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0522 - Die Spur des Rächers

Titel: 0522 - Die Spur des Rächers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anzüge überstreiften und sich laut unterhielten. Es war eine akustische Hölle, und vor lauter dünnen Armen sah er nicht genau, was vorging.
    Dann fühlte er wieder diesen Schock.
    Als ob eine furchtbare, unsichtbare Faust ihn voll träfe. Er taumelte, krachte gegen die Wand, schlug mit der Schulter gegen den klappernden, halbleeren Köcher, und noch bevor sein Körper den Boden berührte, war er wieder bei Bewußtsein.
    Er blinzelte, richtete sich auf und atmete tief durch.
    Transition!" stöhnte er.
    Dann weiteten sich seine Augen, und er sah durch den Spalt der massiven Tür auf die Bildschirme. Die Sterne waren verschwunden. Ein milchig trübes Leuchten, das von verschiedenen, dicht beieinanderstehenden Lichtquellen stammte, flutete durch den Äther. Der Schwarm war ebenso verschwunden wie die Sterne, und einmal sah Sandal so etwas wie einen riesigen Hohlspiegel in weiter Ferne aufblitzen.
    „Ich bin im Schwarm!" schrie er gellend.
    Er war im Schwarm.
    Gleichzeitig richteten einige der Fremden die Waffen nach oben und feuerten. Ätzender Rauch stieg auf. Mehr und mehr von ihnen hüllten sich in iene silbrig schimmernden Anzüge, die aussahen wie die Raumanzüge der Terraner, nur unendlich viel fremder. Sandal sah sich blitzschnell um, entdeckte einen kleinen, in massives Metall eingebauten Bildschirm in der Schleuse, und schloß die dicke Schleuseninnentür. Dann tastete er sich die Wand entlang und schaltete den Bildschirm an. Sofort erschien das Bild.
    Es zeigte einen näherkommenden Planeten.
    Die Geräuschkulisse wurde fast völlig abgeschnitten, Sandal hörte nur noch die dumpfen Geräusche der wie wild arbeitenden Maschinen, und dann die hämmernden Töne, mit denen die Wesen im oberen Schiffsteil versuchten sich aus ihrer drohenden Lage des Ein geschlossenseins zu befreien. Hin und wieder donnerte ein Schuß aus eine der schweren Waffen der großen Fremden.
    „Welch ein Wahnsinn!" keuchte er.
    Dies war kein Kampf mehr; dies waren Ausschnitte aus alten Sagen, aus den Erzählungen eines wahnsinnigen Barden. Es war wie eine Schlacht der Götter auf Exota Alpha, und wenn Atlan dies miterlebt hätte, würde er ihm zugestimmt haben. Aber er war jetzt innerhalb des Schwarms, innerhalb der Schirme, von denen die Terraner sehr oft gesprochen hatten.
    Sandal drückte einen zweiten Knopf, und wieder wechselte das Bild. Er sah in den großen Vorraum der Schleuse hinein. Dort tobte bereits der Kampf der Großen gegen jene, die größer wurden.
    Ein unbarmherziger Kampf.
    Wieder einmal drängte sich Sandal der Vergleich mit gewissen Tieren auf, oder mit Robotern, die nur die Dinge taten, die die Natur oder das Programm ihnen vorschrieb. Die Fremden, die durch das Einschalten des Weckgerätes erwacht und gewachsen waren, handelten so, wie es ihnen die Erhaltung der Art vorschrieb; sie wollten überleben, und da die von oben nachdrückende Masse der Wachsenden ihr Leben bedrohten, feuerten sie auf ihre eigenen Artgenossen.
    Das kleine Raumschiff war blitzartig in eine Transition gegangen, hatte die Schirme des Schwarms durchstoßen und befand sich jetzt innerhalb eines milchigen Dämmerscheins.
    Sandal spürte schon jetzt keine Kopfschmerzen mehr; er hatte sich bereits an die Transitionsschocks gewöhnt. Mit dröhnenden Maschinen und voller Kraft raste das Schiff, als wisse seine Automatik, was im Inneren des Diskuskörpers vor sich ging, auf einen blau und weiß leuchten den Planeten zu. Sandal drückte einen anderen Knopf, und das Bild zeigte die Annäherung an diese Welt.
    „Ich lande auf einem Planeten... dort werde ich richtig kämpfen können!" murmelte er zufrieden.
    Ein Gedanke vertrieb den anderen; alles, was für Sandal zur unmittelbaren Vergangenheit zählte, schien sehr schnell vergessen zu sein. Außer seinem Vorsatz, seine Eltern und die Vernichtung von Burg Crater zu rächen. Aber er war, ohne es zu wollen, einen riesigen Schritt in seinem Plan weitergekommen.
    Die Maschinen brüllten auf.
    Eine neue Transition, und diesmal vertrug Sandal sie anstandslos. Er fühlte nur ein kurzes, schmerzendes Ziehen im Hinterkopf.
    Aus der kleinen runden Fläche des weißblauen Planeten war plötzlich die Landschaft geworden; auch dieses Bild kannte Sandal. Er hatte ja mit Atlan zusammen den Planeten Rorvic angeflogen, und zwanzig Minuten, nachdem die Landschaft so ausgesehen hatte - Land, geheimnisvoll unter treibenden weißen Wolken versteckt - ,war die Landung erfolgt. Vermutlich hatte die Automatik des Schiffes

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