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0527 - Die Insel der Glücklichen

Titel: 0527 - Die Insel der Glücklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf diesem Planeten landete, beispielsweise einen Raumanzug besaß, dann konnte dieser, Eindringling ohne Gefahr das Trommelfeuer der Stacheln durchqueren.
    Und wenn er keine energetischen Anlagen in Betrieb setzte, würde man ihn bei einigem Glück nicht orten, zumal auch den Wächtern das Überfliegen dieses Ringes verboten war.
    Dieses natürliche Feld pflanzlicher Minen war nicht mehr als eine deutliche Warnung.
    Die Gefahren würden sich steigern, je näher man dem Strand kam.
    Sandal sagte: „Wir erholen uns am besten, wenn wir schlafen. Wir haben Zeit bis zum Anbruch der Nacht. Wir werden nicht gesehen, wenn wir den Sand bei Nacht durchqueren. Der sandige Streifen ist weniger breit als dieses Feld."
    „Du hast recht!" sagte der Knöcherne und stand auf.
    Die Anstrengung des rasenden Laufes hatte ihn gezeichnet, er sah hagerer aus als sonst.
    Sie breiteten die Hängematten aus, befestigten sie, banden auch das Reittier fest und schliefen ein.
    Nach sieben Stunden wurden sie von einem gellenden Schrei geweckt.
    Sie reagierten mit verblüffender Schnelligkeit und völlig richtig.
    „Auf! Gefahr!"
    Sandal und Tahonka-No ließen sich nach links und rechts aus den Matten fallen, hielten ihre Waffen bereits in den Händen, als sie nach beiden Seiten auseinanderrannten und am Rand des Blätterdomes stehenblieben.
    Das Reittier hatte den Strick gelöst, war zwischen den Zweigen hervorgegangen und hatte sich grasend bis in die Nähe einer Kakteenwurzel bewegt.
    Die Kaktee hatte sich aufgerichtet und rund ein Drittel aller Stacheln in das Tier geschossen. Das Lycamber ging durch und sprang bockend in die Höhe. Es schrie laut, löste drei weitere Kakteenfallen aus und raste dann, von Schmerzen gepeinigt, geradeaus in den Sand hinein.
    Das Tier kam genau fünfzig Meter weit, dann versank es im Sand. Ein langsamer Strudel bildete sich, das Blut quoll aus den zahlreichen kleinen Wunden, und der kreiselnde Sand verschlang das Tier zentimeterweise.
    Einige Zeit wehrte es sich noch, mit weit aufgerissenem Rachen und vorquellenden Augen, dann versank es.
    Der Mahlsand schloß sich, nur noch einige Stöße erreichten die Oberfläche und bewegten sie.
    „Wenn ich vergessen hätte, unsere Ausrüstung vom Sattel zu nehmen ...", flüsterte Sandal und trocknete sich die schweißnasse Stirn ab. Er fühlte sich unglaublich elend.
    Langsam ging er zurück zum Stamm des Baumes. Tahonka-No näherte sich von der anderen Seite. „Wir sind ohne Reittiere!" stellte der Knöcherne fest. „Fußgänger, wie am Anfang!"
    Sandal nickte bedauernd.
    „Viel haben wir nicht zu tragen, aber ich habe mich schon gefragt, wie das Tier durch den Sand gekommen wäre. Jedes Ding hat eine unangenehme und eine positive Seite - das ist die positive."
    Der Knöcherne sicherte seine Waffe, steckte sie zurück und bemerkte giftig: „Dein Humor ist wie der Biß einer Natter, Partner!"
    „So ist es!" bestätigte Sandal resignierend.
    Er schlief zwei Stunden lang nicht ein, aber sie waren bereit, als die Sonne sank und ein kühler Wind durch die Zweige fuhr.
     
    *
     
    Es gab kein Zwielicht mehr in dieser Gegend, die Nacht fiel wie ein Vorhang über die schweigende, leblose Landschaft. Der heiße Wind, der von dem Sandring her unter den Baum fuhr, kam in immer unregelmäßigeren Stößen und verebbte jetzt - die Fläche gab die Hitze, die sie tagsüber aufgesogen hatte, in der Nacht wieder ab.
    Tahonka sagte leise: „Wir haben gegessen und getrunken, binden wir uns nun aneinander."
    „Wohl gesprochen!" erwiderte Sandal und entrollte die zusammengeknoteten Schnüre, die er sorgfältig gesammelt hatte, der Sattel und das Zaumzeug des toten Tieres waren ja vorher abgenommen worden. Beide Männer beluden sich mit dem Gepäck, vergruben die unbrauchbaren Reste und bemerkten, daß das Thoen ihnen aufmerksam zusah.
    Dann spannte sich zwischen ihnen ein etwa fünfzehn Meter langes Seil.
    „Ausprobieren!" schlug Sandal vor. Löste sich ein Knoten, riß ein Stück, war einer von ihnen unter Garantie tot.
    „Selbstverständlich."
    Sie liefen nach zwei Richtungen auseinander, und als das Seil sich straffte, sprangen sie mit aller Kraft weiter.
    Die Konstruktion hielt.
    „Los!"
    Sie verließen die schützende Baumkrone. Das schwache, diffuse Licht des Schwarminnern im gab sie. Schwach waren die Konturen der wellenförmigen Sandoberfläche zu sehen. Die Trittspuren des Lycambers wurden von den wandernden Sandkörnern bereits wieder zugeweht. Ein leichter Wind wehte

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