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0522 - Der Zombie-Macher

0522 - Der Zombie-Macher

Titel: 0522 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unheimliche Kontrollgeist erkannt haben, denn er ließ Duncan warten, bis es endlich wieder ein Lebenszeichen der drei Gesuchten gab: Einer von ihnen bestellte einen Imbiß aufs Zimmer.
    Und dann wurde Duncan trotzdem abgewimmelt.
    Von sich aus hätte er gern den Zweck seines Besuches herausposaunt. Aber das Unheimliche, das ihn in seiner Gewalt hatte, hinderte ihn daran. Vielleicht glaubte der Gegner, das sei so geheimnisvoll, daß die Leute nach dem Köder schnappen mußten.
    Aber sie ließen ihn kalt auflaufen.
    Er hoffte, daraufhin aus dem Bann entlassen zu werden. Aber sein unbekannter Kontrolleur tat ihm den Gefallen nicht. Er ließ ihn weiter abwarten. Gerade so, als habe er geahnt, daß sich schließlich doch noch jemand um Mel Duncan kümmern würde…
    ***
    Von außen deutete nichts darauf hin, welche Überraschungen in Shados Wohnung auf Besucher warteten. Teri Rheken und Zamorra tauchten auf dem Korridor aus dem zeitlosen Sprung auf. »Siebter Stock«, informierte die Druidin Zamorra. »Dort drüben, die Tür am Ende des Korridors. Ich warte unten.«
    »Und weshalb?«
    »Weil ich schlicht und ergreifend Shados Räuberhöhle nicht betreten will«, sagte sie nachdrücklich. »Wenn ich mich nicht irre, habe ich das heute schon einmal erwähnt. Ist es schon soweit, daß ich alles zwei- oder dreimal sagen muß, um ernst genommen zu werden?«
    Zamorra seufzte. »Ich verstehe dich nicht. Du entwickelst doch sonst keine solchen Aversionen. Außerdem bist du inkonsequent. Auf der einen Seite hältst du Kontakt mit Shado, verschleppst Nicole sogar zum Camp seines Volkes, weil du uns zeigen willst, wie seinesgleichen leben, und hier stellst du dich an…«
    »Bis später, Dämonenjäger.« Teri hob grüßend die Hand, tat einen Schritt und war per zeitlosem Sprung verschwunden.
    Zamorra näherte sich der harmlos aussehenden Wohnungstür. Einen Moment lang glaubte er sogar an einen schlechten Scherz der Silbermond-Druidin, weil an der Türklingel kein Name stand und sie ja nicht mit hereinkommen wollte. Vielleicht war es auf die leichten Verwirrungen zurückzuführen, die ihr in Verbindung mit Shado zu schaffen machten, daß sie Zamorra einen Streich spielte, vielleicht sogar ohne es zu wollen?
    Er preßte seinen Daumen auf den Klingelknopf.
    Es war, als hätte Shado unmittelbar hinter der Tür gestanden, um auf Zamorra zu warten, denn fast im gleichen Moment wurde die Tür von innen geöffnet. Vermutlich hatte der Aborigine mit feinem Gehör die Stimmen der Besucher im Korridor gehört - was bedeutete, daß die Schallisolierung dieses Hauses etwa so gut war wie die eines Schuhkartons. Andererseits hatte Zamorra keine Wohn-Geräusch-Kulisse aus den anderen Appartements vernommen, und er konnte sich nicht vorstellen, daß abends um 9 Uhr alle Hausbewohner ausgeflogen waren - oder bereits schliefen.
    »Immer herein, Zamorra«, sagte Shado. »Diese feige Hexe hat wohl gekniffen, wie? Fühlen Sie sich wie zu Hause.«
    Es war provozierend gemeint; Shado beobachtete Zamorra, während dieser sich umsah. Direkt hinter der Tür begann die Wohnung. Es gab keinen Vorraum, sondern nur ein großes Zimmer. Deutlich war zu erkennen, wo Zwischenwände entfernt worden waren. Nur eine einzige Tür führte in einen winzigen abgeteilten Raum -Bad und WC, wie Zamorra annahm. Das Zimmer war Wohnküche und Schlafraum in einem. Außer Herd, Spüle und Kühlschrank gab es kein Mobiliar. Die Wände waren nicht tapeziert, sondern bemalt - zum Fenster hin eine weite Sandebene und der berühmte Ayer’s Rock, der Felsgigant, der im Norden Australiens aus der Ebene ragte und das vermutlich am meisten fotografierte Motiv des Kontinents war. Den Aborigines galt er als Heiligtum. Die anderen Wände zeigten Waldlandschaft, und an den »Baumstämmen« waren keine Bilder aufgehängt, sondern selbstgefertigte Bumerangs, Schwirrhölzer, Speere, Schilde und Hölzer, die systematisch mit weißen Linien bemalt waren: die Umrisse von allerlei Tieren, und darin ihr Skelettbau. Die Kunst der Aborigines zeigte nicht das äußere Abbild, sondern das Innere des dargestellten Lebewesens…
    An drei der an die Wand gemalten »Bäume« waren buntbemalte menschliche Schädel befestigt, die erschreckend echt wirkten…
    Auf dem Boden waren Felle und Decken ausgebreitet, die Sitzgelegenheiten und Schlafstätte bildeten. Die Zimmerdecke war als Himmel bemalt und die Deckenlampe darin als »Sonne« integriert. An einer Schnur hing in Brusthöhe ein Telefon von der Decke

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