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0522 - Der Zombie-Macher

0522 - Der Zombie-Macher

Titel: 0522 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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könnte?«
    »Wie kommen Sie auf diese Vermutung?«
    »Weil Sie ja auch dieses kleine Geheimnis auf Anhieb erkannt haben.«
    »Ich habe dafür keine Lösung«, gestand Shado. »Und ich weiß jetzt, daß ich den Mann mit dem Silberzeichen vergeblich um Hilfe bitte. Denn ohne das Silberzeichen kann er das Problem nicht lösen. Bedauerlicherweise hat der Regenbogenmann mir das nicht gesagt. Aber auch die Wesen der Traumzeit sind nicht allwissend und unfehlbar. Nun bleibt der Frevel vielleicht ungesühnt.«
    Das Essen wurde aufgetragen.
    Irgendwie wollte es Zamorra nicht so richtig schmecken. Und das lag bestimmt nicht an dem Künstler von Koch, der es zubereitet hatte. Es lag an dem Problem selbst, das ihn zu seinem Erstaunen sehr betroffen machte, obgleich er kaum etwas darüber wußte.
    Gab es denn wirklich keine Möglichkeit, auch ohne Merlins Stern etwas für die Aborigines zu tun?
    ***
    Skaithor disponierte um. Eben hatte er erfahren, daß ein Feind das Land betreten hatte - nein, sogar drei Feinde. Vielleicht würden sie seine Kreise stören. Denn sie kannten sich mit Voodoo aus. Sie würden sofort wissen, worum es ging. Und vielleicht waren sie sogar seinetwegen gekommen. Baron Samedi, sein Voodoo-Herr, hatte es ihm nicht verraten können oder wollen, sondern ihn nur vor diesen Menschen gewarnt. Skaithor mußte also etwas gegen sie tun.
    Eine Falle, in die er sie locken konnte…?
    Plötzlich erschien es ihm nützlich, eines der beiden Opfer entkommen zu lassen. Mel Duncan, der ohnehin alles daran setzte, zu fliehen, würde diesmal Erfolg haben. Er würde Skaithors Köder sein.
    ***
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Shado«, sagte Zamorra. »Ich möchte gern helfen. Aber bei uns in Frankreich dürfte es mittlerweile 6 Uhr früh sein, und inzwischen packt mich die Müdigkeit. Ich denke, meine Gefährtin und ich nehmen uns ein Hotelzimmer, schlafen uns für ein paar Stunden aus und treffen dann wieder mit Ihnen zusammen, um Näheres über jenen Traumzeitplatz zu erfahren. Sind Sie damit einverstanden?«
    Shado schürzte die Lippen. »Wenn Sie wirklich glauben, daß Sie auch ohne das Silberzeichen etwas tun können, Zamorra… einverstanden. Wann darf ich mit Ihrem Besuch rechnen?«
    Teri stieß Zamorra an. »Du willst ihn doch wohl nicht in seiner Räuberhöhle heimsuchen. Vereinbart einen neutralen Ort.«
    »Ich denke, ich werde auch den Anblick einer Räuberhöhle ertragen«, behauptete Zamorra. »Wann ist es Ihnen recht, Shado?«
    »Auf keinen Fall ab Mitternacht -Ortszeit«, fügte er hinzu. »Dann schlafe ich, weil ich morgen vormittag wieder zur Arbeit gehen muß. Heute war mein letzter Urlaubstag. Deshalb bin ich auch wieder in Sidney.«
    Zamorra überlegte. Zur Not kam er mit wenig Schlaf aus, weil er ein paar Tricks kannte, den Schlaf zeitlich zu reduzieren und danach trotzdem hellwach und ausgeruht zu sein; er durfte es nur nicht übertreiben und ständig durchführen. »Die Hotelsuche dauert nicht lange - gegen ein großzügiges Trinkgeld wird der Kellner sicher eine telefonische Reservierung in einem Haus seines Vertrauens vornehmen. Das heißt, in spätestens einer Stunde können wir in der Falle liegen.«
    »In der Falle?« staunte Shado.
    »Ein anderer Ausdruck für Bett«, erklärte Zamorra. »Gehört zu unserem europäischen Sprachgebrauch. Öffnen Sie uns gegen 21 Uhr die Tür?«
    Shado nickte. Er wies auf Teri. »Die Silbermondfrau weiß, wo ich wohne. Sie wird Sie zu mir bringen, denke ich.«
    »Ja, Shado, ich bin kein Taxi!« fuhr Teri auf. »Gib ihnen deine Adresse! Du gehst einfach davon aus, daß ich nichts Besseres zu tun hätte, als…«
    »Du hast nichts Besseres zu tun«, sagte Shado gelassen. »Also wirst du tun, was ich sage.«
    »Verflixt, ich bin nicht eine eurer Aborigine-Frauen, denen ihr Männer einfach Befehle erteilen könnt…«
    »Das«, stellte Shado fest, »ist eine überaus erfreuliche Erkenntnis. Als Yolngu-Frau müßtest du ganz anders denken und handeln, als du es tust. Oder du würdest…«
    »Von euch Männern verprügelt, wie?«
    »Ein Yolngu verprügelt keine Frau. Man würde dich ausstoßen. Das kommt einem Todesurteil gleich.«
    »Oh, wie liebensgewürzig«, bemerkte Teri.
    »So bin ich zu dir, zauberisches Weibchen. Du bringst diese beiden Menschen gegen 21 Uhr zu mir. Und jetzt werdet ihr mich entschuldigen - ich habe noch ein wenig zu tun. Einer von euch ist sicher so freundlich, die Rechnung zu begleichen.« Er erhob sich und verließ das Lokal, ohne sich

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