0523 - Die Planetenräuber
Temperaturen 18 Grad Minus. Am Äquator stiegen sie bis auf Null Grad an, so daß dort Pflanzenwuchs und sonstiges Leben möglich war.
Im Augenblick entfernte sich SV-I wieder von seiner Sonne.
Der lange Winter begann.
„Dort, am Fuß der Gletscher ist eisfreies Gelände!" Kasom deutete nach vorn. „Vegetation ist ebenfalls vorhanden, und gute Versteckmöglichkeiten. Achtung - wir landen!"
Die Space-Jet raste auf das bezeichnete Gelände zu.
Ras Tschubai konnte dicht bei dem winzigen Buschwald noch eine Bewegung erkennen, aber ehe er etwas sagen konnte, setzte das kleine Raumschiff auf.
Der Riesengletscher nahm ihnen jede Sicht nach Norden.
Im Süden war der Wald, davor eine steinige Ebene ...
4.
„Da hat sich etwas bewegt!" Endlich kam Ras dazu, den anderen seine Beobachtung mitzuteilen. „Ich konnte es aber nicht genau erkennen."
„Vielleicht ein Tier", vermutete Kasom. „Es gibt Pflanzen also wird es auch Tiere geben. Wir bleiben vorerst in der Space-Jet."
Gucky stand auf, kam zu Kasom und stemmte die Fäuste in die Hüften.
„Gestattest du eine bescheidene Frage, Großer?"
Kasom nickte.
„Gern, Kleiner", sagte er friedlich.
Gucky holte tief Luft.
„Wer ist eigentlich Chef des Unternehmens? Du oder ich?"
„Du", gab Kasom zu. „Aber ich bin Kommandant und Pilot der Space-Jet. Das scheinst du wohl vergessen zu haben. Und damit bestimme ich, wann und ob wir - das Schiff verlassen, ist das klar?"
Gucky ließ die Luft wieder aus den Lungen.
„Na, gut, von mir aus ist das klar. Aber da draußen ...", er zeigte auf den Gletscher und die Steinebene „... da draußen, da habe ich zu bestimmen! Ist das auch klar?"
Ras nahm seinen Arm „Nun hör schon auf damit, Gucky! Es ist doch völlig egal, wer hier die Befehle gibt:.Die Hauptsache ist doch schließlich, wir erreichen unser Ziel nämlich die Aufnahme in den Schwarm.
Kasom hat recht: wir können jetzt nicht einfach das Schiff verlassen, ohne daß wir wissen, was uns da draußen erwartet.
Kannst du keine telepathischen Kontakte herstellen?"
Gucky ließ sich ablenken „Es sind welche vorhanden, aber ich habe nicht darauf geachtet „ „Dann hol das mal nach!" riet Kasom.
Gucky warf ihm einen bitterbösen Blick zu und zog sich in eine Ecke der relativ geräumigen Kommandokabine zurück.
Saedelaere kümmerte sich um die Nahortung. Draußen war Tag. Die Sonne spendete nicht nur wenig Wärme sondern auch wenig Licht. Obwohl nach Ortszeit Mittag sein mußte, war es nur dämmerig, lediglich die Albedo des Gletschers erhellte die eintönige Landschaft, in der die Space-Jet gelandet war.
Seltsamerweise hörten Eis und Schnee unmittelbar auf dem Plateau auf. Saedelaere vermutete eine starke unterirdische vulkanische Tätigkeit, von der die steinige Oberfläche erwärmt wurde.
„Das erleichtert natürlich die Entwicklung intelligenten Lebens", stellte Ras fest. „In eventuell vorhandenen Felshöhlen werden erträgliche Temperaturen herrschen."
„Intelligentes Leben in Höhlen?" Gucky schnaubte verächMich.
„Ihr habt merkwürdige - Vorstellungen!"
„Schon Gedankenimpulse?" fragte Saedelaere anzüglich.
Gucky schwieg wütend.
Kasom beobachtete den nahen Wald. Einige der Bäume waren wesentlich höher, als er sie - vorher von der Luft her geschätzt hatte. Es gab welche, deren farnähnliche Wipfel fast zwanzig Meter hoch über dem Plateau schwebten. Die knorrigen Stämme waren in einer seltsam gleichmäßigen Weise, fast in der Art eines Korkenziehers, gerillt. Kasom konnte sich nicht vorstellen, wozu das gut sein sollte, aber als er den nächststehenden Baum eine Zeitlang beobachtete, erfuhr er es.
Der Baum schraubte sich unendlich langsam in den Boden hinein.
Einen Augenblick lang glaubte Kasom, einer Täuschung zum Opfer gefallen zu sein, aber dann war er sich seiner Sache sicher. Der Windung seiner Längsrillen folgend, versank der Baum allmählich im Boden. Immer tiefer sank der Wipfel, wobei sich die Zweige zusammenzufalten begannen, ähnlich wie bei einem Schirm.
Die Bäume suchten Schutz in der warmen Erde. Statt ihre Blätter im Winter zu verlieren, zogen sie sich in den warmen Boden zurück.
„Wollt ihr mal sehen, wie ein Wald verschwindet?" fragte Kasom die anderen und zeigte ihnen das Naturwunder. „Das Leben hat sich den extremen Bedingungen angepaßt, wie überall und auf allen Welten. Sie könnten auf der Erde nicht existieren, diese Bäume. Oder sie müßten sich umstellen."
Gucky kam aus seiner
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