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0523 - Die Planetenräuber

Titel: 0523 - Die Planetenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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teleportierte.
     
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    Das Leben auf der Eiswelt war hart primitiv und gefährlich.
    Jäger, so wurde er von seinen Stammesgenossen genannt, gehörte nicht zur seßhaften Sorte. Der Ausbau von Höhlen und das Aufziehen der Kinder lag ihm nicht. Er streifte viel lieber draußen in der harten Wildnis umher, spürte das eßbare Wild auf, erlegte es und brachte es in die Dörfer der Sippen.
    Diese Dörfer waren immer dort angelegt worden, wo die Gletscher aufhörten und der warme Fels begann Selbst im Winter war hier der Boden eis - und schneefrei, wenn die Lufttemperatur auch erheblich sank. Die Vosgos wohnten in Naturhöhlen oder in solchen, die sie selbst künstlich bauten.
    Meist in Felswänden, damit das Schmelzwasser sie nicht überschwemmte, aber in manchen Gegenden entstanden schon erste Häuser aus Stein und Holz.
    In diesem Herbst war Jäger weit nach Norden vorgedrungen.
    Hinter den ewigen Gletschern und eisbedeckten Bergen vermutete er fruchtbares und warmes Land. Eine alte Sage berichtete davon, aber viele wagemutige Vosgos, die nach Norden vorgedrungen waren, waren nie zurückgekehrt. Für immer blieben sie in den unbekannten Regionen des Nordens verschollen, und die wenigen, denen die Rückkehr gelang, berichteten von unendlichen Weiten, von ewigem Schnee und Eis, wo kein Hälmchen gedieh und kein Tier lebte.
    Den Süden kannte Jäger gut. Das war sein Jagdgebiet. Oft hielt er sich monatelang in den warmen Felsebenen auf, wo es genug Mulden mit einer Humusschicht gab, wo Pflanzen und Tiere existierten. Die Schmelzwasser des Nordens hatten Flüsse und sogar einige Seen entstehen lassen, in denen es von Fischen nur so wimmelte.
    Trotzdem hatte Jäger die Neugier geplagt, und so kam es, daß er nach Norden zog. Er nahm sich genügend Vorräte und auch einen Kanister Öl mit, um weder zu verhungern noch zu erfrieren.
    Der Aufstieg war schwer gewesen, aber dann stand er endlich zwei Monate vor Beginn des Winters auf dem eisigen Gipfelkarnm. Der Blick nach Norden war frei bis zum Horizont. Er sah Hunderte von schneebedeckten Gipfeln, weitere Gletscher, weiße Täler - und keinen einzigen Baum Die Berichte schienen zu stimmen, aber er glaubte ihnen nicht so recht. Keine Sage war ohne realen Hintergrund entstanden, und wenn sie von grünem Land im Norden berichtete, dann mußte es dieses grüne Land auch geben.
    Er begann mit dem Abstieg und erreichte ein breites Tal, das genau nach Norden führte Die Temperatur lag bei zehn Grad unter Null, aber natürlich besaßen die Vosgos andere Meßeinheiten. Das Eis war hart und fest. Spalten gab es nicht viel, so daß Jäger gut vorankam. Bei Einbruch der Nacht hatte er fast zwanzig Kilometer zurückgelegt.
    Unter einer überhängenden Eiswand richtete er sich sein Nachtlager. Es gelang ihm, Feuer zu machen. Das Öl in der Blechdose brannte gut und gab Wärme. Der aufsteigende Rauch färbte das Eis grau. Jäger aß ein wenig von seinen Vorräten, mit denen er sparsam umgehen mußte. Es sah nicht so aus, als gäbe es in dieser Wildnis Riseln oder Fercheln, deren Fleisch besonders schmackhaft war.
    In der Nacht fror er, aber bereits in der zweiten hatte er sich so umgestellt daß er tief und fest schlief. Vor ihm iag eine Gebirgskette, die er überqueren mußte. Er wollte wissen, was dahinter lag.
    Zwei weitere Tage benötigte er, um den Gipfelkamm zu erreichen, und als er nach Norden blickte, hatte sich das Bild nicht verändert. Im Gegenteil, ihm war so, als würden die Berge noch höher.
    Er stand auf einem Plateau, fast dreitausend Meter über den vereisten Tälern. Der Himmel war grau und verhangen, es würde wohl bald wieder schneien. Ziemlich tief im Norden war ein rötlicher Fleck - die Sonne.
    Jäger begann zum ersten Mal ernsthaft darüber nachzudenken, ob sich der Weitermarsch lohnte. Lebensmittel und Öl hatte er noch für zwei bis drei Wochen, wenn er sparsam damit umging.
    Also würde er ohne größeres Risiko noch eine Woche nach Norden vordringen können, ehe er umkehrte. Er würde dem Tal folgen, das nun unter ihm lag und genau nach Norden führte. In etwa zehn Kilometern Entfernung machte sein Verlauf einen scharfen Bogen nach rechts und endete vor einer fast senkrecht abfallenden Eiswand. Was dahinter lag, konnte Jäger nicht erkennen.
    Er begann den Abstieg, und als es dunkelte. stand er im Tal.
    Er stolperte über den steifgefrorenen Leichnam eines Vosgos, der hier schon Monate oder auch Jahre liegen mochte. Längst schon wäre er vom Schnee begraben

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