0523 - Die Planetenräuber
sagenhafte Tal in den nächsten Tagen einmal anzusehen. Mit höflichen Worten bat er für heute um den Abschied und um die Erlaubnis, zum Schiff zurückkehren zu dürfen. Er versprach, beim geringsten Zeichen der Gefahr sofort mit seinen Freunden zur Stelle zu sein.
Als sie gehen wollten, wurden sie durch Gucky aufgehalten.
Der Mausbiber - lag lang ausgestreckt auf dem grasigen Boden, alle viere weit von sich gestreckt. Fünf oder sechs Vosgo - Frauen bemühten sich um ihn. Die eine strich ihm durch die Kopfhaare, eine andere hatte ihm den oberen Teil des Kampfanzuges ausgezogen und kraulte sein Nackenfell, während zwei mit seinen Armen beschäftigt waren. Sie hatten schnell bemerkt, wie gern er das hatte. Alaska befürchtete, daß Gucky sehr bald den ganzen Anzug verlieren würde, aber das war seine angelegenheit.
„Kommst du mit? Wir schlafen im Schiff."
Ich komme später nach, Freunde. Ich kann doch die lieben, süßen Bärchen nicht enttäuschen."
Die Bärchen wiegen zehnmal soviel wie du", erinnerte ihn Alaska. „Wenn Rhodan und Bully von der Geschichte erfahren, kriegen sie Schreikrämpfe. Willst du das riskieren?"
„Ist mir egal", erwiderte Gucky patzig. „Ich opfere mich für die Völkerverständigung und ...
„... und tust es sehr gern und zu deinem eigenen Vorteil!"
Alaska lachte. „Von uns aus kannst du ja bleiben, aber laß dich gelegentlich mal wieder im Schiff sehen. Die Vosgos befürchten einen Angriff der Kannibalen. Wenn die dich erwischen, braten sie dich am Spieß."
„Blödsinn!" sagte Gucky und schaltete - den Translator wieder ein, damit sein Geschnurre richtig übersetzt wurde.
Alaska schüttelte den Kopf und folgte Kasom, der schon vorangegangen war.
Die Kannibalen griffen in dieser Nacht nicht an, aber auch Gucky kehrte nicht ins Schiff zurück.
Er schlief bei seinen neuen Freunden, den Vosgos.
5.
Am anderen Tag brachte der Jagdtrupp reiche Beute mit.
Kasom und Alaska sahen interessiert zu, wie die Tiere fachgerecht zerlegt und dann im Eis des nahen Gletschers deponiert wurden. Einen besseren Kühlschrank konnte man sich nicht vorstellen. Der Alte Herr erklärte dazu: Natürlich könnten wir auch im Winter auf die Jagd gehen, aber da haben wir genug damit zu tun, auf die räüberischen Kannibalen zu achten, die dann auf der Wanderschaft sind.
Darum jagen wir im Sommer und kämpfen im Winter."
Das war einleuchtend.
Ras Tschubai hatte nun ebenfalls das Schiff verlassen und war den Vosgos vorgestellt worden. Seine erste Frage galt Gucky, der schließlich aus einer der Höhlen stolziert kam, zu Ras ging und diesem seinen Kampfanzug über den Arm legte.
„Den brauche ich nicht mehr - wenigstens vorerst nicht", versicherte er treuherzig. „Ich habe mich an die Temperaturen gewöhnt."
Ras sah den Mausbiber kopfschüttelnd an.
„Ich glaube, mit der Zeit wirst du selbst ein Vosgo, die laufen auch nur mit ihrem Fell bekleidet herum. Du fühlst dich wohl bei ihnen, nehme ich an."
„Das tue ich, mein Lieber. Nette Burschen, die süßen Bärchen."
„Bärchen!" Rss betrachtete den Kampfanzug. „Warum bringst du ihn nicht selbst zurück?"
„Tu mir den Gefallen, ich habe eine Verabredung" eröffnete ihm der Mausbiber und verschwand spornstreichs in der nächsten Höhle.
Ras tat ihm den Gefallen.
Gegen Mittag kam einer der Späher ins Höhlendorf. Aufgeregt berichtete er, daß ein Trupp von zwanzig Süd-Vosgos im Anmarsch sei.
Der Alte Herr blieb ruhig. Zu seinen Gästen bemerkte er: „Sie greifen niemals am Tage an. Erst wenn die Sonne aufgeht, beginnt die Gefahr. Mit zwanzig solchen Wilden werden wir schon fertig werden, wenn wir gewarnt sind. Unser Dorf wurde schon von hundert angegriffen, und wir konnten sie besiegen."
Kasom hatte auch keine Sorgen. Zwar mußte er nun seinen geplanten Erkundungsflug zum grünen Tal verschieben, aber das bereitete ihm weniger Kummer. Wenn ihm etwas Kummer bereitete, dann waren es die letzten Meldungen von der GOOD HOPE, die Ras inzwischen aufgefangen hatte.
Das Schiff stand vor dem Kopf des Schwarms und nahm immer wieder neue und ergänzende Ortungsmessungen vor.
Die INTERSOLAR unterstützte die Techniker dabei mit ihrer Riesenpositronik. Unverändert drang der Schwarm weiter mit halber Lichtgeschwindigkeit vor und näherte sich bedrohlich dem System Import-I und damit dem Eisplaneten SV-I Noch zwei Tage, höchstens drei ...
Nach Kasoms Meinung war die Frist zu kurz, sich auf das Ereignis vorzübereiten, ein geeignetes
Weitere Kostenlose Bücher