0523 - Julies schöne Zombie-Schwester
auch.«
Julie schaute einmal Suko an, dann mich und wechselte abermals den Blick. »Ihr… ihr sprecht so, als hättet ihr einen der Männer erkannt. Stimmt das?«
»Ja«, sagte ich.
»Wer war es denn?«
Die Antwort gab Suko. »Kommissar Will Mallmann, ein deutscher Kollege.«
»Nein«, erwiderte Julie. »Den kenne ich nicht. Tut mir leid. Ich habe den Namen zum erstenmal gehört.«
»Aber du kennst das Mädchen?«
Sie hob die Schultern. »Suko, ich weiß es nicht. Ich müßte sie eigentlich kennen, obwohl sie mir fremd ist. Zwischen uns gibt es eine Gemeinsamkeit. Sie hat es geschafft, mich zu finden.« Julie nickte. »Ja, so kommt es mir vor. Als hätte sie mich lange gesucht und endlich gefunden. Schon die ganzen Jahre über.«
»Dann hast du die Verbindung früher auch gespürt?« fragte ich.
»Kann sein.«
»In welch einem deiner Leben?«
»Eigentlich immer. Das heißt, in jedem.« Sie stöhnte auf und schlug die Hände vor ihr Gesicht. »Das ist alles so schwierig geworden, John. Ich dachte, es wäre vorbei.«
»Ja, das haben wir auch gedacht«, gab ich zu und wandte mich an Suko »Ich frage mich nur, was Will Mallmann mit der Sache zu tun hat? Wie kommt er da hinein?«
»Du mußt ihn fragen.«
»Mehr noch, Suko. Wir sollten vielleicht nach Deutschland fliegen und Julie mitnehmen. Irgendwo müssen wir die Verbindungslinie zwischen ihr und diesem unbekannten Mädchen finden.«
»Ich weiß genau«, flüsterte Julie, »daß es so etwas gibt. Und ich habe Angst vor ihr.«
»Das brauchst du nicht.«
»Doch, John. Irgendwas stimmt nicht. Die drei Hexen sind vernichtet, dafür ist etwas anderes gekommen. Es hat sich in meine Gedanken gedrängt. Ich kann praktisch an nichts mehr denken. Immer nur an diese unbekannte Frau, die mir so fremd ist und doch gleichzeitig so nahe. Ich spüre, daß wir viel gemeinsam haben.«
Für uns gab es keinen Grund, dem Mädchen nicht zu glauben.
Was Julie bisher gesagt hatte, war stets eingetroffen. Immer hatte sie die richtige Entscheidung gefällt. Ich glaubte fest daran, daß es auch in diesem Fall nicht anders sein würde.
»Einen Namen hat sie dir nie genannt?«
»Nein. Ich glaube aber zu wissen, wie sie heißt. Vorhin habe ich es erfahren. Es war plötzlich da, verstehst du? Wie aus der Tiefe hervorgeholt.« Wieder redete Julie sehr erwachsen, und sie dachte auch über den Namen der Fremden nach.
Suko stand auf und holte uns die Getränke vom Eßtisch. Als er sie abstellte, da wußte Julie Bescheid.
»Janine!« sagte sie schnell. »Ja, dieses Mädchen heißt Janine. So hat sie sich genannt.«
Ich schaute auf Suko, und er hob die Schultern. »Tut mir leid, John, den Namen Janine kenne ich zwar, doch nicht im Zusammenhang mit Julie. Ich bin da überfordert.«
Mir erging es ebenso. »Hatte diese Janine«, so fragte ich weiter, »denn eine Botschaft für dich?«
»Vielleicht. Ich kann mich nicht genau erinnern. Ich glaube aber, daß wir uns irgendwann einmal treffen sollen. Ja, das meine ich, herausgehört zu haben.«
»Wo treffen?«
»Keine Ahnung, John. Ich kann mich ja nicht bei ihr melden. Ich habe es schon versucht und mich dabei konzentriert, nur klappte es nie. Sie muß sich melden.«
»Gab es da regelmäßige Zeitabstände?«
»Nein, sie tat es immer dann, wenn sie es auch für richtig hielt. Ich kann das nicht steuern.«
»Jedenfalls will sie etwas von dir«, bemerkte Suko. »Sie ist auf dich fixiert.«
»So sehe ich es auch. Nur kann ich den Grund leider nicht herausfinden, und das ärgert mich.«
»Wir werden es schon schaffen. Jedenfalls haben wir den Namen Janine, und wir wissen, daß ein guter Freund von uns in diesem Fall mitmischt. Wie ich den Kommissar kenne, wird er sich nach diesem Erlebnis mit uns in Verbindung setzen, darauf kannst du dich verlassen.«
»Und wenn nicht?«
Ich lachte Julie an. »Dann machen wir es, darauf kannst du dich verlassen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe sie ja schon öfter gespürt, John, aber nie ist es so schlimm gewesen wie jetzt. Oder so intensiv. Das erschreckt mich. Ich habe den Eindruck, als würde es jetzt dem Ende zugehen und sich alle Rätsel aufklären. Meinst du, daß ich damit falsch liege?«
»Glaube ich nicht.«
»Was kann Janine nur von mir wollen?«
»Vielleicht Hilfe.«
»Ich ihr helfen?«
»Natürlich, Julie. Vergiß nicht, welche Kräfte in dir schlummern. Du siehst zwar aus wie ein normales Mädchen in deinem Alter, bist es aber trotzdem nicht. Du stammst aus der
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