Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0523 - Die Planetenräuber

Titel: 0523 - Die Planetenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
worden, hätte er nicht gut geschützt hinter einer Felsbarriere gelegen. Wahrscheinlich hatte er hier Schutz gesucht und war dann verhungert und erfroren.
    Jäger beschloß, den Toten liegenzulassen. Aber er durchsuchte seine Taschen, und da fand er etwas sehr Merkwürdiges.
    Erdkrumen!
    Eine Handvoll Erde war in der rechten Tasche, die der tote Vosgo an einem Gürtel am Körper trug. Längst verdorrte Pflanzenreste waren in dieser Erde. Das war alles. Die linke Tasche war leer.
    Jägers Gehirn begann zu arbeiten. Ihm war klar, daß der wagemutige Vosgo die Erde nicht vom Süden mitgebracht haben konnte. Warurn auch? Warum sollte er Erde mit nach Norden nehmen? Wenn er sie überhaupt irgendwo gefunden hatte, dann im Norden. Er wollte sie als Beweis mitbringen, und auch die Pflanzen, die inzwischen verdorrt waren.
    Jäger richtete sich auf und sah nach Norden. Von dort mußte der Tote gekommen sein. Längst hatten Schnee und Eis seine Spuren verwischt, aber vielleicht gab es andere Hinweise. Er würde sie finden.
    Ohne sich weiter aufzuhalten, marschierte er weiter. Er mußte noch einen geschützten Platz zum Übernachten finden, ehe es ganz dunkel war.
    Am Mittag des übernächsten Tages stand er vor der senkrechten Eiswand und suchte nach einem Aufstieg. Das Tal endete hier, und die Wand war zu glatt, um den geringsten Halt zu bieten. Rechts und links hingegen war das Eis unregelmäßiger und nicht so eben. Doch auch hier würde es schwierig sein, ohne Ausrüstung emporzuklettern. Jäger probierte es trotzdem, denn noch blieben ihm einige Stunden, ehe die Nacht anbrach.
    Er schaffte es nicht ganz, denn knapp hundert Meter, so schätzte er, unter dem Grat mußte er aufgeben. Es war dunkel geworden, und er konnte froh sein, einen sicheren Platz zum Übernachten gefunden zu haben. Eine Eishöhle nahm ihn auf, und nachdem er sein Ölfeuer entzündet hatte, fühlte er sich bald behaglich. Morgen würde er den Gipfel erreichen und dann würde es sich herausstellen ob seine Vermutungen stimmten.
    Wenn nicht, würde er morgen den Rückmarsch antreten.
    In dieser Nacht schlief er besonders gut, obwohl er Öl sparte und das wärmende Feuer löschte. Aber Jäger war Entbehrungen und Kälte gewohnt.
    Als es zu dämmern begann, machte er sich ohne Frühstück auf den Weg. Obwohl es noch hundert Meter bis zum Gipfelkamm waren, sah er den Nebel der über ihm dahinzog und aus dem hinter der Wand gelegenen Gebiet kommen mußte. Nebel und Wolken waren immer ein Zeichen für Wärme, wußte Jäger nur zu gut.
    Eis schmolz, Wasser entstand, und wenn es warm war verdampfte das Wasser - es gab Nebel und Wolken.
    Endlich erreichte er den Kamm über der Eiswand. Er war breit und gut begehbar. Dann fiel das Gelände wieder ab. Die weißen Wolken lagen unter ihm, und nur ab und zu riß der Wind einige Fetzen mit sich und entführte sie in größere Höhen, wo sie langsam davontrieben, nach Süden.
    Der Weg wurde steiler. Das Wolkenmeer war begrenzt und hatte die Form einer runden Scheibe, die wie der Deckel auf einem Topf wirkte. Der Topf so ahnte Jäger, war das Tal. Er mußte die Wolkendecke durchstoßen, um hineinzugelangen, und wenn der Abstieg nicht steiler wurde, gab es keine Schwierigkeiten.
    Bald konnte er keine drei Schritte weit mehr sehen, aber dann, von einem Meter zum anderen waren die Wolken über ihm. Wie ein giattes Dach trennten sie ihn von der übrigen Welt.
    Jäger blieb stehen, von dem Anblick der sich ihm bot. total überwältigt.
    Das grüne Tal - er hatte es gefunden!
    Es lag vor ihm, eingebettet in eisfreie Felswände, deren Gipfel sich in der Wolkendecke verloren, die das Tal schützend einhüllten. Ein kleiner, fast runder See lag in der Mitte, von Wiesen und Wäldern umrandet. Mehrere Bäche mündeten in ihn, aber es gab keinen sichtbaren Abfluß. Jägers Vermutung, daß dieser Abfluß unterirdisch war und die trennende Eiswand gebildet hatte, schien sich zu bestätigen.
    Es war warm, und er begann zu schwitzen.
    Aber es war nicht nur die Wärme, die ihn schwitzen ließ, es war die Aufregung und das Glücksgefühl, das ihn überkam. Er hatte das Paradies inmitten der unbewohnbaren Eiswüste gefunden!
    Langsam ging er weiter. In der gegenüberliegenden Felswand erkannte er Höhleneingänge, Dutzende und alle nebeneinander.
    Von der Talsohle aus mußten sie leicht zu erreichen sein - ideal für ein Dorf, das Jäger hier zu gründen gedachte. Hier war man sicher vor den Überfällen der räuberischen Süd-Vosgos, die

Weitere Kostenlose Bücher