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0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

Titel: 0523 - Julies schöne Zombie-Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mädchen oder die Hexe gesehen haben.«
    »Gut.«
    Hilde faßte nach Mallmanns Arm. »Bitte, Kommissar, woher ist Ihnen das bekannt?«
    »Ich habe davon gehört. Diese Geschichten sprechen sich auch bis Wiesbaden herum.«
    »Ach, so ist das.«
    »Sicher.« Will ging zur Haustür, blieb aber noch einmal stehen, bevor er das Haus verließ. »Sagen Sie bitte, gibt es in diesem Ort jemand, der Fotos entwickelt?«
    »Mehrere.«
    »Auch in der Nacht?«
    Hilde verzog das Gesicht. »Das ist schwer.«
    »Ich komme noch einmal auf Sie zurück. Vielen Dank einstweilen.«
    »Keine Ursache, Kommissar.«
    Auf dem Weg zur Brücke dachte Will Mallmann über das Erfahrene nach, das er als ungemein interessant einstufte.
    Sagen – Legenden – alte Geschichten, für viele Menschen war dies einfach Quatsch. Geschichten, bei denen man sich die langen Winterabende verkürzt hatte, als es noch kein Fernsehen gab. Diese Geschichten besaßen einen alten Ursprung, möglicherweise auch einen Kern von Wahrheit. Sie waren im Laufe der langen Jahre weitererzählt worden, und fast jeder hatte irgend etwas hinzugefügt.
    Was blieb, war der Kern.
    Wenn jemand, wie der Kommissar, sich auf bestimmte Gebiete des Übersinnlichen spezialisiert hatte, dann mußte er den alten Geschichten sehr genau zuhören. Die Vergangenheit hatte Mallmann gelehrt, daß oftmals mehr hinter Legenden steckte als nur ein Körnchen Wahrheit. Oft waren sie die Basis zu einem gefährlichen Fall, der sich dann zu einer Lawine entwickelt hatte.
    An eine solche Lawine glaubte Mallmann auch jetzt. Nicht umsonst hatten die letzten Worte seines leider jetzt toten Freundes so warnend geklungen, und es war vor allen Dingen der Name John Sinclair gefallen. Nur fragte sich Will, was sein Freund, der Geisterjäger aus London, mit dieser angeblichen Hexe namens Janine zu tun hatte?
    Mallmann nahm sich vor, John Sinclair noch in dieser Nacht anzurufen. Das war ein Grund, ihn aus dem Bett zu klingeln.
    Wenig später sah Mallmann das Rotlicht über die Hänge der Weinberge geistern. Polizei und Leichenwagen hielten wenig später vor der Brücke, und Mallmann gab einem noch jungen Kollegen, der ziemlich übermüdet aussah, die ersten Erklärungen ab.
    »Der Mann ist gestürzt?« fragte der Kollege.
    »Leider.«
    »Wie denn?«
    »Ausgerutscht.«
    »Wir haben kein Glatteis.«
    »Die Brücke ist trotzdem feucht.«
    »Na ja, wenn Sie das sagen, Kommissar.«
    »Glauben Sie mir, es war ein Unfall.«
    »Dann können wir den Toten jetzt zur Untersuchung mitnehmen?«
    »Darum möchte ich Sie bitten, Herr Kollege.«
    Der Jüngere nickte. Er vergrub die Hände in den Taschen seines gefütterten Trenchs. »Ein Mistwetter«, schimpfte er, »alle liegen im Bett. Nur uns jagt man raus. Das ist für mich schon die fünfte Nachtschicht. Sieht man mir an, wie?«
    »Ja, Sie wirken etwas ramponiert.«
    »Sagt meine Frau auch. Vor drei Jahren haben wir geheiratet. Die sieht mich weniger als vor der Ehe.« Er winkte ab. »Na ja, das ist mein Problem. Rufen Sie noch mal an, Kommissar?«
    »Sicher. Hier ist meine Karte.« Mallmann reichte dem anderen das Stück Papier rüber.
    »BKA, wie?«
    »Genau.«
    »Lohnt es, sich dorthin versetzen zu lassen?«
    Mallmann grinste. »Kaum, mein Lieber. Denn auch wir fahren die Nachtschicht.«
    »Leider. Bis dann…«
    Kommissar Mallmann war froh, allein gelassen zu werden. Er dachte an die Kamera seines toten Freundes, die er in die breite Parkatasche gesteckt hatte. Den Film wollte er unbedingt noch in dieser Nacht entwickeln lassen.
    Will Mallmann zog die Krempe seines weichen Stoffhuts noch tiefer in die Stirn und überquerte die Brücke abermals. Er stemmte sich gegen den kalt gewordenen Wind, der den Geruch von Schnee oder Schneeregen mitbrachte. Ähnliches hatten auch die Wetterfritzen vorhergesagt.
    Das ältere Ehepaar hatte auf den Kommissar gewartet. Auf dem Klingelschild las Will den Namen.
    Sie hießen Berghans.
    Er schellte. Herr Berghans öffnete sofort. Er hatte sich inzwischen gekämmt. »Ah, da sind Sie ja wieder, Kommissar. Wir haben Lichter gesehen. Das war die Polizei?«
    »Ja.«
    »Was ist geschehen?«
    »Sie können die Brücke wieder befahren.«
    »Ich?« Berghans lachte. »Nee, Kommissar, das schminken Sie sich mal ab. Ich habe keinen Führerschein, meine Frau auch nicht.«
    »Sie können mir trotzdem sagen, wo ich hier eine Drogerie finde, deren Besitzer mir noch in dieser Nacht einen Film entwickelt.«
    Berghans kratzte sich am Kopf. »Das ist wohl

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