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0522 - Der Zombie-Macher

0522 - Der Zombie-Macher

Titel: 0522 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war ein geregelter Rhythmus, wie sie ihn im Château Montagne vorfanden, trotzdem vorzuziehen, aber zur Not ging es eben auch anders.
    Er küßte Nicole wach, stelle sich unter die Dusche, und während anschließend sie sich erfrischte, orderte er einen Mini-Imbiß aufs Zimmer. Wenig später tauchte auch Teri Rheken auf. Fast zeitgleich schlug das Zimmertelefon an. Nicole nahm das Gespräch entgegen und sah dann Zamorra fragend an. »Wir haben Besuch, Chef. Wartet schon seit ein paar Stunden unten in der Lobby. Kennt einer von euch«, sie sah Zamorra und Teri gleichermaßen fragend an, »einen Mel Duncan?«
    Synchrones Kopfschütteln. »Was will er?«
    »Hat er dem Concierge nicht verraten, aber er wartet noch immer. Was nun? In schätzungsweise zehn Minuten sollten wir zu Shado springen.«
    Zamorra seufzte. »Der Concierge mag diesen Gentleman doch mal ans Telefon winken«, schlug er vor. Nicole sprach schnell in den Hörer, wartete einen Moment und sagte dann: »Der Gentleman mag nicht.«
    Zamorra hob die Brauen. Während er das Amulett an die Halskette klickte und das Hemd zuknöpfte, sagte er schulterzuckend: »Dann mag Lucifuge Rofocale den Gentleman holen. Er soll später wiederkommen oder morgen, wenn er schon partout nicht verraten will, worum es geht. Dann kann’s nämlich nicht wichtig sein.«
    »Ich habe ein seltsames Gefühl dabei«, warf Teri ein. »Vielleicht ist es doch wichtiger, als wir denken.«
    »Kannst du dieses Gefühl definieren?« wollte Zamorra wissen. Aber die Silbermond-Druidin schüttelte stumm den Kopf.
    »Hat dieses seltsame Gefühl vielleicht mit der Wirkung zu tun, die Shado auf dich ausübt?« forschte Nicole.
    »Ich glaube, nicht«, sagte Teri. »Diese innere Verwirrtheit war immer anders als das, was ich jetzt spüre. Hinter diesem… äh… Gentleman steckt Gefahr.«
    »Für uns?«
    »Ich weiß es eben nicht!« gab Teri ungeduldig zurück. »Wenn ich es wüßte, würde ich es auch nicht vorenthalten. Ich müßte die Gedanken dieses Burschen lesen…«
    »Das werde ich übernehmen«, entschied Nicole. »Du springst mit Zamorra zu Shado, damit er nicht zu lange warten muß. Derweil nehme ich mir diesen abendlichen Besucher vor. Ich denke, wir treffen uns später wieder hier. Hat jemand Einwände?«
    »Mehrere«, brummte Zamorra. »Allein der möglichen Gefahr wegen. Aber da du sowieso nicht auf mich hören wirst…«
    Nicole grinste und stieß Teri an. »Wie er mich kennt… Aber ich werde dafür sorgen, daß wir nicht ohne Zeugen sind. Dann kann dieser Fremde mich nicht einfach so umbringen.«
    »Vielleicht ist’s ein Dämon«, hüstelte Zamorra. »Dann wird er die Zeugen gleich mit umbringen.«
    Nicole winkte ab. »Seht zu, daß ihr zu Shado kommt, und bestellt ihm Grüße von mir. Bisher bin ich schließlich noch mit jeder Bedrohung fertig geworden!«
    Sie ging zur Zimmertür und trat auf den Hotelkorridor hinaus. Wie mochte der Mann reagieren, wenn er statt Zamorra Nicole vor sich sah? Würde er sein Anliegen dann immer noch für wichtig erachten?
    Wenn nicht - war es eine Falle…
    ***
    Mel Duncan war nahe daran, zu verzweifeln. Mittlerweile wußte er, daß er nicht wirklich hatte fliehen können. Er befand sich immer noch in Gefangenschaft des Unbekannten -allerdings in einer geistigen Gefangenschaft. Etwas Unbegreifliches zwang ihn, zu handeln, wie er es aus freien Stücken niemals getan hätte.
    Daß er dieses Dilemma erkannte, machte die Sache nur noch schlimmer.
    Es war grundfalsch, was er tat, aber er kam nicht dagegen an. Er wußte jetzt, daß es keine logischen Überlegungen gewesen waren, die ihn vom Weg zur Polizei abgehalten hatten. Es war der fremde Zwang, der ihn beherrschte. Der gleiche Zwang, der ihn jenem Taxi hatte folgen lassen. Über das Kennzeichen hatte er herausgefunden, zu welchem Hotel es den Mann und die beiden Frauen gebracht hatte, und der Zwang ließ ihn dort auf sie warten. Der Concierge hatte sich stundenlang geweigert, im Zimmer anzurufen, weil die Gäste ihm aufgetragen hatten, daß sie bis mindestens 20 Uhr auf keinen Fall gestört werden wollten - nicht einmal durch eine Naturkata-Strophe. Und immer wieder hatte der Mann sich vergewissert, daß Duncan nicht einfach zu den Lifts oder der Treppe schlich und seine Zielpersonen unangemeldet störte. Andererseits wußte Duncan ja auch nicht, in welchen Zimmern sie abgestiegen waren; er hätte praktisch das ganze Hotel absuchen müssen. Daß ein solches Unterfangen sinnlos war, mußte selbst der

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