Falle lockte, lief er selbst in Gefahr, darin umzukommen. Einen Schuß würden die Männer immer noch abgeben können.
    Es war um die Pferde gegangen, die aber hatten sie nicht mehr gesehen. Vor ihnen lag das Moor zwar als weite Fläche, aber Wälder und Buschgürtel nahmen einen großen Teil des freien Sichtfeldes.
    Die Tiere besaßen genügend Möglichkeiten, um sich verbergen zu können.
    Der Pfad, über den McGrath die beiden Libyer führte, war kaum zu erkennen. Man mußte schon Einheimischer sein, um ihn gehen zu können. Zudem war er ziemlich weich, und Hamir beschwerte sich mehr als einmal darüber, weil er Furcht hatte, steckenzubleiben.
    »Dann wird es unserem Freund auch nicht anders ergehen«, sagte Waldo. »Mitgegangen, mitgehangen.«
    »Keine Sorge, ich bin nicht lebensmüde.«
    »Das will ich auch meinen!« lachte Waldo.
    Über ihnen türmten sich dicke, graue Wolken am Himmel. Der Wind, der auch über das Moor wehte, spielte mit ihnen, drehte sie oder scheuchte sie vor sich her.
    Es war kühler geworden. Auf den Tümpeln kräuselte sich die Wasserfläche. Das Dorf sahen sie nicht mehr. Nur noch die Spitze des Kirchturms, wenn sie sich umdrehten.
    »Und du weißt tatsächlich nicht, wohin die verdammten Gäule gelaufen sein könnten?«
    »Nein!«
    »Aber es sind deine Pferde!« knirschte Waldo.
    »Das stimmt. Ich habe sie nie so erlebt wie heute. Sie sind wie von Sinnen. Ich kann nichts dazu, ihr müßt mir glauben, zum Henker.«
    »Ja, ich weiß, es war Julie!«
    »Was ich mir auch nicht vorstellen kann. Sie ist mit den Tieren gut ausgekommen. Wie kann sie die Pferde so verändert haben? Das ist unmöglich.«
    »Bei ihr nicht!«
    »Wieso?«
    Waldo stieß McGrath den Revolverlauf ins Kreuz. »Geh weiter, Alter. Vielleicht finden wir sie noch.«
    McGrath blieb stehen. »Ihr wollt das Kind einfach umbringen, nicht wahr?«
    »Nein, Alter. Wir werden Julie mit in unsere Heimat nehmen. Sie ist ein wertvoller Diamant, verstehst du?«
    »Kaum.«
    »Ist auch nicht nötig.«
    Diesmal lief McGrath wieder los. Bei jedem Schritt gab der weiche Untergrund nach. In den Abdrücken sammelte sich rasch braunes Sumpfwasser.
    Gräser streichelten ihre Hosenbeine. Nicht weit entfernt wuchsen Rohre aus Schilf aus dem Boden. Sie wirkten wie starre Arme und zitterten leicht im Wind.
    Waldo hatte sich für einen Wald entschieden, der links von ihnen lag. »Ich will, daß du dort hingehst, Alter.«
    »Sind die

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