Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0525 - Planet der Verräter

0525 - Planet der Verräter

Titel: 0525 - Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
aufzugeben und von seinem Vermögen zu leben, so konnte er auch nicht zurückstecken, was sein Selbstverständnis anging.
    Vielleicht war es närrisch, was er tat. Altmodisch. Im Mittelalter waren die Fürsten an der Spitze ihrer Heere in den Krieg gezogen; der Herzog hatte seinen Titel daher, daß er ›vor dem Heer her zog‹. Später hatte das Bild sich gewandelt, die Anführer entschieden am Schreibtisch, der oft genug im Bunker stand. Erst in jüngerer Zeit zeigten Offiziere wie der UNO-General Morillon wieder Courage, der sich an vorderster Balkankriegsfront und auch im Kugelhagel bewegt hatte und der deshalb wußte, wovon er sprach - aber Morillon war den Etappenhelden unbequem und deshalb recht bald abgelöst worden.
    Einen Ted Ewigk konnte niemand ablösen. Nicht einmal Sara Moon konnte das riskieren. Außerdem war die Grundsituation eine unvergleichbar andere.
    Ted war einmal der ERHABENE gewesen. Er hatte es nie sein wollen; das Schicksal hatte ihn dazu bestimmt. Lieber war er Gleicher unter Gleichen. Vielleicht war er deshalb jetzt hier, bei den anderen. Und vielleicht war es auch das, weshalb sie ihn so hoch schätzten: weil er sich nicht über sie erhöhte, sondern das tat, was auch von ihnen verlangt wurde.
    Auch er hatte sein spezielles Aufgabengebiet. Alles war vorher exakt durchgerechnet worden.
    Zusammen mit zwei Gefährten erreichte er eine Kontrollzentrale. Der ›General‹ zeigte auch hier seine Wirkung. Der Code, von Ted eingegeben, öffnete den Durchgang für alle drei. Der Computer beanstandete nichts.
    Die Kontrollzentrale glich einem Flughafentower auf der Erde, nur war sie dabei um den Faktor 10 größer. Drei Ewige taten hier Dienst und dreißig Roboter, nur spielten die Maschinenmenschen keine Rolle, weil sie weisungsgebunden waren.
    Drei Ewige fuhren herum, weil sie vom Öffnen der Haupttür aufgeschreckt worden waren: Die Ablösung wurde erst in zwei Stunden erwartet; allenfalls der ERHABENE konnte eine Kontrolle vornehmen.
    Stattdessen sahen die drei Ewigen sich Männern in Maskenhelmen gegenüber.
    »Was soll…«
    Drei Rebellen schossen aus ihren Blastern, die auf Betäubung justiert waren. Die drei Wachhabenden der Kontrollzentrale brachen in ihren Schwenkersesseln zusammen.
    »Vorgezogene Wachübergabe. Notfallkode eins-eins-null-eins!« rief einer der Rebellen den Robotern zu, die daraufhin ihren Dienst weiter versahen.
    Keiner der Rebellen nahm sich die Zeit, die Betäubten aus den Sesseln zu entfernen. Ted Ewigk und seine beiden Gefährten führten die nötigen Schaltungen im Stehen aus.
    Blockierung von drei Planetenbasen!
    Auf jedem der zugehörigen Raumhäfen standen 25 Raumschiffe bereit, die nur auf den Startbefehl warteten, um die am Rand des Planetensystems erkannten Rebellenschiffe anzugreifen und abzuwehren. Dreimal 25 Kampfraumschiffe konnten jetzt nicht mehr starten und kämpfen. Sie waren blockiert!
    Selbst wenn der ERHABENE persönlich ihnen den Startbefehl erteilte, konnten sie die Weltraumbahnhöfe nicht verlassen. Fesselfelder hielten sie fest.
    Ted Ewigk schweißte seine Schalter mit dem Blaster fest. Die beiden anderen Ewigen taten dasselbe. »Von hier fliegt keiner mehr einen Gegenangriff«, stellte Tau Andalorn trocken fest.
    Theta Emrys, der erst vor wenigen Jahren schon einmal die offizielle Karrieretreppe hinaufgefallen und nun, als Rebell, von Ted Ewigk aus Motivationsgründen auf seinen jetzigen Rang hochbefördert worden war, meldete Skepsis an. »Es war viel zu einfach«, behauptete er. »Keine Sicherheitsmaßnahmen, keine besonderen Wachen… Es stinkt förmlich nach einer Falle!«
    »Und wer sollte die gestellt haben?« fragte Andalorn. »Wir müßten verraten worden sein!«
    »Wäre das so undenkbar?« fragte Emrys spöttisch. »Verräter gibt es auf beiden Seiten, also sicher auch unter uns!«
    Ted schüttelte den Kopf. »Was soll das?« fragte er scharf. »Wollen wir uns streiten oder siegen?«
    »Vielleicht sollten wir wirklich einmal darüber nachdenken«, verlangte Emrys. »Momentan haben wir ja ohnehin nichts mehr zu tun; unsere Aufgabe ist mit der Blockade der drei Raumhäfen beendet.«
    »Wie kommen ausgerechnet Sie auf Verrat, Emrys?« fragte Ted. »Haben Sie einen bestimmten Verdacht?«
    Emrys lachte auf. »Muß ich den nicht haben? Bin ich nicht allein schon durch meinen Namen vorbelastet?«
    »Wieso?«
    »Emrys«, sagte der Theta. »Myrrdhin emrys, keltisch für ›kleiner Falke‹. Myrrdhin in anderer Schreibweise als Mardhin. Hier

Weitere Kostenlose Bücher