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0527 - Der Tag der Kobra

0527 - Der Tag der Kobra

Titel: 0527 - Der Tag der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wagen woanders einparkte, ist sie auf und davon. Richtung Heimat. Hat sich für heute abgemeldet. Feierabend. Wo sie wohnt, wollte mir natürlich keiner verraten. Aber ich könne mich ja mit dem Spartenredakteur oder dem Chef vom Dienst unterhalten…«
    Zomarra runzelte die Stirn. »Solltest du das jetzt als Rechtfertigung für deine seltsame Interpretation der Straßenverkehrsvorschriften ansehen…«
    Tendyke winkte ab. »Blödsinn. Ich wollte damit nur sagen, daß diese weißmagische Falle, die du aufgebaut hast, für die Katz’ ist. Frühestens irgendwann morgen, wenn die Süße wieder hier antanzt, wird das Ding wirksam.«
    Zamorra unterdrückte eine Verwünschung. »Bist du daran interessiert, dir die Nacht um die Ohren zu schlagen und zu warten? Wir wissen ja nicht mal, wann Rajnee wieder zum Dienst erscheint!«
    »Was also schlägst du vor?« fragte Tendyke.
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Wenn ich das Amulett aktivieren könnte, wäre es möglich, die Spur der Schlange wieder aufzunehmen«, murmelte er. »Aber so… Verflixt, ich will mich nicht damit abfinden, daß wir überhaupt nichts tun können. Ich will nicht einfach nur darauf warten müssen, daß uns der Zufall zu Hilfe kommt! Denn dann hat Ssacah garantiert zugeschlagen und mindestens ein Opfer gefordert, vielleicht sogar mehrere! Dann ist es zu spät! Es muß doch eine Möglichkeit geben, an diese Frau heranzukommen!«
    »Und was ist, wenn du mit deinem Verdacht auf dem Holzweg bist und sie gar nichts mit Ssacah zu tun hat?«
    »An diesem Punkt unserer Unterhaltung waren wir schon einmal«, wandte Zamorra ein. »Wie wäre es, wenn du dir zur Abwechslung auch mal etwas einfallen ließest?«
    Tendyke zuckte mit den Schultern. »Auch meine Fantasie hat ihre Grenzen«, gestand er. »Sieht so aus, als wäre uns Ssacah ausnahmsweise einen gewaltigen Schritt voraus.«
    ***
    Nur wenig später kam Rani Rajnee in ihrer Wohnung an. Sie hatte es doch noch geschafft, aus den dürftigen Angaben Bens einen brauchbaren Artikel zu zimmern. Den hatte sie dann abgeliefert, zusammen mit der Zeichnung des Radarbildes, die Ben entsprechend »kommentiert« hatte. Der Chef hatte sie dann aber böse angefahren. »Was hast du eigentlich mit diesem Tendyke angestellt, Mädchen? Der hat vorhin hier angerufen, nach dir gefragt und wollte noch ein paar Details nachliefern können, andernfalls wolle er den Artikel sperren!«
    »Was ist denn in den gefahren?« stieß sie entgeistert hervor. »Wir waren uns doch absolut einig!«
    »Anscheinend ist das nun nicht mehr der Fall.« Rani mußte gegen ihre Müdigkeit ankämpfen. »Sir, ich rufe ihn gleich im Hotel an und kläre das ab.«
    Im Hotel war Robert Tendyke aber nicht mehr zu erreichen. »Ich versuch’s von zu Hause aus«, bot Rani an. »Sir, ich bin fix und fertig. Ich brauche Schlaf!«
    »Du hast einen Job. Diese Story ist deine große Chance - muß ich’s dir noch einmal sagen? Okay, hau dich aufs Ohr. Ich bringe deinen Artikel so, wie du ihn geschrieben hast. Wenn er Mister Tendyke so nicht gefällt, soll er uns hinterher zu einer Cegendarstellung auffordern. Ich nehme das auf meine Kappe. Du hast eine Super-Arbeit abgeliefert. Hätte ich dir gar nicht zugetraut. Du bist besser, als ich hoffte…« Er lächelte. »Wenn deine UFO-Fortsetzung auch nur halb so gut ist, ist dein Job hier blitzartig krisensicher geworden. Schönen Feierabend noch… und sieh zu, daß du morgen etwas ausgeschlafener bist, okay?«
    Entgeistert nickte sie. Nach dem Rüffel hatte sie mit einem solchen Lob gar nicht mehr rechnen können. Erleichtert nahm sie den rückwärtigen Ausgang. Von da waren es nur ein paar Meter bis zu einer Bushaltestelle. Sie fuhr nach Hause.
    Zu ihrer Überraschung war Ben noch nicht da. Und er hatte ihren Schlüssel! Sie selbst stand vor der geschlossenen Tür!
    »Genau das hat mir gerade noch gefehlt«, flüsterte sie. Sie wartete eine geschlagene halbe Stunde, dann suchte sie eine öffentliche Telefonzelle auf, entnahm seine Telefonnummer dem Verzeichnis und rief bei ihm an.
    Aber Ben Nevis meldete sich nicht.
    War ihm etwas zugestoßen?
    Sie entschloß sich, zu ihm zu fahren. Sie mußte wissen, was passiert war.
    Mach dir keine Sorge, flüsterte etwas in ihr. Ssacah sorgt für die Seinen. Es geht ihm gut.
    ***
    Ben Nevis erwachte wieder. Er spürte keinen Schmerz mehr. Die Erinnerung kehrte zurück. Er war von dem Ssacah-Ableger gebissen worden. Er fand nichts Unnatürliches daran, wunderte sich nur darüber,

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