0523 - Die Planetenräuber
zehn Meter über dem Felsboden lagen und die Wände glatt waren, konnten sie von einem eventuellen Angreifer kaum ohne Hilfsmittel erreicht werden.
Überall in den - Höhlen erschienen neugierige Vosgos, um die seltsamen Besucher zu bestaunen. Nicht nur, daß alle drei Fremden anders aussahen als die Vosgos, sie unterschieden sich auch selbst untereinander in beträchtlichem Maße.
Der Anführer hielt eine kurze Ansprache, in der er die Besucher als „Freunde, die von den Sternen kommen" vorstellte. Die Vosgos bewiesen damit eine ethische Einstellung zum kosmischen Geschehen, wie sie die irdische Menschheit über Jahrtausende - hinweg nicht hatte finden können. Selbst als der Mensch gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts die Raumfahrt entwickelte und auf dem Mond landete, war er noch immer davon überzeugt, das intelligenteste Lebewesen der Schöpfung zu sein, obwohl er im Grunde genommen seine Existenz einem Zufall zu verdanken hatte und andere Völker die Raumfahrt bereits seit Jahrtausenden kannten und betrieben.
Die Vosgos kamen herbei, um ihre Gäste zu begrüßen.
Das alles geschah mit einer Selbstverständlichkeit, die unsere Freunde in Erstaunen versetzen mußte. Bis vor wenigen Minuten hatte es noch keinen Vosgo gegeben der von der Existenz anderer Planeten überhaupt nur etwas ahnte.
Gucky kam bald in sein Element aber auch in die Klemme.
Die dreimal so großen Vosgo - Frauen nahmen sich seiner an und behandelten ihn wie einen Teddybären, den man Kindern zum Spielen gegeben hatte. Mit unglaublicher Geschicklichkeit kamen sie die Leitern heruntergeturnt stürmten zu dem verdutzten Mausbiber der keine bösen Absichten in ihren Gedanken las, stürzten sich auf ihn und begruben ihn fast unter sich. Jede wollte ihn für sich haben, jede wollte ihn liebkosen und streicheln.
Kasom und Alaska hüteten sich, etwas zur Befreiung Guckys zu unternehmen, um keine Mißverständnisse hervorzurufen.
Der Mausbiber würde sich schon selbst helfen können, wenn er in Gefahr geriet, erdrückt zu werden. Er brauchte nur zu teleportieren, um sich in Sicherheit zu bringen.
Aber Gucky dachte gar nicht daran.
Wenn er auch einige blaue Flecke davontrug, so brachte er es doch nicht über sein Herz, die von Liebe überströmenden Bärinnen zu enttäuschen. Alaska - glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, als er nach dem Ablassen des ersten Begeisterungssturmes ein zufriedenes und glückliches Schnurren hörte, das zweifellos von Gucky stammte. Seine Liebhaberinnen waren auch nicht mehr so grob wie am Anfang. Sie mochten eingesehen haben, daß der kleine Mausbiber Zärtlichkeit, aber keine gebrochenen Knochen haben wollte. Sie einigten sich, und so kam jede in den Genuß, Gucky kraulen zu dürfen.
Kasom und Alaska unterhielten sich inzwischen mit den Vosgos. Der Anführer, einfach „Alter Herr" genannt erklärte ihnen alles, was sie wissen wollten. Dann versuchten die beiden Freunde, den Vosgos zu erklären, warum sie gekommen waren.
Aber wenn die Eisbären auch intelligent genannt werden konnten, die drohende Gefahr begriffen sie nicht. Sie konnten sie sich nicht vorstellen. Ihnen lag die Gefahr der drohenden Überfälle durch die SüdVosgos viel mehr am Herzen. In den letzten Tagen waren die ersten Späher bereits ganz in der Nähe bemerkt worden. Man hatte schon Wachen aufgestellt, die das Auftauchen des Haupttrupps sofort melden würden.
Kasom beruhigte den Alten Herrn: „Wir werden euch helfen, sie in die Flucht zu schlagen.
Sie werden nicht mehr zurückkehren, wenn sie versuchen sollten, euch anzugreifen."
„Sie wollen unsere Wintervorräte weil sie selbst zu faul sind, das Wild zu jagen und Vorräte anzulegen Sie wollen uns töten und auffressen. denn sie sind Kannibalen. Es sind schlechte Vosgos."
„Wir helfen euch", versprach Kasom noch einmal.
„Ihr werdet müde sein, ich werde euch eure Höhlen zeigen."
„Wir schlafen lieber im Schiff, damit wir euch im Falle eines Überfalls schneller und besser helfen können." Kasom überlegte, was er - den Vosgo noch fragen wollte. Dann fiel es ihm wieder ein. „Was ist mit den ‘Weisen aus den Bergen’? Wer sind sie?"
„Wir kennen sie nicht, aber wir wissen, daß es in den ewigen Eisbergen ein warmes, grünes Tal geben muß. In ihm leben die Weisen."
„Woher wißt ihr dann, daß sie weise sind?"
Hätten sie sonst das Tal gefunden, das wir nicht kennen?"
Kasom sah ein, daß er gegen diese umwerfende Logik nichts ausrichten konnte. Er beschloß, sich das
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